Meteorstrom im August 06.08.2024, 10:00 Uhr

Perseiden: Wo Sie die Sternschnuppen am besten beobachten können

Mitte August sorgen die Perseiden für ein Sternschnuppen-Spektakel. Wir verraten, wann und wo sie die Perseiden 2024 beobachten können.

Die Perseiden könnten in diesem Jahr als besonders spektakuläre Sternschnuppen zu sehen sein. Foto: Panthermedia.net/solarseven

Die Perseiden könnten in diesem Jahr als besonders spektakuläre Sternschnuppen zu sehen sein.

Foto: Panthermedia.net/solarseven

Falls Sie gerade noch ein paar hundert Wünsche haben: In den nächsten Nächten haben Sie Gelegenheit, sie per Stoßgebet in den Äther zu schicken. Sie erreichen ihr Maximum am Abend des 12. August. „Dieser Zeitpunkt ist für die Beobachtung nicht sonderlich günstig: Der Mond steht am Himmel, er geht erst gegen 23 Uhr unter“, sagte der Vorsitzende der Sternfreunde, Uwe Pilz gegenüber der dpa. Der Radiant, also die Stelle, von der die Perseiden kommen, stehe zum Ende der Nacht am höchsten. „Deshalb rate ich zur Beobachtung während der zweiten Nachthälfte“, sagte der Experte. Von einem Ort mit wenig Lichtverschmutzung aus kann man zwischen 20 und 30 Meteore pro Stunde beobachten. Am Morgenhimmel sieht man das Sternbild Perseus, aus dem die Perseiden scheinbar entspringen, im Osten. Die meisten Sternschnuppen der Perseiden werden in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet.

Wann sind die Perseiden zu sehen?

Die Perseiden sind Sommer-Sternschnuppen: Der Sprecher der Nürnberger Sternwarte erklärte, dass unter idealen Voraussetzungen bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden können. Die Perseiden seien über den gesamten Himmel verteilt und mit bloßem Auge sichtbar, jedoch nur für eine oder zwei Sekunden. Daher seien ein Fernglas oder Feldstecher nicht hilfreich.

Laut der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) in Heppenheim wird empfohlen, um die Perseiden-Sternschnuppen besonders gut zu beobachten, dass Interessierte sich von gut beleuchteten Städten entfernen. „Gleichzeitig sollte man möglichst freie Rundumsicht haben, zum Beispiel auf einer Anhöhe“, erklärte die Astronomin und VdS-Sprecherin Carolin Liefke.

  • In dichter besiedelten Gebieten mittlerer Breiten liegt die Fallrate bei etwa 20 bis 50 Perseiden pro Stunde.
  • Die maximale Fallrate erreichen die Perseiden in den Tagen um den 12. August zwischen 10 Uhr vormittags und 23 Uhr – ein Großteil der Zeitspanne liegt also mitten am Tag, wenn es zu hell ist, um die Sternschnuppen zu beobachten.
  • Die beste Beobachtungszeit liegt hierzulande zwischen etwa 23 Uhr und 4 Uhr morgens. Weil ihr Radiant am Sternhimmel dann in Bewegungsrichtung der Erde liegt, sind dann die meisten Perseiden zu sehen.

Woher kommt der Name Perseiden?

Die Perseiden haben ihren Ausgangspunkt oder Radiant scheinbar im Sternbild Perseus, das wiederum nach dem griechischen Helden Perseus benannt ist, der die Medusa erschlug.

Wo kommen die Sternschnuppen her?

In Wahrheit haben die Perseiden mit dem Sternbild nichts zu tun: Es handelt sich um Staubteilchen aus dem Schweif des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der nach seinen Entdeckern Lewis A. Swift und Horace P. Tuttle benannt ist. Mit einem Durchmesser von 26 Kilometern ist er ein Gigant. Dieser bewegt sich auf einer ellipsenförmigen Umlaufbahn um die Sonne. Für einen Umlauf benötigt der Komet etwa 133 Jahre. Manche Forschende glauben, dass 109P/Swift-Tuttle eines Tages auf der Erde einschlagen wird. Das wäre wohl das Ende: Als Asteroid wäre er deutlich größer als jener, der mutmaßlich einst zum Aussterben der Dinosaurier geführt hat. Allerdings dürfte bis dahin noch sehr viel Zeit vergehen. Welche Pläne es gibt, Asteroiden aufzuhalten, lesen Sie hier. 

