Ratgeber Kellerdämmung 30.06.2023, 11:04 Uhr

Kellerdeckendämmung: Wie sinnvoll ist sie? Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Förderungen sind drin?

Warum sollte die Kellerdecke gedämmt werden? Welche Grundregeln gibt es für die Kellerdämmung? Welche Materialien kommen zum Einsatz und wie dick müssen sie sein? Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Dämmen des Kellers erhalten Sie hier.

Kellerdecke dämmen

Erfahren Sie in diesem Ratgeber, auf was es beim Dämmen der Kellerdecke ankommt.

Foto: Panthermedia.net/Lighthunter

Nach Untersuchungen des Fraunhofer Instituts für Bauphysik in Stuttgart können bei einem Einfamilienhaus die Wärmeverluste im Kellerbereich bis zu 20 Prozent des Gesamtwärmeverlusts des Gebäudes betragen. Ein Dämmen von Kellerdecke, Kellerwände oder Bodenplatte lohnt sich daher auf jeden Fall. Erfahren Sie in diesem Beitrag, worauf es bei der Kellerdeckendämmung und der Kellerdämmung ganz allgemein ankommt.

Warum sollte die Kellerdecke gedämmt werden?

Kennen Sie das Problem? Der Fußboden über dem Keller ist eiskalt und Ihre Füße frieren? Das könnte daran liegen, dass die Kellerdecke nicht ausreichend gedämmt ist. Ohne eine wirksame Dämmung kann die Oberflächentemperatur des Bodens im Winter stark abfallen. Eine Kellerdeckendämmung reduziert den Wärmeabfluss und sorgt für eine spürbar höhere Oberflächentemperatur. Dadurch verbessern Sie nicht nur den Komfort, sondern senken auch Ihre Energiekosten. Tatsächlich kann der Wärmeverlust durch eine ungedämmte Kellerdecke bis zu 20 Prozent des Gesamtwärmeverlustes eines Gebäudes ausmachen, wie wir eingangs bereits erläutert haben.

Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale, betont: „Aufgrund der recht geringen Investitionskosten ist die Kellerdeckendämmung sehr wirtschaftlich.“ Demnach belaufen sich die Materialkosten lediglich auf etwa 30 Euro pro Quadratmeter. Wenn Sie einen Fachbetrieb mit der Installation beauftragen, liegen die Gesamtkosten bei etwa 60 Euro pro Quadratmeter. Komplexere Deckenkonstruktionen können den Aufwand erhöhen.

Gemäß dem Gebäude-Energieeinspar-Gesetz (GEG) darf der Wärmeverlust durch eine gedämmte Kellerdecke einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten. Demnach darf der U-Wert für die Dämmung der Kellerdecke, Dämmung der Kellerwände oder eine Perimeterdämmung maximal 0,30 W/m²K betragen. Dafür sollten die Dämmplatten in der Regel eine Dicke von zehn bis zwölf Zentimetern aufweisen, abhängig von der Dämmwirkung des verwendeten Materials. Wenn Sie eine noch bessere Dämmung wünschen und diese von einem Fachbetrieb durchführen lassen, können Sie staatliche Zuschüsse beantragen.

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Welche Grundregeln gelten für die Kellerdämmung?

Ist der Keller unbeheizt, reicht es aus, die Kellerdecke zu dämmen. Anders sieht es aus, wenn der Keller oder zumindest Teile von ihm beheizt werden. Dann braucht es auf jeden Fall eine Dämmung der Bodenplatte (die bei einem Neubau auf jeden Fall sein sollte) und auch die Keller-Außenwände müssen gedämmt werden, insbesondere auch gegen das Erdreich. Gibt es im Keller beheizte und unbeheizte Räume, müssen zusätzlich die dazwischenliegenden Innenwände gedämmt werden.

