Riesenprojekt Neom 06.03.2024, 08:30 Uhr

„The Line“ Saudi Arabien: Mehr als ein Märchen aus 1001 Nacht?

Auf einer Fläche der Größe Belgiens entsteht Neom mit The Line als Prunkstück. Die Bandstadt soll 170 Kilometer lang, 200 Meter breit und 500 Meter hoch werden. Aus städtebaulicher Sicht sei das völlig unsinnig, betonen Wiener Forschende.

Neom The Line

170 Kilometer lang, 200 Meter breit und 500 Meter hoch soll The Line werden, nach außen komplett verspiegelt.

Foto: Neom

Mitten in der Wüste von Saudi-Arabien entsteht die Megacity „The Line“. Sie soll 170 Kilometer lang werden, aber nur wenige hundert Meter breit sein. In dem riesigen langen Schlauch sollen nach der Fertigstellung bis zu neun Millionen Menschen leben. Straßen und Autos gibt es keine, die CO2-Emissionen sollen bei null liegen. Schlanke 500 Milliarden US-Dollar sind für das Neom-Projekt veranschlagt.

Das derzeit wohl gigantischste Bauvorhaben der Welt war bereits 2017 vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman angekündigt worden. Im Jahr 2023 wurde mit dem Bau begonnen, der einst eher als ein neues Märchen aus 1001 Nacht belächelt wurde. In mehreren Bauabschnitten soll das Mammutwerk nun angegangen werden und bis 2030 abgeschlossen sein. Im Februar 2024 ist von „The Line“ auf Luftaufnahmen bislang jedoch nicht viel mehr als ein breiter planierter Streifen zu sehen. Der Bau erfolgt nicht ohne Kritik, neben dem Arbeitsbedingungen wird unter anderem auch der städtebauliche Sinn dieser Anlage hinterfragt.

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Das Neom-Projekt

Das Neom-Projekt umfasst neben der 170 Kilometer langen Bandstadt noch Neom Bay mit dem bereits 2019 eröffneten Flughafen und die Stadt Trojena. Diese soll etwa 50 Kilometer von der Küste des Golf von Akaba entstehen. Bis 2026 soll die Stadt in einer Höhe von 1.500 bis 2.600 Metern über dem Meeresspiegel entstehen. Im Oktober 2022 hat die Retortenstadt den Zuschlag für die Winter-Asienspiele 2029 erhalten. In Neom Bay entsteht zudem Sindalah, eine Luxusinsel Yacht-Club und mit zahlreichen Hotelzimmern im Premiumsektor. Sie soll den Tourismus in Saudi-Arabien ankurbeln.

Prunkstück des Neom-Projekts soll hingegen „The Line“ werden. Beginnend am Roten Meer, soll die Stadt 170 Kilometer ins Landesinnere führen – einmal quer durch die Wüste und wie am Lineal gezogen. Die Megacity soll lediglich 200 Meter breit werden und aus 1.000 Hochhäusern und gigantischen verspiegelten Glaswänden bestehen. Die 500 Meter hohen Wohntower werden wiederum auf 800 mal 200 Meter großen Modulen stehen. Motorisierten Individualverkehr soll es nicht mehr geben; alle Wege werden zu Fuß, mit Aufzügen oder mit der U-Bahn im Fuß des Gebäudes erledigt.

Mit den Gründungsarbeiten für die gewaltigen Gebäude wurde bereits begonnen. Die bayerische Bauer Gruppe ist hierbei für die Gründungen zuständig. In einem ersten Bauabschnitt treibt das Unternehmen Großbohrpfähle mit einem Durchmesser von 2,5 Metern 70 Meter tief in den Wüstensand. Kurz vor Weihnachten 2022 wurde Bauer mit zwei weiteren Bauabschnitten für die Gründung von The Line beauftragt. „Die Megacity Neom ist derzeit in aller Munde und eines der weltweit beeindruckendsten Bauprojekte“, sagt Michael Stomberg, Vorstandsvorsitzender der Bauer AG. „Kurz vor Abschluss der erfolgreichen Abwicklung des ersten Auftrags, freuen wir uns über das Vertrauen des Auftraggebers weitere Projektabschnitte ausführen zu können.“

Insgesamt soll das Neom-Projekt ein 26.000 Quadratkilometer großes Gebiet am Nordufer des Roten Meeres umfassen. Zum Vergleich: Belgien hat eine Fläche von etwas mehr als 30.000 Quadratkilometern. „The Line“ soll hingegen auf 34 Quadratkilometern entstehen, 170 Kilometer lang und 200 Meter breit.  Ist „The Line“ fertiggestellt können dort einmal neun Millionen Menschen leben. Was sehr ambitioniert ist. Saudi-Arabien hat derzeit rund 36 Millionen Einwohner, hinzu kommen knapp 11 Millionen Gastarbeiter – hauptsächlich aus dem asiatischen Raum. Der kalkulierte Investitionsumfang beträgt bislang 500 Milliarden US-Dollar.

Video über den Fortschritt beim Projekt Neom

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Wer steckt hinter Neom?

