Stellensuche Ausland 22.09.2020, 12:46 Uhr

Arbeiten im Ausland: Auf flexible Ingenieure warten Karrierechancen

Eine andere Kultur und interessante Stellen – das Arbeiten im Ausland kann für Ingenieure sehr attraktiv sein. Wer sich innerhalb Europas bewerben möchte, sollte jedoch die landestypischen Gepflogenheiten kennen und hinterfragen, ob seine Sprachkenntnisse ausreichend sind.

Arbeiten im Ausland kann sehr attraktiv sein.

Arbeiten im Ausland kann sehr attraktiv sein.

Foto: panthermedia.net/sdecoret

Wie kann ich im  Ausland arbeiten?

TV-Dokumentationen erfüllen größtenteils das Klischee von “Sonne, Strand und Palmen” als Auswanderungsgrund. Im wahren Leben zieht es vor allem Höherqualifizierte ins Ausland. Was für Ingenieure wichtig ist.

Das vereinte Europa hat gute Voraussetzung für die grenzüberschreitende Stellensuche geschaffen. Der Mobilität sind innerhalb der EU keine Grenzen gesetzt, was die Wahl des Arbeitsortes angeht. Die Motivation, im Ausland zu arbeiten, kann sehr verschieden sein. Der Student möchte seinen Lebenslauf durch die viel geforderte internationale Station durch ein Auslandspraktikum aufwerten. Ingenieure, die geringe Chancen am hiesigen Arbeitsmarkt haben, weichen in andere Länder aus. Andere Ingenieure möchten aus privaten Motiven das Arbeiten im Ausland ausprobieren.

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Am Anfang der Stellensuche im Ausland sollte bei Ingenieuren die Frage stehen, mit welcher Ernsthaftigkeit und welchem Aufwand in einem speziellen Land ein Job gesucht werden soll. Da gibt es schon einen bedeutenden Unterschied, ob jemand eine Praktikantenstelle „irgendwo“ in Europa sucht oder ein gestandener Professionell unbedingt seine berufliche Laufbahn in einem bestimmten Land fortsetzen möchte, um sein Leben finanzieren zu können. Natürlich spielen auch die finanziellen Möglichkeiten bei der europaweiten Jobsuche eine große Rolle und letztlich natürlich die sprachlichen Voraussetzungen.

Podcast: Karriere im Ausland

Karriere machen im Ausland: Das ist der Traum vieler Menschen. Ob Schweiz, Italien oder Japan: Im Traumland arbeiten und leben stellt für Ingenieurinnen und Ingenieure einzigartige Erfahrungen fürs Leben dar.

Frederik Schulze Spüntrup, promovierter Ingenieur, kann genau auf das zurückblicken. Er kommt frisch zurück aus Norwegen, um bald eine Berater-Stelle anzunehmen. Im Podcast „Technik aufs Ohr“ spricht der junge Ingenieur über seine Erfahrungen und kulturelle Unterschiede in den einzelnen Ländern. Jetzt reinhören.

Arbeiten im Ausland für Ingenieure: Arbeitsagenturen vor Ort

Den besten Überblick bringt auch im elektronischen Zeitalter ein Besuch im speziellen Ausland. Innerhalb von einer Woche kann ganz gut ausgelotet werden, wie man in dem Land an einen Job kommt, welche Voraussetzungen es gibt, ob die eigenen Sprachkenntnisse ausreichen, wie ausländische Arbeitgeber deutschen Bewerbern begegnen. Zudem können die staatlichen und privaten Jobagenturen aufgesucht werden, die im Ausland meist völlig anders arbeiten als bei uns. Vielleicht entscheiden sich Ingenieuren fürs Arbeiten im Ausland auch für eine kostenpflichtige Beratung vor Ort.

Preiswerter als die Informationssuche vor Ort ist die Internetrecherche fürs Arbeiten im Ausland. Wenn Ingenieure die Adressen der landesspezifischen Online-Arbeitsmärkte kennen, kann die Informationssuche bereits im heimischen Wohnzimmer beginnen. Allerdings deckt das Internet nicht das Gesamtangebot der vakanten Stellen ab. Wer sich nicht alleine auf die Stellenangebote verlassen möchte, sollte den Weg der Initiativbewerbung gehen. Er kann hierzu das Internet nutzen, um potenzielle Arbeitgeber in dem entsprechenden Land aufzutun, deren Adressen und Namen von Personalentscheidern.

