Komet

Foto: panthermedia.net/Herbert_R

Ein Schweifstern von meist einigen Kilometern Durchmessern kann für großen Wirbel sorgen. Ein Komet ist ein kleiner Himmelskörper. Wie dieser entsteht und welcher Komet unserer Erde am nächsten kommt, erfahren Sie hier.

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Was ist ein Komet?

Als Kometen (altgriechisch für: Haarsterne) bezeichnet man eine bestimmte Gruppe von Himmelskörpern, die auf regelmäßigen Bahnen unser Sonnensystem durchqueren. Für gewöhnlich handelt es sich dabei um relativ kleine Objekte, deren Durchmesser mehrere hundert Meter oder wenige Kilometer beträgt. Aufgrund der großen Entfernung zur Erde ist für das menschliche Auge – wenn überhaupt – nur der charakteristische Schweif zu erkennen. Man nennt Kometen deshalb auch Schweifsterne.

Wie entstehe Kometen?

Kometen sind Relikte aus den Frühzeiten des Sonnensystems. Hier haben sich die meist unregelmäßig geformten Objekte in den weit von unserem Zentralgestirn entfernten Gebieten gebildet.

Das Hauptentstehungsgebiet liegt, wie man heute weiß, jenseits des Planeten Neptun und seiner Umlaufbahn. Hier hat die Strahlung der Sonne eine nur noch sehr geringe Kraft, was zu extrem niedrigen Temperaturen führt. Im Lauf der Jahrmillionen sammelten sich die dort in großen Mengen vorhandenen Kohlenstoff- und Wasserstoffteilchen, die nach und nach zu Eis kondensierten und mit wachsender Größe auch mehr Material aufnahmen.

Woraus bestehen Kometen?

Die urzeitlichen Himmelskörper werden oft leger als übergroße Dreckklumpen bezeichnet. Angesichts ihrer Zusammensetzung ist diese Umschreibung tatsächlich nicht unpassend. Denn genauere Analysen haben ergeben, dass Kometen vor allem aus einfachem, lockerem Gestein, viel Staub und noch mehr Eis bestehen. Dementsprechend unspektakulär wirkt ihr Erscheinungsbild, wenn man sie aus der Nähe betrachtet. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie – sobald sie in Sonnennähe kommen – die Menschen mit ihrem auffälligen Schweif bis heute ins Staunen versetzen.

Warum sind Kometen so selten?

Genau wie alle anderen Objekte innerhalb des Sonnensystems, sind auch Kometen der Anziehungskraft der Sonne, die immerhin 99 % der Masse ausmacht, unterworfen. Im Gegensatz zu den deutlich größeren Planeten, die sich in beinahe kreisrunden bzw. nur leicht elliptischen Umlaufbahnen bewegen, folgen Kometen einer extrem exzentrischen Bahn um unseren Heimatstern. Eine Annäherung an diesen findet deshalb nur sehr selten und – im Hinblick auf die Lebenszeit des Menschen – in großen zeitlichen Abständen statt. Mindestens dauert es mehrere Jahrzehnte, meist Jahrhunderte oder mehrere tausend Jahre, ehe ein Komet erneut am Himmel auftaucht. Dass er mit dem bloßen Auge überhaupt zu sehen ist, verdankt der Himmelskörper seinem z. T. sehr langen Schweif. Ob dieser allerdings von der Erde aus zu erkennen ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Den Großteil der Kometen bekommt man deshalb gar nicht erst zu Gesicht, sofern man sie nicht durch entsprechend leistungsfähige Teleskope beobachtet.

Komet beobachten: Wieso haben Kometen einen Schweif?

Während der Annäherung an unsere Sonne, bildet sich auf der von ihr abgewandten Seite der für Kometen charakteristische, leuchtende Schweif. Das liegt daran, dass die dabei exponentiell zunehmende Sonnenstrahlung kleine Mengen feiner Staubteilchen von der Oberfläche ablöst. Dieser Prozess beginnt ab einer Entfernung von ca. 300 Mrd. Kilometern oder 2 AE(AE = Astronomische Einheit). 1 AE (knapp 150 Mrd. km) entspricht dabei dem durchschnittlichen Abstand zwischen Sonne und Erde. Ob und wie gut der Schweif für uns sichtbar ist, hängt vor allem von dessen Größe ab, die wiederum durch die Abmessungen des Kometen bestimmt wird und davon, wie nahe er dem Zentralgestirn ist. Mehrere zehn Millionen Kilometer sind dabei keine Seltenheit. Bei großen Exemplaren kann sich die leuchtende Spur in Einzelfällen sogar über eine Länge von mehreren hundert Millionen Kilometern erstrecken. Ein solcher Schweif leuchtet z. T. so hell, dass er sogar bei Tage am Himmel auszumachen ist.