Wie beim Dämmen von Außenwänden oder des Daches sind bei der Kellerdämmung verschiedene Konstruktionsarten möglich. So lässt sich die Kellerdecke zum Beispiel von oben oder unten dämmen. In der Praxis hat sich jedoch durchgesetzt, die Dämmung (wie bei Fassaden) möglichst außen anzubringen, also auf der kalten Seite. So bleibt die Konstruktion (Mauer oder Decke) im warmen Bereich.

Mitunter ist es nicht möglich oder mit hohem Aufwand verbunden (zum Beispiel Aufgraben der Kellerwand), so dass auch eine Innendämmung möglich ist. Ist die Wand oder Decke auf der kalten Seite jedoch frei zugänglich, sollten Sie diese Option wählen und dort dämmen. Das hat auch den Vorteil, dass Sie im warmen Bereich keinen Platz verlieren, beträgt die nötige Dämmstoffdicke doch ab acht Zentimetern aufwärts.

Welche Arten von Dämmmaterialien sind für die Kellerdecke geeignet?

Bei der Planung einer Kellerdeckendämmung sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Die Ebenheit der Decken spielt eine wichtige Rolle, da sie die Wahl der Dämmstoffausführung beeinflusst. Zudem muss die Tragfähigkeit des Untergrunds gewährleistet sein. Des Weiteren spielt die gewünschte Optik der Decke eine Rolle bei der Materialauswahl.

Ebene, glatte Decken: Vielfältige Dämmstoffoptionen

Für ebene, glatte Innen- oder Kellerdecken stehen verschiedene Dämmstoffausführungen zur Verfügung. Bei der Auswahl der Materialien sind vor allem die Oberflächenqualität und die Anforderungen an den Brandschutz entscheidend.

Kellergewölbe: Flexibilität bei der Materialwahl

Bei Kellergewölben ist es wichtig, dass der gewählte Dämmstoff der vorhandenen Rundung folgen kann. Hier sind spezielle Dämmstoffe erforderlich, die sich an die gebogene Form anpassen können.

Hartschaumplatte: Klassiker mit hohem Dämmwert

Hartschaumplatten, in der Regel aus Polystyrol (Styropor), sind ein beliebtes Material für die Kellerdeckendämmung. Sie bieten einen sehr hohen Dämmwert und eignet sich daher gut für Räume mit niedriger Deckenhöhe, um den Raumverlust gering zu halten. Allerdings sind sie aufgrund ihrer leichten Entflammbarkeit nicht für Heizungsräume und Flure geeignet und können nur in brandschutzsicheren Räumen verwendet werden.

Mineralische Faserplatten: Brandschutzsicher, jedoch niedrigerer Dämmwert

Mineralische Faserplatten aus Glas- oder Steinwolle bieten einen höheren Brandschutz als Hartschaumplatten, weisen jedoch einen etwas niedrigeren Dämmwert auf. Diese Platten können beschichtet oder unbeschichtet erworben werden. Beschichtete Platten dienen hauptsächlich der Optik und erfordern keine weitere Verkleidung, es ist aber eine zusätzliche Unterstützung durch Dübel aufgrund ihres höheren Gewichts notwendig. Unbeschichtete Platten sind leichter, lassen sich besser an die Kellerdecke anpassen und eignen sich für ungenutzte Kellerräume oder Lagerbereiche.

Ökologische Alternativen: Natürliche Dämmstoffe

Als ökologisch hochwertige Alternativen zu den genannten Materialien stehen Platten oder Matten aus Holzfasern, Holzwolle, Kokosfasern oder Schafwolle zur Verfügung. Diese natürlichen Materialien bieten zwar keinen so hohen Dämmwert wie andere Optionen, sind aber zu 100 Prozent natürlich und nachhaltig. Je nach Konsistenz können diese Platten gegebenenfalls auch verputzt werden.

