Gast aus Weltall 10.01.2023, 10:22 Uhr

Der seltene Komet C/2022 E3 (ZTF) aus der Neandertalerzeit ist im Anflug

Aktuell nähert sich der Komet C/2022 E3 (ZTF) wieder der Erde. Bald soll er mit bloßen Augen zu sehen sein. Da er für das Umfliegen der Sonne etwa 50.000 Jahre benötigt, haben die Neandertaler ihn zuletzt gesehen.

Komet im Anflug

Die Kometen haben die Menschen immer schon fasziniert.

Foto: PantherMedia / magann

Jetzt sind wir Zeitzeugen! Der Komet C/2022 E3 (ZTF) befindet sich im Anflug und Ende Januar können wir ihn, wenn wir Glück haben, auch ohne Teleskope sehen. Im Laufe des Monats soll der Komet immer heller erscheinen und zum Ende des Monats könnte er mit bloßen Augen sichtbar sein. Mit anderen Worten: Gleich zum Jahresbeginn erleben wir ein Schauspiel am Himmel.

Wann kann man Komet C/2022 E3 (ZTF) beobachten?

Wie einige Medien berichten, soll der leicht grünlich leuchtende Komet C/2022 E3 (ZTF) am 12. Januar der Sonne im Laufe seiner Bahn näherkommen und den erdnähersten Punkt am ersten Februar erreichen. Dann wird er „nur noch“ 42 Millionen Kilometer von uns entfernt sein. Seine Helligkeit soll dann Magnitude 5,5 erreichen und dadurch soll der Komet gut zu beobachten sein. Also wer in der nächsten Zeit seine Augen gen Himmel richtet, kann ihn in der Nähe des Polarsterns leuchten sehen.

Am 10. und 11. Februar soll der Komet nah am Mars vorbeifliegen, vier Tage später direkt neben dem Stern Aldebaran zu sehen sein. Allerdings kann man ihn zu diesen Zeiten nicht mehr mit bloßen Augen sehen, aber mit einem Teleskop schon.

Für Umlauf um die Sonne rund 50.000 Jahre benötigt

Der himmlische Gast Komet C/2022 E3 (ZTF) wurde am 2. März 2022 vom Teleskop der Zwicky Transient Facility in Kalifornien entdeckt. Von daher stammt auch die Abkürzung im Namen. In dieser Zeit haben die Forschenden festgestellt, dass der Himmelskörper, den man zuerst für einen Asteroiden gehalten hat, ein langperiodischer Komet ist, der für einen Umlauf um die Sonne rund 50.000 Jahre benötigt.
Für seine grüne Hülle sind die zweiatomigen Kohlestoffmoleküle verantwortlich, die durch das Sonnenlicht in grünem Licht leuchten. Man kann aber noch nicht sagen, ob man seinen Schweif auch erkennen kann. Kometen mit solcher Leuchtkraft, wie der angekündigte Himmelskörper, sind eher selten, von daher lohnt es sich, ihn zu beobachten.

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Was ist eigentlich ein Komet?

Man kann einen Kometen auch als Schweifstern bezeichnen. Dabei handelt es sich um einen Himmelskörper, der „relativ klein“ erscheinen mag – die meisten Kometen haben nur einen Durchmesser von einigen Kilometern. Interessant dabei ist aber die Tatsache, dass die Kometen in den sonnennahen Teilen ihrer Bahnen eine durch Ausgase erzeugte Koma und einen leuchtenden Schweif entwickeln. Man sieht dann einen Lichtspur. Eine Koma könnte eine Ausdehnung von 2 bis 3 Millionen Kilometern erreichen. Der Schweif kann eine Länge von mehreren 100 Millionen Kilometern erreichen. Die meisten Kometen bestehen aus Eis, Staub und Gestein.

Welche Kometen gibt es?

Man unterscheidet vorwiegend folgende Arten der Kometen:

  • Aperiodische Kometen – also Kometen, die nicht wiederkehren. Grund dafür ist ihre parabolische oder hyperbolische Bahn.
  • Periodische Kometen – sie umkreisen die Sonne in einer stabilen Umlaufbahn und kommen in gewissen Abständen auch wieder Erdnähe. Darunter unterscheidet man langperiodische und kurzperiodische Kometen. Die langperiodischen Kometen haben eine Umlaufzeit von mehr als 200 Jahren. Auch in dieser Hinsicht ist der Komet C/2022 E3 (ZTF) mit seinem Umlauf von 50 000 Jahren eine Besonderheit.
    Im Sommer 2020 war zum Beispiel der Komet Neowise gut zu sehen. Dieser Komet ist auch ein langperiodischer Komet und zieht nur alle 5.000 bis 7.000 Jahre an unserer Erde vorbei.

Schicksalsbote oder Zeichen der Götter?

In früheren Zeitaltern haben die Menschen sie gar als Schicksalsboten oder Zeichen der Götter bezeichnet und so angesehen. Die Erscheinung eines Kometen konnte früher sogar als Zeichen bevorstehenden Unheils gelten. Aber nicht zuletzt waren die Kometen als Glücksboten angesehen. Schließlich regten die Kometenerscheinungen immer die Fantasie der Menschen an. Zum Beispiel: Komet Caesar, der im Jahre 44 v. Chr. für sieben Tage am nordöstlichen Himmel Roms erschien. Das Volk hat darin die vergöttlichte Seele Caesars erkannt. Der Komet wurde auch auf zahlreichen Münzen verewigt.

Welche Botschaft wird C/2022 E3 (ZTF) nun für die Menschheit mit sich bringen? Das steht wohl noch in Sternen.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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