Deutschlands erste Fünf-Euro-Münze 13.04.2016, 07:55 Uhr

Weltneuheit: Kunststoffring lässt Fälschern keine Chance

Das hat es bei der Herstellung von Münzen noch nie gegeben: Erstmals setzen die Prägeanstalten neben Metallen auch ein Polymer ein. Acht Jahre Forschungsarbeit waren nötig, um das Material zu entwickeln. Künftig könnte es mehr Geldstücke dieser Art geben. Israel etwa ist schon an der patentierten Technik interessiert.

Die neue Fünf-Euro-Münze mit dem Motiv „Planet Erde“ ist mit ihrem Polymerring eine Weltneuheit.

Die neue Fünf-Euro-Münze mit dem Motiv „Planet Erde“ ist mit ihrem Polymerring eine Weltneuheit.

Foto: Offizielle Verkaufsstelle für Sammlermünzen

Die erste Fünf-Euro-Münze ist dem fragilen blauen Planeten gewidmet, der Erde. Schon Tage vor der Auslieferung am 14. April waren von den 2,25 Millionen Münzend die 250.000 in Spiegelglanzqualität geprägten ausverkauft. Der Andrang ist verständlich. Denn die Käufer bekommen eine Weltneuheit: Eine Münze, die aus zwei verschiedenen Kupfer-Nickel-Legierungen besteht, die durch einen blauen Kunststoffring getrennt sind.

Der Kunststoff wurde am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien entwickelt.

Der Kunststoff wurde am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien entwickelt.

Quelle: Verkaufsstelle für Sammlermünzen

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Sorgen um die Stabilität müsse man sich nicht machen, sagt Peter Huber, Leiter der Staatlichen Münzen Baden-Württemberg, einer der fünf Prägestätten, in denen die Münzen hergestellt worden sind. „Die Haftung zwischen dem Polymer und den Metallen ist genauso stark wie zwischen den beiden Bestandteilen der Ein- und Zwei-Euro-Stücke.“

Flüssigkristalle lassen den Polymerring funkeln

Acht Jahre Forschungsarbeit waren dazu nötig. Es galt, einen Kunststoff zu finden, der sämtlichen Umwelteinflüssen trotzt, sich mit der „Pille“, also dem Innenbereich der Münze, und dem Außenring innig verbindet und der sich wie Metall prägen lässt. Diese Entwicklungsarbeit leistete das Leibniz-Institut für interaktive Materialien, das zur Technischen Hochschule Aachen gehört.

Kleine Kristalle – sogenannte Liquid Crystal Particles – sind in den eingefärbten Polymerring eingearbeitet und erzeugen ein Funkeln, wenn die Münze hinterleuchtet wird.

Kleine Kristalle – sogenannte Liquid Crystal Particles – sind in den eingefärbten Polymerring eingearbeitet und erzeugen ein Funkeln, wenn die Münze hinterleuchtet wird.

Quelle: Verkaufsstelle für Sammlermünzen

Die Forscher entschlossen sich sogar noch zu einer Kür. Das Material enthält Flüssigkristalle, die funkeln, wenn man die Münze in die Sonne oder eine andere Lichtquelle hält. Das blaue Polymer, das die Münze fälschungssicher machen soll, kann, wenn das auf Dauer nicht gelingen sollte, mit zusätzlichen Partikeln angereichert werden, die sich eindeutig identifizieren lassen, etwa Farbteilchen in Nanogröße.

Erdteile auf der „Pille“

Der blaue Polymerring soll nicht nur die Farbe der Erde symbolisieren – Raumfahrer sehen sie als blauen Planeten wegen des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Der Ring trennt auch die ganz oder teilweise abgebildeten Kontinente Europa, Afrika, Amerika und Asien – Australien fand keinen Platz mehr – auf der „Pille“ vom Sonnensystem mit den übrigen Planeten auf dem Außenrand.

Die Fünf-Euro-Münze hat einen Durchmesser von 27,25 mm, das sind gerade mal 1,5 mm mehr als die Zwei-Euro-Münzen zu bieten haben. Mit neun Gramm ist sie 0,5 g schwerer. Entworfen hat sie Stefan Klein aus Iserlohn. Die neue Fünf-Euro-Münze ist zwar ein gesetzliches Zahlungsmittel, wird aber wohl ausschließlich in Sammlerhänden bleiben.

Die von der Firma koziol entwickelte Box mit blauem Silikonband greift das Münz-Design auf und lässt das Sammlerobjekt im Mittelpunkt schweben. 

Die von der Firma koziol entwickelte Box mit blauem Silikonband greift das Münz-Design auf und lässt das Sammlerobjekt im Mittelpunkt schweben.

Quelle: koziol

Die offizielle Verkaufsstelle der Bundesrepublik hat der neuen Münze mit Kunststoffeinsatz eine eigene Website gewidmet.

Fälscher konzentrieren sich auf Münzen

Huber hofft, dass es eine Menge Nachfolger für die innovative Münze gibt. Israel hat bereits Interesse bekundet. Denn Fälscher konzentrieren sich immer stärker auf die Herstellung von Münzen, weil die Sicherheitsmerkmale auf den Scheinen immer schwerer zu kopieren sind. In Sachsen etwa lag der Nennwert gefälschter Münzen im ersten Halbjahr 2015 höher als der von Blüten, also gefälschten Geldscheinen.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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