Zellulose: Nachhaltiges Dämmmaterial

Eine weitere ökologische Option ist Zellulose, ein Dämmmaterial, das aus Altpapier hergestellt wird. Zellulose weist die beste Nachhaltigkeitsbilanz auf, kann jedoch nur in sehr trockenen Räumen verwendet werden. Zellulosedämmung ist diffusionsoffen, das bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und wieder abgeben kann. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass die Zellulosedämmung nicht nass wird, da dies zu Schimmelbildung führen kann. Durch Zugabe von Zusatzstoffen kann die Schimmelbildung vermieden werden.

Wie wird die richtige Dämmstärke bestimmt?

Die Beschaffenheit der Kellerdecke variiert je nach Gebäude, sowohl bei Altbauten als auch bei vielen Neubauten. In den meisten Fällen besteht die vorhandene Kellerdecke aus einer Betonschicht von 15 Zentimetern, gefolgt von einem 5 Zentimeter starken Zementestrich und einer dünnen Trittschalldämmung mit einer Dicke von etwa zwei Zentimetern. Aber das kann auch anders sein, genauso wie die Gegebenheiten im Keller. Es ist daher schwierig, eine pauschale Antwort darauf zu geben, wie viel Zentimeter die Dämmung der Kellerdecke stark sein muss.

Die nun folgenden Angaben, können daher nur Anhaltswerte sein, ein Energie-Fachberater kann Ihnen genaue Werte berechnen. Um den im Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorgeschriebenen U-Wert von 0,3 W/(m²K) nicht zu überschreiten, sollten es in der Regel ausreichen, die Kellerdecke mit einer Mindestdicke von 10 bis 12 Zentimetern zu dämmen. Das gilt für Dämmplatten aus Polystyrol oder Mineralwolle der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035.

Haben Sie weniger Platz zur Verfügung, können Sie zu einem leistungsfähigeren (aber in der Regel auch teureren) Dämmstoff greifen. Mit dem Einsatz von PUR/PIR Dämmplatten lässt sich die Dämmstärke um bis zu 40 Prozent reduzieren – und das bei gleicher Dämmleistung. In diesem Fall können oft 8 Zentimeter Dämmplatten der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 024 ausreichen, um den geforderten Wert zu erreichen. Es gibt aber mittlerweile noch bessere Dämmstoffe wie Aerogele, die eine noch bessere Dämmleistung besitzen.

Kellerdecke im Altbau dämmen

Wer heutzutage neu baut, wird in der Regel bereits die Kellerdeckendämmung mit einplanen. Das ist insbesondere deshalb von Vorteil, weil sich die Dämmung perfekt in das Gesamtwärmekonzept integrieren lässt. So werden Wärmebrücken und mögliche andere Schäden bereits im Vorfeld ausgeschlossen. Anders sieht es im Altbau aus. Hier haben wir bereits erwähnt, dass eine Dämmung auf der kalten Seite, also an der Deckenunterseite optimal ist, es gibt aber auch andere Möglichkeiten.

Möglichkeit #1: Dämmung an der Deckenunterseite

Die Dämmung an der Deckenunterseite ist die einfachste Methode und ermöglicht eine problemlose Anbringung der Wärmedämmung. Es gibt verschiedene Ausführungsmöglichkeiten, darunter:

  • Direktes Ankleben von Hartschaumplatten an die Decke
  • Verwendung mineralischer Dämmstoffe in Kombination mit einer Deckenabhängung aus Gipskarton- oder Gipsfaserplatten
  • Aufsprühen von Cellulose als Wärmedämmung, um Rohrleitungen, Aussparungen und Überhänge gut zu überbrücken

Diese Art der Dämmstoffanbringung eignet sich jedoch nur bei ausreichender Kellerhöhe und einer geraden Kellerdecke. Für Gewölbekeller ist die unterseitige Anbringung von Dämmstoffen nur bedingt geeignet.

