Kurzwelliges Licht stört 08.01.2015, 06:55 Uhr

Schlafprobleme nach abendlichem Lesen im E-Book

Schlechte Nachrichten für alle, die vor dem Einschlafen noch gerne auf dem E-Book oder dem Tablet lesen: Laut einer neuen Studie stört das kurzwellige Licht der Hintergrundbeleuchtung deutlich den Schlafrhythmus. Das kann langfristig ziemlich ungesund sein. 

E-Book oder gedrucktes Buch: Nach einer aktuellen Studie schläft es sich besser nach dem Lesen von papiernen Werken. Die Forscher vermuten als Ursache für den unruhigeren Schlaf das kurzwellige, blaue Licht der Hintergrundbeleuchtung der elektronischen Geräte.

E-Book oder gedrucktes Buch: Nach einer aktuellen Studie schläft es sich besser nach dem Lesen von papiernen Werken. Die Forscher vermuten als Ursache für den unruhigeren Schlaf das kurzwellige, blaue Licht der Hintergrundbeleuchtung der elektronischen Geräte.

Foto: Arne Dedert/dpa

Die kürzlich veröffentlichte Studie der Harvard Medical School in Boston dürfte Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die beim abendlichen Schmökern das klassische Buch den modernen E-Readern vorziehen. Anne-Marie Chang und ihre Kollegen haben sich mit hintergrundbeleuchteten E-Readern beschäftigt und dabei herausgefunden, dass sie sich negativ auf den Schlaf und damit auch auf die Wachheit am nächsten Morgen auswirken.

Vor dem Einschlafen vier Stunden Lesezeit im E-Book oder im gedruckten Buch

Die Studie ist klein, aber die Forscher sind sich sicher, dass ihre Ergebnisse signifikant sind. Eine Gruppe von sechs Männern und sechs Frauen, das Durchschnittsalter lag bei Mitte 20, wurden zwei Wochen lang in einem Schlaflabor überwacht. An fünf aufeinanderfolgenden Tagen lasen die Probanden jeweils vier Stunden lang bei gedämpftem Licht in einem gedruckten Buch, an fünf weiteren Abenden lasen sie auf einem Tablet mit maximaler Hintergrundbeleuchtung. Um 22 Uhr wurde das Licht gelöscht, um 6 Uhr war Weckzeit.

Zwischen den beiden Durchgängen gab es jeweils einen Tag Pause. Per Zufall war vorher ausgewählt worden, welche Hälfte der Probanden mit dem Buch und welche Hälfte mit dem elektronischen Lesestoff beginnen sollte. Stündlich wurde den Lesern Blut abgenommen, um die Melatonin-Konzentration zu messen. Melatonin ist das für den Schlaf-Wach-Rythmus zuständige Hormon.

Mann im Schlaflabor. 

Mann im Schlaflabor.

Quelle: Philips

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Thema "Flexible Wärmepumpe mit integriertem Wärmespeicher" (m/w/d) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)-Firmenlogo
Universitätsprofessur (W3) Intelligente rekonfigurierbare Produktionsmaschinen Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe Zum Job 
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 

An zwei Abenden wurde außerdem mittels einer Polysomnographie (PSG) die Zeit erfasst, die die Probanden nach dem Ausschalten des Lichts bis zum Einschlafen brauchten. Per PSG lassen sich mehrere unterschiedliche Körperfunktionen technisch überwachen. An zwei weiteren Abenden und zwei Morgen wurde ein EEG abgenommen. Zusätzlich gaben die Probanden ihre Müdigkeit abends und morgens an.

Weniger Melatonin – die E-Book-Leser bleiben länger wach

Durchschnittlich zehn Minuten länger brauchten die E-Book-Leser zum Einschlafen und bei ihnen wurde auch während der achtstündigen Schlafphasen weniger REM-Schlaf gemessen. Die genaue Funktion des REM-Schlafes (Rapid Eye Movement), in dem die meisten unserer Träume stattfinden, wird noch erforscht. Vermutet wird, dass der REM-Schlaf mit Lernprozessen, Triebregulierung, Informationsverarbeitung und Stressbewältigung gekoppelt ist.

Bei den E-Book-Lesern entdeckten die Forscher auch eine deutlich verzögerte Ausschüttung des Melatonin. Am fünften Abend war die Melatoninkurve um anderthalb Stunden nach hinten verschoben. Entsprechend gaben die Probanden auch selbst an, dass sie abends weniger müde waren, dafür aber morgens länger brauchten, um sich wach zu fühlen.

Das kurzwellige blaue Licht wirkt wie ein Alarmsignal

Als Grund für das veränderte Schlafverhalten der E-Book-Leser sehen die Forscher das kurzwellige, blaue Licht der Hintergrundbeleuchtung der elektronischen Geräte. Dieses Licht wirke auf den Menschen wie ein Alarmsignal und unterdrücke die Ausschüttung des Melatonins. Das wärmere, weiße Licht einer normalen Leselampe hingegen, das vom Buch reflektiert wird, hat diese Auswirkungen nicht.

Die Wissenschaftler verweisen auf eine andere, repräsentative Studie, nach der 90 Prozent der erwachsenen Amerikaner an mehreren Abenden pro Woche innerhalb einer Stunde vor dem Zu-Bett-gehen ein elektronisches Gerät verwenden. Es gebe inzwischen deutliche Hinweise darauf, dass deren kurzwelliges künstliches Licht einen negativen Einfluss auf den Schlaf habe. Langfristig steige durch die verringerte Melatoninproduktion außerdem das Risiko für Krebserkrankungen des Darms, der Brust und der Prostata.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.