Arbeiten im Ausland: Landestypische Merkmale recherchieren

Der aussichtsreichste Weg, im Bewerbungsprozess ernst genommen zu werden und relativ weit zu kommen lautet: Landesüblich aufgemachte Bewerbung (Lebenslauf, Anschreiben, Unterlagen) in der jeweiligen Landessprache. Wer sich im Ausland bewirbt, sollte sich intensiv mit den dort herrschenden Bewerbungskonventionen auseinandersetzen. Welchen Eindruck soll ein Personalentscheider gewinnen, wenn er feststellt, dass sich der Kandidat in keiner Weise mit den Bewerbungsspielregeln auseinandergesetzt hat, obwohl er als Ingenieur das Arbeiten im Ausland anstrebt?

Abgesehen vom Gebrauch der Landessprache kann es zu einer Reihe von Besonderheiten bei Anschreiben und Lebenslauf in dem speziellen Land kommen, was insbesondere die folgenden Punkte betrifft: Stellung von Adresse, Absender, Betreff im Anschreiben, Art und Weise der Formulierung des Anschreibens (eher zurückhaltend oder direkt, sachlich oder emotional), Inhalte des Lebenslaufes (Weiterbildung, Ehrenämter, Hobbys, Unterschrift), zeitliche Gliederung des Lebenslaufes (chronologisch, gegenchronologisch), Anlagen (Foto, Zeugniskopien). Das sollten Ingenieure berücksichtigen, die sich fürs Arbeiten im Ausland interessieren.

Zum Muster Lebenslauf

Im Ausland arbeiten: Bewerbungen ersatzweise in Englisch

Nicht jedem ist das Glück beschert, neben Englisch eine oder mehrere weitere Fremdsprachen zu beherrschen. Dennoch hoffen auch solche Ingenieure auf eine Chance fürs Arbeiten im Ausland. Die grundsätzliche Überlegung mag nicht verkehrt sein. Neben den Professionals trifft dies besonders bei Praktikanten zu. Schließlich ist Englisch herrschende Weltsprache und dient vielen Unternehmen als Konzernsprache. Also liegt es auf der Hand, eine englischsprachige Bewerbung abzugeben. Man darf dann aber auch nicht eingeschnappt sein, wenn der Arbeitgeber in seiner Landessprache antwortet und damit signalisiert: Nur mit Englisch geht’s bei uns nicht!

Lebensläufe werden zeit-, funktions- oder zielorientiert gegliedert. Oberstes Gebot: Keep it short! Keep the language clear and crisp! Beschränkung auf das Wesentliche ist angesagt. Länger als eine Seite darf der CV von Ingenieuren fürs Arbeiten im Ausland nur in Ausnahmen sein. Fotos sind nicht gefragt. Die rein zeitliche Gliederung entspricht fast dem deutschen Lebenslauf, allerdings wird mit der aktuellen Lebenslaufstation gestartet und die älteste Station an unterster Stelle gebracht. Die letzten zehn Jahre werde detailliert dargestellt (Stationen+Tätigkeiten). Zuvor liegende Fakten können zusammengefasst werden. Bei den Zeiträumen reicht eine jahresgenaue Darstellung.

Funktionale Gliederung des CV

Der CV eines Ingenieurs fürs Arbeiten im Ausland startet mit persönlichen Daten. Danach kommt der Schwerpunkt „education“. Er verfolgt die Ausbildung vom Studium zurück bis zur Hochschulzugangsberechtigung. Nun folgt die wesentliche Passage „experience“ mit drei bis fünf Schwerpunkten. Die Überschriften der Schwerpunkte werden augenfällig in Fett gebracht, etwa Teamwork, Projectmanagement, Communication, Languages. Zu den Begriffen werden untereinander bis zu fünf Details aufgeführt, etwa designed and introduced a new project controlling system. Die Eröffnung des Details erfolgt also durch ein Verb, meist solche, die hohe Aktivität oder Verantwortung signalisieren: plan, control, investigate, enforce, design, introduce, establish, initiate etc. Den Abschluss des Lebenslaufes bilden Referenzen.