Möglichkeit #2: Dämmung innerhalb der Deckenkonstruktion

Eine Dämmung der Erdgeschossfußböden innerhalb eines vorhandenen Deckenhohlraums ist bei Holzdielenböden auf Lagerhölzern möglich. Hierbei wird lose Dämmung durch Löcher im Dielenbelag in den Deckenhohlraum eingeblasen. Voraussetzung hierfür ist ein ausreichend großer Deckenhohlraum, um die erforderlichen Dämmstoffstärken zu ermöglichen.

Möglichkeit #3: Oberseitige Wärmedämmung

Wenn der Zustand des Erdgeschossbodens eine grundlegende Renovierung erfordert, kann unter Umständen ein neuer Fußboden in Form eines schwimmenden Estrichs auf einer zusätzlichen Wärmedämmschicht eingebracht werden. Um die Wartezeit zu verkürzen, können Trockenbauweisen oder Estriche mit kurzen Abbindezeiten (z.B. Gussasphalt) verwendet werden.

Wenn der alte Fußboden nicht entfernt wird, erhöht sich das Fußbodenniveau im Erdgeschoss um mindestens 11-13 Zentimeter. Daher eignet sich diese Lösung nur für Räume mit ausreichender Höhe und Türen mit großem Durchgangsmaß.

Was tun, wenn Rohre im Weg sind?

Ein häufiges Problem ist, dass insbesondere in Altbauten Rohrleitungen wie Heizungs- oder Warmwasserrohre zu nah an der Kellerdecke montiert werden. Mit herkömmlicher Plattenware lässt sich dann nicht mehr arbeiten, da die Dämmplatten nicht zwischen Decke und Rohre passen. Hier kann eine abgehängte Decke die Lösung sein. Der Dämmstoff wird dann in den entstehenden Hohlraum zwischen Decke und Bauplatte gestopft. Auch eine Einblasdämmung wäre in diesem Fall möglich.

Kellerwand von innen dämmen

Bei der Innendämmung eines Kellers können häufig Wärmebrücken entstehen und unentdeckte Schwachstellen zurückbleiben. Daher ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Für die Kellerdämmung werden in der Regel Hartschaumplatten (PUR/PIR) verwendet, die besonders elastisch, wärmedämmend, wasser- und verwitterungsbeständig sind.

Vor der Installation einer neuen Kellerdämmung muss von einem Fachmann überprüft werden, ob die Fläche trocken ist. Insbesondere ältere Keller weisen oft Feuchtigkeitsprobleme auf. In manchen Fällen genügt eine gute Belüftung und eine Erhöhung der Kellerinnentemperatur. Bei stärkerer Feuchtigkeit kann auch ein Bautrockner eingesetzt werden. Im schlimmsten Fall müssen die Wände freigelegt werden, um sie auszutrocknen. Erst wenn Kellerwände, -boden und -decke vollständig trocken sind, kann mit der Kellerdämmung begonnen werden.

Es ist äußerst wichtig, dass Fenster, Türen, Boden und Decke sorgfältig an die Dämmung angeschlossen werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Andernfalls kann sich dort Feuchtigkeit ansammeln, was zu Schimmelbildung führen kann. Die Kellerdämmung muss den Anforderungen des Gebäude-Energieeinspar-Gesetzes (GEG) entsprechen. Dies bedeutet, dass ein maximaler U-Wert von 0,30 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) für die Kellerdämmung gilt.

Sprühschaum Kellerdämmung

Auf unebenen Oberflächen ist auch eine Dämmung mit Polyurethan-Sprühschaum möglich.

Foto: Panthermedia.net/audiznam2609 (YAYMicro)

Dampfdichte oder kapillaraktive Dämmung?

Es gibt zwei Möglichkeiten, Kellerwände von innen zu dämmen: mit einer dampfdichten oder kapillaraktiven Isolierung. Welche Option die richtige für Ihren Keller ist, hängt davon ab, ob sich zwischen der Wand und der Dämmung Feuchtigkeit oder Tauwasser bilden kann. Hier ist die Einschätzung eines Fachmannes gefragt. Wenn sicher ist, dass sich kein Tauwasser ansammeln kann, kann eine dampfdichte Kellerdämmung angebracht werden. Andernfalls sollte eine kapillaraktive Dämmung installiert werden, die Feuchtigkeit nicht durchlässt. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Feuchtigkeit oder Kälte aus dem Boden in den Keller gelangt.