Initiator des Megaprojekts Neom ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman. Der Kronprinz hat das Projekt bereits 2017 angekündigt und möchte sein Land mit Neom in die Moderne führen. Ob das funktioniert, wird bezweifelt, denn nach wie vor gehören Hinrichtungen zum Alltag. Und in Sachen Arbeitsbedingungen soll es in Saudi-Arabien noch schlechter bestellt sein als in Katar. Im Zuge der Fußballweltmeisterschaft 2022 ist bekannt geworden, dass es beim Bau der Stadien zu hunderten Todesfällen unter den Arbeitern gekommen sein soll.

„The Line wird alle Herausforderungen des Stadtlebens bewältigen und alternative Lebensweisen beleuchten“, erklärte Kronprinz Mohammed bin Salman, genannt MBS, zugleich Vorstandsvorsitzender der Neom Company. „Neom vereint ein Team mit den hellsten Köpfen in den Bereichen Architektur, Engineering und Bauwesen, die Visionen und Ideen Wirklichkeit werden lassen.“

Das Geld für das milliardenschwere Projekt stammt nicht allein aus der Tasche der Herrscherfamilie, vielmehr beteiligen zahlreiche Unternehmen an Neom. Mit ihm Boot sind zudem namhafte Top-Manager aus der Wirtschaft. Der ehemalige Siemens-Chef Klaus Kleinfeld war zum Beispiel zunächst CEO von Neom, inzwischen ist er Berater des Kronprinzen. Zudem ist Alexander Rieck, Chef des internationalen Architekturbüros Lava als Planungsexperte für die Errichtung der Stadt zuständig.

Neben der Bauer AG möchten weitere deutsche Unternehmen bei dem Riesenprojekt in der saudischen Wüste mitwirken. Siemens hofft zum Beispiel darauf, Aufträge für das unterirdische Metrosystem und einen Hochgeschwindigkeitszug zu erhalten. Weiter ist bereits Thyssenkrupp, das Unternehmen ist über ein Tochterunternehmen am Bau der größten Wasserstofffabrik der Welt beteiligt, dass eine Leistung von 2.000 Megawatt haben soll. Der Lufttaxihersteller Volocopter aus Bruchsal darf außerdem Lufttaxis für The Line liefern. Im November 2022 wurde zudem bekannt, dass Neom mit 175 Millionen Dollar bei dem Start-up einsteigt.

Dokumentation über The Line

Discovery UK hat auf Youtube eine 45-minütige Dokumentation über „The Line“ veröffentlicht. Wer etwas tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann dies mit Klick auf nachfolgenden Button tun:

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Wie klimaneutral ist Neom wirklich?

Der Kronprinz Mohammed bin Salman kündigte bei der Vorstellung des Projekts an, dass Neom klimaneutral sein wird. Das wird in der Fachwelt jedoch bezweifelt, zumal bei der Herstellung von The Line Unmengen an Beton benötigt wird, und die Herstellung von Zement ist nun mal alles andere als klimaneutral. Der CO2-Abdruck wird bis zur Fertigstellung von Neom riesig werden. Zumal geplant ist, in 500 Metern Höhe bis 2027 eine Formel-1-Strecke zu errichten, auf der auch Motorrad-Rennen ausgetragen werden können.

In der Stadt selbst wird es allerdings keine Autos geben. Die Bewohner sollen alle wichtigen Einrichtungen zu Fuß innerhalb von fünf Minuten erreichen können. Außerdem wird ein unterirdischer Hochgeschwindigkeitszug verkehren, der die 170 Kilometer in 20 Minuten durchqueren wird. Außerdem soll es Lufttaxis und selbstfahrende Autos geben. Zu den Infrastruktur-Einrichtungen von Neom gehören allerdings auch ein Flughafen und Yachthäfen. In wieweit diese bis zum Ende der Bauzeit von The Line zur Klimaneutralität betragen können, bleibt abzuwarten.

Bleiben noch die gigantischen Energiemengen, die benötigt werden, um Neom vom Wüstenklima auf angenehme Temperaturen runter zu kühlen. Peter Terium (früherer Vorstandsvorsitzender von Innogy SE, einem Tochterunternehmen von RWE) ist CEO von Enowa, dem Wasser- und Energieunternehmen von Neom. Er sagt zu diesem Thema: „Die Schaffung von Neom wird mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben. Unser Unternehmen vertritt Neom auch als Hauptanteilseigner der weltweit größten Anlage von grünem Wasserstoff. Der grüne Wasserstoff wird exportiert und in Neom für eine Vielzahl von Lösungen verwendet werden, unter anderem zur Versorgung autonomer Elektrofahrzeuge. Unser künftig vollständig erneuerbares Stromnetz wird das Ziel haben, die Solar-Photovoltaik- und Windenergie von der Quelle zu den Verbrauchsstellen zu übertragen“.