Er sieht grundsätzlich genauso aus wie der CV mit funktionaler Gliederung. Er wird allerdings noch vor den persönlichen Daten mit einer Zeile zum Jobziel eröffnet, etwa Job Target – Production Manager. Beim zielorientierten Lebenslauf (targeted resume) ist allerdings nicht die Frage, was der Bewerber in der Vergangenheit getan hat. Er dokumentiert viel mehr zu den Schwerpunkten unter „experience“, welche Aufgaben er sich zutraut. Es spielt also keine Rolle, ob der Bewerber die aufgeführten Punkte durch theoretische Ausbildungen oder einschlägige Berufspraxis nachweisen kann! Das sollten Ingenieure bei der Stellensuche fürs Arbeiten im Ausland im Kopf behalten.

Arbeiten im Ausland für Ingenieure: Unterlagen zur englischen Bewerbung

Hier gelten bei Ingenieuren fürs Arbeiten im Ausland im Grunde die gleichen Regen wie bei deutschen Bewerbungen. Allerdings darf die Sprache ruhig blumiger und emotionaler gewählt werden. Wichtig ist auf jeden Fall, dass mit jedem Satz Fakten vermittelt werden, die zeigen, dass der Bewerber wichtige gefragte fachliche Qualifikationen und Softskills zu seinem Berufsfeld abdeckt. Werden Unterlagen beigefügt, sollten diese von einem professionellen und staatlich anerkannten Dolmetscher/Übersetzer ins Englisch übersetzt worden sein.

Bei den Abschlüssen und Berufsbezeichnungen sollte darauf geachtet werden, dass diese im Ausland richtig eingeschätzt werden. Es sind insbesondere Master und Bachelortitel anzugeben. Das Wort „Diploma“ sollte nicht verwendet werden, weil dies im Englischen für vielfältige (nicht akademische) Ausbildungen eingesetzt wird. Bei den Positionsbezeichnungen ist darauf zu achten, ob eine 1:1 Übersetzung wirklich der Bezeichnung auf internationalem Level entspricht. Hier kann es sehr schnell zu Irritationen kommen, wenn Ingenieure das Arbeiten im Ausland anstreben.

Die Übersetzung der Bewerbungsunterlagen

Manche Bewerber ziehen die bequeme Art vor. Sie übersetzen ihren Lebenslauf einfach 1:1 aus dem Deutschen ins Englische (oder lassen ihn übersetzen). Die Signale sind für den Leser im nichtenglischen Sprachraum eindeutig: Der Bewerber kennt sich nicht mit den landesüblichen Standards und der Landessprache aus, macht sich aber auch nicht die Mühe, das Ganze in die im angelsächsischen Sprachraum übliche Form zu bringen. Wenn es sich nicht gerade um den Starkandidaten handelt, empfiehlt sich diese wenig schmeichelnde Bewerbungsform nicht. Fürs Arbeiten im Ausland ist sie bei Ingenieuren nicht zielführend.

Die deutschsprachige Bewerbung kann von Ingenieuren fürs Arbeiten im Ausland nur in Regionen gesendet werden, in denen man Kenntnisse der deutschen Sprache voraussetzen kann: Österreich, Teile von Belgien, den Niederlanden und Dänemark. Allenfalls kann eine deutschsprachige Bewerbung an Niederlassungen von deutschen Unternehmen im europäischen Ausland gerichtet werden. Dies ist im Grunde die schwächste Form, sich im europäischen Ausland zu bewerben. Wenn es schon nicht in der Landessprache geht, sollte man zumindest ersatzweise zur englischsprachigen Bewerbung greifen!

Stellensuche im Ausland: Bewerbungsalternative europäischer Lebenslauf

Die Expertenkommission des CEDEFOP (Europäisches Zentrum zur Förderung der Berufsbildung) hat einen europäischen Lebenslauf fürs Arbeiten im Ausland entworfen, der Ingenieuren eine Bewerbung innerhalb Europas vereinfachen soll. Es handelt sich um ein vorgefertigtes Formular, in das der Bewerber schemenhaft übliche Bewerbungsinformationen einträgt. Das Formular ist in verschiedenen Landessprachen abrufbar. Aufgrund erheblicher Schwächen wurde die Ursprungsfassung zum Europass-Lebenslauf weiterentwickelt. Der Formular-Lebenslauf findet sich auf den Internetseiten europass.cedefop.eu.int.