Bei einer dampfdichten Kellerdämmung werden Dampfsperren eingesetzt, die keine Feuchtigkeit durchlassen. Dadurch wird einerseits verhindert, dass Feuchtigkeit oder Kälte aus dem Boden in den Keller gelangen. Andererseits besteht die Gefahr, dass sich Feuchtigkeit zwischen der Dämmung und den Kellerwänden oder der Bodenplatte ansammelt und dort Schimmel verursacht. Bei diesem Verfahren werden feuchtigkeitsbeständige Gipskartonplatten verwendet, die an ihrer grünen Farbe zu erkennen sind.

Die kapillaraktive Kellerdämmung ist teurer als die dampfdichte Variante, bietet jedoch einen deutlichen Vorteil: Sie kann Feuchtigkeit aufnehmen und dann wieder an die Raumluft abgeben. Dadurch findet ein kontinuierlicher Feuchtigkeitsaustausch statt und die Kellerwände bleiben trocken. Als geeignete Dämmstoffe kommen Calciumsilikatplatten, Dämmplatten aus Mineralschaum und spezielle PUR-Platten infrage.

Perimeterdämmung: Keller von außen dämmen

Die Perimeterdämmung, also die Dämmung gegen das Erdreich, ist eine sinnvolle Maßnahme, wenn der Keller als Wohn- oder Lebensraum genutzt werden soll. Sie umfasst das Dämmen der Kellerwände sowie der Bodenplatte. Obwohl sie mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden ist, bietet sie einen effektiven Schutz vor Kälte und Feuchtigkeit.

Wahl der richtigen Dämmmaterialien

Bei der Perimeterdämmung ist es besonders wichtig, Materialien zu wählen, die nicht nur Kälte, sondern auch Feuchtigkeit standhalten. Die Dämmung ist ständigem Druck durch den Erdboden, Tau und Grundwasser ausgesetzt, möglicherweise sogar Frost im Winter. Daher ist die Auswahl der richtigen Dämmmaterialien von großer Bedeutung.

Bei der Perimeterdämmung werden hohe Anforderungen an die Dämmstoffe gestellt. In diesem Anwendungsbereich dominieren vor allem Platten aus extrudiertem Polystyrol (XPS). Glasschaumplatten sind ebenfalls weit verbreitet, während Glasschaum-Granulat häufig unterhalb der Bodenplatte verwendet wird. Obwohl es auch spezielle EPS-Platten für Teilbereiche der Perimeterdämmung gibt, liegt die Marktführerschaft in diesem Bereich klar bei XPS, gefolgt von Glasschaum.

Die Beliebtheit von XPS und Glasschaum basiert auch auf den rechtlichen Vorgaben. Perimeterdämmungen im Bereich von Grundwasser oder anderem drückenden Wasser sowie unter Bodenplatten müssen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) besitzen. Aktuell sind dies nur XPS und Glasschaum, weshalb sie bevorzugt eingesetzt werden.

Feuchtigkeitsaustausch und Schimmelprävention

Eine Perimeterdämmung verhindert den Feuchtigkeitsaustausch. Dadurch wird einerseits der Schimmelbildung durch Feuchtigkeit von außen vorgebeugt, andererseits kann jedoch die innen produzierte Feuchtigkeit nicht abziehen. Vor der Installation einer Perimeterdämmung ist es wichtig sicherzustellen, dass die Kellerräume ausreichend belüftet werden können, um feuchte Luft abzuführen.