Kritik an dem Megaprojekt

Die Kritikpunkte an dem Megaprojekt Neom sind zahlreich. Offiziell möchte sich Saudi-Arabien der westlichen Welt annähern und moderner werden. Viele fragen sich, wie das in so kurzer Zeit möglich sein soll. Noch im März 2021 wurden an einem Tag 81 Menschen hingerichtet. Immerhin dürfen Frauen seit 2018 Auto fahren und dürfen jetzt in Sportstadien, Kinos oder Konzerthallen gehen. Das war ihnen lange verboten. Nach wie vor benötigen sie jedoch die Zustimmung eines männlichen Vormundes, wenn sie heiraten wollen. Ihre eigene Meinung dürfen sie nach wie vor nicht äußern und sie dürfen nicht gemeinsam mit Männern studieren. Der Unterricht findet getrennt voneinander statt.

Ein großes Thema ist auch die Zwangsumsiedlung von etwa 20.000 alteingesessenen Beduinen, die für Neom weichen müssen. Die allgemeine Sprachregelung spricht hingegen von einem Niemandsland. Wer sich weigert, sein Haus zu verlassen, wird zu langen Haftstrafen verurteilt oder im schlimmsten Fall hingerichtet. So ist es zum Beispiel mit Abdulrahim al-Howeiti geschehen, der sich mit einer Videobotschaft an seine Landsleute wandte, um gegen die Umsiedelung zu protestieren. Kurz darauf wurde er von Regierungskräften getötet.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wir haben an anderer Stelle bereits geschrieben, dass Neom klimaneutral werden soll. Bei den Abermillionen Tonnen an Beton und Glas, die verbaut werden soll, könne das überhaupt nicht funktionieren, so die Meinung zahlreicher Experten. Zumal zu Neom auch Projekte wie der Wintersportort in der Wüste gehören. Schnee fällt in Saudi-Arabien bekanntlich selbst in höheren Lagen eher selten, wobei es dort im Januar 2022 tatsächlich wieder einmal geschneit hat – und das nach vielen Jahren.

Die Arbeitsbedingungen in Saudi-Arabien werden ebenfalls kritisch beäugt. Kritiker schätzen sie schlimmer als in Katar ein. Darüber gibt es jedoch unterschiedliche Aussagen. Bei den Camps für die Arbeitskräfte soll es vier Kategorien geben. In der höchsten Kategorie werden Manager und andere Führungskräfte untergebracht, die niedrigste Kategorie ist den Arbeitern vorbehalten. Diese sollen zu viert in einem Raum untergebracht sein – mit Bett, Schrank, Dusche und Toilette. Andere Berichte von Menschenrechtsorganisationen sprechen hingegen von sechs Arbeitern aus Indien und Pakistan, die auf engsten Raum eingepfercht werden.

Wiener Forschende sehen aus städtebaulicher Sicht keinen Sinn in „The Line“

Im Juli 2023 haben Wiener Forschende vom Complexity Science Hub (CSH) gegenüber der Austrian Presse Agentur (APA) Kritik an „The Line“ geübt. Sie sehen die Stadt eher als Werbegag an. Inbesondere der linienförmige Aufbau wird kritisiert, würde er die Wege doch unnötig verlängern. Nicht umsonst hätten die allermeisten Städte einen mehr oder weniger runden Grundriss. Wer von dem einem zum anderen Ende der Stadt fahren möchte, müsse 170 Kilometer fahren, bei einem üblichen Aufbau wären die Wege wesentlich kürzer.

Durchschnittlich würden die Bewohner von „The Line“ 57 Kilometer voneinander entfernt wohnen. In Johannesburg, das flächenmäßig etwa 50-mal so groß ist, wären die durchschnittlichen Strecken hingegen nur 33 Kilometer. Weiterhin würden nur etwa 1,2 Prozent der künftigen Stadtbewohner fußläufig voneinander entfernt wohnen. Als fußläufig wurde angenommen, dass sie maximal einen Kilometer voneinander getrennt sind.

Da es keinen Individualverkehr in „The Line“ geben soll, sind alle auf  die Hochgeschwindigkeitsbahn angewiesen. Damit die Bewohner alle zu Fuß zu einer Haltestelle gelangen können, bräuchte es 86 Stationen. Es lässt sich erahnen, dass ein Zug niemals Hochgeschwindigkeit erreichen kann, wenn er an jedem dieser Bahnhöfe halten muss. Die Forschenden errechneten, dass jede Fahrt dann im Schnitt 60 Minuten dauern würde. Das ist mehr als der Durchschnitts-Fahrgast in vielen anderen Großstädten unterwegs ist.

Bei einer runden Stadtform würde ein Radius von 3,3 Kilometer (bei gleicher Bevölkerungsdichte) ausreichen, um ebenfalls neun Millionen Einwohner unterbringen zu können. Statt 57 Kilometer, würden zwei Bewohner dann nur noch im Schnitt 2,9 Kilometer auseinander wohnen. Ein Hochgeschwindigkeitsbahnsystem wäre dann überflüssig, da die meisten Orte zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar sind. Rafael Prieto-Curiel vom CSH kommt daher zu dem Schluss:  „Insgesamt gesehen liegt die Vermutung nahe, dass andere Erwägungen bei der Wahl dieser einzigartigen Form eine Rolle gespielt haben könnten, wie zum Beispiel das Branding oder die Erstellung ansprechender Videos in den sozialen Medien“.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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