Der Lebenslauf fürs Arbeiten im Ausland wird eventuell mit einem Bewerbungsfoto eröffnet. Zum Foto wird sich schwammig geäußert: „Ein Lebenslauf muss nicht unbedingt ein Foto enthalten, es sei denn, der Arbeitgeber wünscht dies.“ Mit anderen Worten: Der Bewerber muss sich hier zunächst mit den landesüblichen Bewerbungskonventionen auseinandersetzen, bevor er das Foto auf dem Lebenslauf anbringt oder auch nicht. Danach geht es um die üblichen Angaben zur Person wie Adress-/Kontakt- und Geburtsdaten. Aber auch Geschlecht und Staatsangehörigkeit werden aufgeführt. Danach wird das gewünschte Berufsfeld oder die angestrebte Position erfasst.

Arbeiten im Ausland für Ingenieure: Angaben zur Berufspraxis (Europass)

Einem weiteren Schwerpunkt der Bewerbung fürs Arbeiten im Ausland bilden die Berufserfahrungen des Ingenieurs. Gegenchronologisch werden die einzelnen Berufsstationen aufgeführt. Zu jeder Position sind anzugeben: Zeitraum, Beruf oder Funktion, wichtigste Tätigkeiten und Zuständigkeiten, Name und Adresse des Arbeitgebers, Tätigkeitsbereich oder Branche. Umfangreiche Adress- und sonstige Angaben zum Arbeitgeber scheinen fragwürdig. Schwer vorzustellen, welchen Nährwert diese Informationen im Lebenslauf eines älteren Bewerbers haben oder zwischenzeitlich Unternehmen an einem Ort oder nicht mehr oder mit anderer Firmierung existieren.

Auch die Ausbildungsstationen werden gegenchronologisch aufgeführt. Zu jeder Position sind anzugeben: Zeitraum, Bezeichnung der erworbenen Qualifikation, Hauptfächer/ berufliche Fähigkeiten, Name und Art der Ausbildungseinrichtung. Merkwürdigerweise sind keine Felder für Abschlussarbeiten und Noten reserviert. Die eigentliche Crux der Geschichte ist allerdings die Angabe zur Einstufung des Abschlusses. Verlangt wird die Einstufung nach der Standardklassifikation für das Bildungswesen (ISCED). Auf den Internetseiten der UNESCO findet man dazu ein umfangreiches Werk (41 Seiten). Das sollte man kennen, wenn man als Ingenieur das Arbeiten im Ausland anstrebt.

Persönliche Fähigkeiten, Kompetenzen (Europass)

Eröffnet wird diese Rubrik durch die Muttersprache, gefolgt von den sonstigen Sprachen. Die Sprachen sollen dann im Rahmen einer Selbstbeurteilung nach verstehen, sprechen und schreiben beurteilt werden. Maßgeblich ist die Beurteilung nach der Kompetenzstufe des gemeinsamen europäischen Rahmens. Abgerundet wird dieser Punkt durch Darstellung von sozialen, organisatorischen und technischen, IT, künstlerischen und sonstige Fähigkeiten und Kompetenzen sowie Führerscheine. Denn auch das ist fürs Arbeiten im Ausland relevant. Das sollten Ingenieure bedenken.

Der europäische Lebenslauf fürs Arbeiten im Ausland ist bei Ingenieuren zur Zeit wohl kaum eine echte Alternative zur landesspezifischen Bewerbung. Er setzt ohnehin voraus, dass man der jeweiligen Landessprache mächtig ist. Wer sprachlich soweit ist kann sich sicherlich auch gleich über die entsprechenden Bewerbungsstandards informieren, wodurch dann der europäische Lebenslauf ad absurdum geführt wird. Insofern kann er allenfalls eine Hilfskrücke für den „schnellen“ Bewerber sein, der keine Zeit hat sich mit den landesspezifischen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. In erster Linie kann man da an Praktikanten denken.

Wer im Ausland arbeiten möchte, muss sich auch mit seiner Sozialversicherung befassen. Der Krankenversicherung ist anzugeben, wohin Sie reisen und für wie lange. Entsendet Sie der Arbeitgeber lediglich befristet ins Ausland , bleibt der Krankenversicherungsschutz in Deutschland bestehen. Sie ziehen dauerhaft weg und arbeiten im Ausland? Dann sind Ingenieure üblicherweise über den Arbeitgeber krankenversichert. In den USA gilt das aber nicht, denn hier müssen Sie sich selbst um eine Krankenversicherung kümmern. Die Konditionen und Leistungen der Krankenversicherung sind zudem in jedem Land unterschiedlich.