Sternschnuppen Himmel Baum

Die meisten Perseiden-Sternschnuppen sind mit bloßem Auge sichtbar.

Foto: panthermedia.net/xload

Auf seiner Bahn verliert der Komet Materie, die als Staubwolke hinter ihm her gezogen wird. Kreuzt diese Staubwolke die Erde, regnet es Sternschnuppen. Um den 12. August kreuzt die Erde den Kometenschweif. Die stecknadelkopfgroßen Partikel aus dem Kometenstaub treten dann mit einer geozentrischen Geschwindigkeit von 59 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein, was mehr als 215.000 Stundenkilometern entspricht. Hundert Kilometer über der Erdoberfläche verglühen die Partikel leuchten dabei teils extrem hell. Manche Meteore leuchten beim Eintritt in die Erdatmosphäre so stark wie die Venus. Die hellsten Meteore ziehen als sogenannte Feuerkugeln farbig glühende Schweife hinter sich her.

Wo kann man die Perseiden sehen?

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Die Perseiden werden auf der gesamten Nordhalbkugel zu sehen sein. Je dunkler, desto besser ist die Sicht. Sprich: Wer außerhalb von Städten in den Himmel schaut, wird mit einem besonders spektakulären Sternschnuppen-Regen entlohnt.

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Die ideale Blickrichtung ist zunächst Nordosten: Dort erscheint nach Sonnenuntergang das Sternbild Perseus, der scheinbare Radiant der Perseiden. Von hier aus sausen die Meteore über den Nachthimmel. Weil sie so hell leuchten, sind die Perseiden ohne spezielle Ausrüstung mit bloßem Auge sichtbar. „Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken“, erklärte Manfred Gaida, Astrophysiker im Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Sprich: Je größer der Ausschnitt, den Sie vom Himmel sehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Sternschnuppen entdecken. Die leuchtenden Sternschnuppen sind dabei nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern vielmehr das Rekombinationsleuchten der ionisierten Luft.

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Wie kann man Perseiden-Sternschnuppen fotografieren? Tipps für das perfekte Bild

Es ist nicht ganz leicht, Sternschnuppen fotografisch einzufangen. Wichtig ist eine lange Belichtungszeit. Im Idealfall nutzen Sie eine Systemkamera und unbedingt ein Stativ – mit dem Handy und frei aus der Hand werden Ihnen kaum gute Aufnahmen gelingen. Außerdem sollten Sie eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv nutzen (je größer der Himmelsausschnitt, desto höher die Trefferwahrscheinlichkeit):

  • DLSR/Systemkamera nutzen
  • Verwenden Sie ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite (10 bis 18 mm)
  • Große Bildsensoren sind bei der Nachtfotografie von Vorteil, dadurch wird das Rauschen bei hohen Iso-Einstellungen minimiert
  • Faustregel: Bleiben Sie deutlich unter einem Sekundenwert von 500/Brennweite (bei Vollformatkameras. Bei APS-C-Systemen oder ähnlichen Kameras gilt der entsprechende Crop-Faktor)
  • Die fertigen Aufnahmen lassen sich im Anschluss mit einem Bildbearbeitungsprogramm optimieren. Hier finden Sie Alternativen zu Photoshop und Co.

Asteroid, Meteor, Komet: Was sind die Unterschiede?

  • Grundsätzlich unterscheiden sich die Himmelskörper in Größe, Zusammensetzung und ihrer Entfernung zur Sonne.
  • Ein Asteroid besteht in der Regel aus festen Stoffen und enthält wenige bis keine flüchtigen Stoffe, weswegen er keinen Schweif aufweist
  • Ein Komet besteht zu großen Teilen aus flüchtigen Stoffen wie etwa Wasser. Weil die Entfernung zur Sonne groß ist, sind die flüchtigen Stoffe gefroren. Nähern sich Kometen wärmeren Regionen, schmilzt das Eis und es entsteht der typische Kometen-Schweif.
  • Meteoriten sind die kleinsten Objekte. Häufig entstehen sie aus den Teilchen eines Kometenschweifs oder sie entstehen beim Zusammenprall größerer Himmelskörper. Treten sie in die Erdathmosphäre ein, sind sie als Meteor oder Sternschnuppe wahrnehmbar.

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Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

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