Was ist der Unterschied zwischen Asteroid, Komet und Meteorit?

Sowohl Asteroiden als auch Kometen können als eine Art Vorstufe zu Planeten angesehen werden. Da sie im Vergleich jedoch nur einen Bruchteil der Masse in sich vereinen konnten, kamen die kleinen Objekte nicht über das vergleichsweise frühe Stadium hinaus.

Asteroiden
Während sich Kometen, wie weiter oben erwähnt, in den äußeren Bereichen des Sonnensystems aus Staub und Eis gebildet haben, entstanden Asteroiden in Entfernungen, die nahe der Erdumlaufbahn liegen. Vor allem zwischen Mars und Jupiter befindet sich ein großes Entstehungsgebiet, in dem sich schwerere Elemente wie z. B. verschiedene Metalle und Gestein höherer Dichte miteinander verbinden konnten. Diese deutlich festeren Bestandteile sind der Grund dafür, dass Asteroiden keinen Schweif bilden und somit nur mit viel Aufwand und etwas Glück durch starke optische Teleskope sichtbar werden können. Das macht Asteroiden für uns und unseren Planeten so gefährlich. Denn ob sich ein solcher Brocken unserem Planeten nähert und auf Kollisionskurs befindet, kann u. U. erst dann offensichtlich werden, wenn es bereits zu spät ist, um eventuelle Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Noch heute befindet sich jenseits unseres roten Nachbarn ein riesiger Asteroidengürtel. Etliche Teleskope sind deshalb permanent damit beschäftigt, Ausschau nach den unscheinbaren Objekten zu halten und den Himmel akribisch danach abzusuchen.

Meteoriten
Meteoriten sind meist die Überreste eines Kometenschweifs. Mit nur einigen Zentimetern, seltener auch ein paar Metern, sind sie geradezu winzig, im Vergleich zu Asteroiden und Kometen. Auch nach einer Kollision größerer Objekte können kleine Bruchstücke entstehen. Erreichen diese die Erdatmosphäre, verglühen sie und werden zu Sternschnuppen, die man Meteore oder Meteoroide nennt. Nur ein kleiner Teil davon wird zum Meteoriten. Denn diese Bezeichnung bleibt den Objekten vorbehalten, die nicht bzw. nicht vollständig durch die entstehende Reibungsenergie mit der Luft in der Atmosphäre verglühen. Erreicht ein solches Objekt die Erdoberfläche, handelt es sich um einen Meteoriten. Aufgrund der meist geringen Masse, entstehen dabei jedoch keine großen Schäden jenseits der unmittelbaren Einschlagstelle. Globale Katastrophen wären erst durch einen größeren Asteroiden zu erwarten, wie der, der für das große Artensterben zu Zeiten der Dinosaurier verantwortlich war.

Wo befindet sich der Komet Neowise?

Am 27. März konnte der Komet Neowise mit einer zusammengeschalteten Gruppe von Teleskopen entdeckt werden. Nur wenige Monate später war er dann auch mit dem bloßen Auge gut von der Erde aus zu beobachten. Inzwischen ist er wieder vom nächtlichen Firmament verschwunden, da ihn seine stark elliptische Bahn weit in die Tiefen des Alls führt. Erst in über 4.500 Jahren wird es wieder einen Vorbeiflug geben und man kann den Komet beobachten.

Wann war der Halleysche Komet?

Der wohl berühmteste Vertreter unter den sporadisch auftretenden ist der Halleysche Komet. Für großes Aufsehen sorgte in jüngerer Vergangenheit der Halleysche Komet, der im Jahr 1986 einige Tage und Nächte lang am Himmel zu sehen war. Etwa alle 76 Jahre kommt der Komet in unsere Nähe und bildet dabei seinen leuchtend hellen Schweif. Im Jahr 2162 ist es also wieder soweit.

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