Europäischer Lebenslauf für nationale Bewerbungen?

Einige Arbeits- und Personalberater verkaufen den europäischen Lebenslauf nach veralteter Macharbeit Arbeitslosen oder Stellensuchenden als das non plus ultra im Bewerbungsgeschäft. Zielarbeitgeber sind dabei nicht etwa Unternehmen im europäischen Ausland sondern deutsche Arbeitgeber im Inland. Für diese Zielgruppe ist der europäische Lebenslauf im Grunde wenig geeignet. Sie erwartet einen in Deutschland üblichen Lebenslauf. Häufig wird damit geworben, dass man angibt, der Lebenslauf sei in allen europäischen Ländern anerkannt. Was heißt in diesem Zusammenhang schon „anerkannt“? Vielleicht wird der Europass-Lebenslauf ja noch zum europäischen Standard. Im Augenblick ist er es auf jeden Fall noch nicht und sehr weit weg davon und bei Ingenieuren wirklich nur fürs Arbeiten im Ausland eine Möglichkeit.

Wie lange kann ich im Ausland arbeiten

In Europa können sich Ingenieurinnen und Ingenieure mit einem gültigen Ausweis oder Reisepass frei bewegen, solange sie sich dort maximal 3 Monate aufhalten. Je nach Land ist allerdings eine Behördenmeldung nach einem gewissen Zeitraum verpflichtend. Hier können sich Interessierte auf den Seiten der EU informieren.

Nach den ersten Monaten werden Ingenieurinnen und Ingenieure normalerweise aufgefordert, sich vor Ort anzumelden. Dabei müssen sie nachweisen, dass sie einer Arbeit nachgehen. Infolgedessen wird eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt. Diese gilt auch für die Dauer der Berufstätigkeit. Wer fünf Jahre ohne Unterbrechung in dem Land gearbeitet hat, kann ein Recht auf einen dauerhaften Aufenthalt in Anspruch nehmen.

Wie verhält es sich bei einer Entsendung?

Wenn Ingenieure  in ein anderes EU-Land entsendet werden, gelten für Sie die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen des Gastlandes. Bei einer Entsendung ist der Arbeitnehmer auf Anweisung seines Arbeitgebers im Ausland. Das Prinzip gilt auch dann, wenn ein Ingenieur extra zum Zwecke einer Entsendung den Job bekommt. Der Lebensmittelpunkt des Arbeitnehmers muss sich jedoch in Deutschland befunden haben; ansonsten gelten die Merkmale einer Entsendung nicht. Im folgenden finden Sie die Möglichkeiten im Ausland zu arbeiten als kompakte Zusammenfassung.

Möglichkeiten im Ausland zu arbeiten

Expat: Entsendung durch das Unternehmen

Konzerne aber auch KMU bieten es an, in einer ausländischen Filiale für einen gewissen Zeitraum zu arbeiten. Solche Einsätze sind in der Regel an ein Projekt gebunden. Bei einem Expat sind Ingenieure zwei bis vier Jahre im Ausland.

Was Expatriates wissen müssen, haben wir auch hier zusammengefasst.

Eigene Stellensuche im Ausland

Wer sich auf Jobsuche im Ausland begibt, muss zunächst die Visumsfrage klären. Innerhalb der EU gibt es keine Probleme. Zieht es Sie weiter weg? Dann sollten Sie sich über Work & Travel oder andere Visa Möglichkeiten informieren. In unserer Jobbörse finden Sie auch Stellenangebote im Ausland, zum Beispiel in Zürich.

Sabbatical für Ingenieure

Sabbaticals werden immer beliebter. Die Auszeit vom Job lockt viele Menschen, die sich gestresst fühlen oder für einen Zeitraum ein neues Abenteuer beginnen wollen. Einige Arbeitgeber ermöglichen es, dass die Arbeitnehmer nach einem Sabbatical wieder in ihren Beruf zurückkehren können. Sabbaticals gehen bis zu zwölf Monate.

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Arbeiten in Japan

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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