Perimeterdämmung bei Neubauten

Bei einem Neubau gestaltet sich die Perimeterdämmung in der Regel einfacher, da sie unmittelbar nach der Errichtung des Kellers angebracht werden kann. Es ist jedoch zu beachten, dass das Gewicht des gesamten Hauses auf der Dämmung unter der Bodenplatte lastet, daher ist ein stabiles und tragfähiges Material erforderlich.

Perimeterdämmung beim Neubau

Perimeterdämmung beim Neubau, darüber ist die Noppenbahn zum Schutz des Dämmstoffes zu sehen.

Foto: Panthermedia.net/wzell

Perimeterdämmung bei Altbauten

Die Perimeterdämmung bei Altbauten ist komplexer. Vor der Installation muss die Erde um das Haus herum ausgehoben werden, und falls die Wände feucht sind, muss die Ursache für die Feuchtigkeit gefunden und behoben werden. Die Bodenplatte kann nicht nachträglich von außen gedämmt werden.

Eine mögliche Alternative ist die Verwendung von Vakuum-Isolations-Paneele (VIP). Diese benötigen nur einen Bruchteil der Dämmstärke herkömmlicher Dämmungen. Beispielsweise reicht bei VIP-Dämmung ein Zentimeter, während es bei Mineralwolle 10 Zentimeter sein müssten. Hierbei wird der Estrich des Kellerbodens entfernt und die Paneele werden verlegt. Anschließend erfolgt die Verlegung von Estrich und Fußbodenbelag.

Förderung für eine Kellerdeckendämmung

Um eine Förderung für die Dämmung der Kellerdecke zu erhalten, müssen Sie einen U-Wert von 0,25 W/m²K erreichen, anstatt des gesetzlich geforderten U-Wertes von 0,30 W/m²K. Trotz dieser Anforderung ist die Förderung attraktiv und bietet verschiedene Optionen: einen Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), einen Förderkredit von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder alternativ einen Steuerbonus.

  1. BAFA-Zuschuss für die Kellerdeckendämmung im Förderprogramm „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“: Wenn Sie Ihre Kellerdecke dämmen, können Sie beim BAFA einen Zuschuss für einzelne Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle beantragen. Die Kosten für die Sanierung müssen mindestens 2.000 Euro betragen. Der Zuschuss für die Kellerdeckendämmung beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eines Bonus von 5 Prozent, wenn die Dämmung der Kellerdecke im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten war.
  2. Förderkredit der KfW für eine Sanierung zum Effizienzhaus: Um den KfW-Effizienzhaus-Standard zu erreichen, ist in der Regel eine umfangreiche energetische Sanierung erforderlich. Im KfW-Programm „Wohngebäude – Kredit 261“ kann ein Förderkredit mit Tilgungszuschuss beantragt werden. Sie können einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro erhalten, zusätzlich gibt es einen Tilgungszuschuss von maximal 20 Prozent, abhängig vom erreichten Effizienzhaus-Niveau.
  3. Steuerbonus als Alternative zur Förderung: Wenn Sie die Förderung nicht wünschen oder die Antragstellung vor Beginn der Sanierung vergessen haben, können Sie die Kosten für die Kellerdeckendämmung von der Steuer absetzen. Erstmals ist dies im Jahr möglich, in dem die Dämmung abgeschlossen wurde. Die Einkommensteuer wird über einen Zeitraum von drei Jahren reduziert, was je nach Steuerschuld bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten decken kann. Innerhalb von drei Jahren können maximal 40.000 Euro von der Steuer abgesetzt werden. Es ist nicht erforderlich, einen Energieberater oder Sachverständigen hinzuzuziehen, da die technischen Mindestanforderungen identisch mit denen für die Förderung sind. Die fachgerechte Umsetzung muss jedoch vom Fachbetrieb bescheinigt werden.

Bitte beachten Sie: Als Eigentümerin oder Eigentümer können Sie entweder eine Förderung oder den Steuerbonus für Ihre Kellerdeckendämmung in Anspruch nehmen. Eine Kombination beider Optionen ist nicht möglich!

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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