Neue Technik aus USA 25.11.2016, 07:17 Uhr

Smartphones mit Superkondensatoren in Sekunden aufgeladen

Forscher in Florida haben den Grundstein für eine revolutionär bessere Stromversorgung für kleine elektronische Geräte gelegt: Ihre Kondensatoren bestehen aus hauchdünnen Drähten, deren äußere Hülle aus einem nur wenige Atome dicken Werkstoff besteht.

Prototyp des neuen Superkondensators aus Florida: Er soll genug Energie speichern, um ein Smartphone eine Woche lang mit Strom zu versorgen. Geladen ist der Superkondensator innerhalb weniger Sekunden.

Prototyp des neuen Superkondensators aus Florida: Er soll genug Energie speichern, um ein Smartphone eine Woche lang mit Strom zu versorgen. Geladen ist der Superkondensator innerhalb weniger Sekunden.

Foto: Universität Florida

Hochleistungs-Superkondensatoren, die sich sekundenschnell aufladen lassen, sind bald keine Domäne des estländischen Unternehmens Skeleton mehr. Forscher am Technologie-Center für Nanowissenschaften der Universität Florida haben ähnlich leistungsfähige Stromspeicher entwickelt. Sie sind, anders als die der Esten, flexibel und so klein, dass sie mobile elektronische Geräte wie Smartphones und Tablets mit Strom versorgen können. Skeletons Superkondensatoren, die vom kommenden Jahr an nahe Dresden produziert werden, sind dagegen eher für Geräte gedacht, die sehr viel Strom benötigen.

Skeleton setzt auf Graphen

Beide Entwicklerteams setzen ultradünne Werkstoffe ein. Die Esten nutzen als Elektrode Graphen, eine bienenwabenförmige Matte aus Kohlenstoffatomen, die nur wenige Atomlagen dick ist. Die andere Elektrode ist eine metallische Folie. Beide sind durch einen Isolator getrennt. Die dreilagige Folie wird aufgerollt, fertig ist der Kondensator.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Die Forscher in den USA haben feinste Drähte mit einer hauchdünnen isolierenden Schicht umhüllt. Außen bringen sie ein nanometerdickes Material auf. Welches Material sie verwenden, ist noch geheim.

Die Forscher in den USA haben feinste Drähte mit einer hauchdünnen isolierenden Schicht umhüllt. Außen bringen sie ein nanometerdickes Material auf. Welches Material sie verwenden, ist noch geheim.

Quelle: Universität Florida

US-Forscher wollen Werkstoff noch nicht verraten

Die Forscher aus Florida setzen auf eine andere Geometrie. Sie umhüllen feinste Drähte mit einer hauchdünnen isolierenden Schicht. Außen bringen sie ein nanometerdickes Material auf. Welche Werkstoffe sie verwenden, verraten sie nicht, da ihr Patentantrag noch läuft.

Man kann aber davon ausgehen, dass es sich um metallische Drähte mit einer Graphenhülle handelt. Die Leistung des Teams um Professor Yeonwoong Jung und seinen Doktoranden Nitin Choudhary besteht darin, ein einfaches chemisches Verfahren entwickelt zu haben, mit dem sich die hauchdünne Drähte in Superkondensatoren verwandeln lassen. Die Drähte sind so dünn, dass sie nicht einmal unter einem Lichtmikroskop zu sehen sind.

Schematischer Aufbau des Superkondensators der Universität Florida.

Schematischer Aufbau des Superkondensators der Universität Florida.

Quelle: Universität Florida

Superkondensator reicht für eine Woche 

„Unsere Superkondensatoren übertreffen alle Stromspeicher für kleine elektronische Geräte, was Energiedichte und Lebensdauer betrifft“, sagt Choudhary. Sie ließen sich innerhalb von Sekunden aufladen. Die gespeicherte Energie reiche bei einem Smartphone für eine Woche – heutige Akkus sind meist nach 24 Stunden leer. Außerdem seien sie unverwüstlich. Selbst nach 30.000 Ladezyklen sei die Kapazität noch genauso groß wie am Anfang – was allerdings eine Eigenschaft aller Superkondensatoren ist.

Ladestation für Smartphones: US-Forscher arbeiten an Superkondensatoren, die ein Smartphone eine Woche lang mit Energie versorgen können. Geladen sind sie innerhalb weniger Sekunden.

Ladestation für Smartphones: US-Forscher arbeiten an Superkondensatoren, die ein Smartphone eine Woche lang mit Energie versorgen können. Geladen sind sie innerhalb weniger Sekunden.

Quelle: Julian Stratenschulte/dpa

„Unser Stromspeicher ist noch nicht serienreif“, schränkt Jung noch ein. „Aber unsere Entwicklungsarbeit wird große Auswirkungen auf viele Technologien haben.“ Er geht davon aus, dass die Superkondensatoren aus Florida auch in Elektroautos und Kleidungsstücken (Wearables) eingesetzt werden können.

Auch koreanische Forscher arbeiten an Superkondensatoren. Das Verrückte: Sie nutzen Zigarettenkippen als Rohstofflieferant. Wie das geht, lesen Sie hier.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.