Tipps für die Karriereplanung 13.05.2008, 00:00 Uhr

Macht es für Ingenieure Sinn, sich an Personalberater zu wenden?

Es tut dem Selbstwertgefühl eines Ingenieurs ohne Frage gut, von einem Personalberater angerufen zu werden. Außerdem könnte die angebotene Stelle durchaus interessant sein. In vielen Fällen ist es auch ratsam, aktiv auf Personalberater zuzugehen. Allerdings sollten die Erwartungen für die Stellensuche nicht zu hoch geschraubt werden.

Personalberater können bei der Karriereplanung helfen.

Personalberater können bei der Karriereplanung helfen.

Foto: panthermedia.net/snowing

Wer als Ingenieur eine neue Stelle sucht, wird interessiert das Gespräch mit dem Personalberater aufnehmen. Aber auch aus reiner Neugierde sollte man auf den Anrufer eingehen und sich die angebotene Jobalternative konkretisieren lassen. Ist diese uninteressant, sollte das auch klar und deutlich gesagt werden. Trotzdem ist es nicht verkehrt, den Kontakt zur Personalberaterszene aufrecht zu erhalten. Selbst, wer heute nicht die Stelle wechseln möchte, ist möglicherweise bereits morgen auf der Suche nach der beruflichen Alternative. Daher ist eine diplomatische Absage sinnvoll.

Bei einem Personalberater ist jedoch für Ingenieure äußerste Vorsicht geboten. Nicht jeder große Name bürgt für Qualität. Die Vorgehensweise des Beraters lässt schon eher Schlüsse zu. Es gibt Personalberater, die viel Druck auf die Kandidaten ausüben und höchste Überredungskünste einsetzen. Wer als Personalberater zudem erst einen Persönlichkeitstest auf dem Papier mit dem Kandidaten durchführen muss, um ihn beurteilen zu können, ist in der verkehrten Branche gelandet. Auch die Umgangsformen sind ein Indikator der Qualität. Arroganz, Herabwürdigung der eigenen Leistungen braucht man sich nicht von Beratern gefallen zu lassen.

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Und wie erkennt man als Ingenieur gute Personalberater?

Gute Personalberater verfügen über eine klares Anforderungsprofil für die offene Stelle, haben einen ausreichenden Informationshintergrund zum Unternehmen und nennen offen den Namen ihres Auftraggebers. Sie bemühen sich in fairer Weise um das Interesse des Bewerbers. Trotz allem muss auch klar gesagt werden, dass nicht unbedingt die besten Personalberater auch die besten Jobs für Ingenieure anzubieten haben. Hat jemand wirklich die Absicht, das Unternehmen zu wechseln, sollte er in erster Linie die Qualität der angebotenen Stelle und des dazugehörigen Arbeitgebers beurteilen und weniger den Personalberater, seine Vorgehensweise und sein Verhalten.

Beim Direct Search beschafft sich der Personalberater auf sehr unterschiedlichen Wegen Kontaktadressen und Telefonnummern von interessanten Kandidaten. Diese spricht er dann direkt an und prüft deren Wechselwilligkeit. Wer als Ingenieur von einem Personalberater angesprochen wird, hat natürlich eine sehr starke Position. Schließlich möchte der Berater etwas von ihm. Ist die angebotene Stelle interessant, geht es im Grunde nur noch darum, den Personalberater in seiner Meinung zu unterstützen, den geeigneten Bewerber gefunden zu haben.

Wobei hilft der Personalberater dem Ingenieur im Bewerbungsgeschehen?

Passt der Kandidat, wird der Berater alle möglichen Informationen zur Stelle und zum Unternehmen liefern und sich zum Verbündeten des Kandidaten machen. Kandidaten können daher ausgiebig den Kontakt nutzen, um zum Beispiel Informationen über den eigenen Marktwert zu erhalten, Hinweise zu ihrem Lebenslauf, Stärken und Schwächen. Andererseits kann der Ingenieur mit dem Personalberater offen über seine Berufswünsche sprechen. Hier kann dann ein Realitätsabgleich mit dem Arbeitsmarkt vorgenommen werden.

Neben dem Direct Search suchen Personalberater Ingenieure auch über eigene Stellenanzeigen in den großen Printmedien oder im Internet. Der Personalberater nimmt die Vorselektion für Unternehmen vor und schaut danach, welche Kandidaten zur offenen Stelle des Klienten passen. Da er den Kandidaten später seinem Auftraggeber präsentieren möchte, dreht sich bei ihm alles um die Frage: „Ist der Kandidat zu verkaufen?“ Für den Personalberater zählt also nicht das hundertprozentig zur Anzeige passende Anschreiben. Es zählen der makellose Lebenslauf und das selbstbewusste Auftreten des Kandidaten. Fachliche Qualifikationen treten dabei bedauerlicher Weise etwas in den Hintergrund.

Sollten sich Ingenieure bei einem Personalberater mehrfach bewerben?

Auf unterschiedliche Stellen eines Personalberaters/einer Personalberatung kann man sich durchaus mehrfach bewerben. Nur die wenigsten verwalten Bewerberdaten zentral. Mangelnde Ressourcen sind sicherlich ein Grund. Wenn ein Ingenieur von einem Personalberater für eine Position abgelehnt wurde, muss er nichts zwangsläufig auch für die nächste uninteressant sein. Des Öfteren werden Einstellungen als „Projekt“ abgehandelt. Wurde der passende Kandidat für das Unternehmen gefunden, werden die Unterlagen den übrigen zurückgesendet. Das Projekt ist somit abgeschlossen. Es gilt: Aus den Augen – aus dem Sinn!

Auch in großen Beratungen laufen Stellenbesetzungen nicht selten dezentral. Bei großen Personalberatungen zeigen sich in den Inseraten oft sehr unterschiedliche Ansprechpartner. Im Zweifelsfalle stehen sie in Konkurrenz. Selbst, wenn jemand eine erfolglose Bewerbung, möglicherweise sogar ein unglückliches Vorstellungsgespräch hinter sich hat, bedeutet dies im Grunde für folgende Bewerbungsaktionen als Ingenieur beim gleichen Personalberater nicht viel. Bei dezentral strukturierten Beratungen können sogar parallel Bewerbungen für unterschiedliche Stellen eingereicht werden.

Müssen sich Ingenieure fragen, ob ein Personalberater diskret ist?

Wie überall gibt es auch schwarze Schafe unter den Personalberatern. Im Regelfall brauchen sich Ingenieure keine Sorgen um die Diskretion der Personalberater zu machen. Aber die Ausnahme von der Regel zeigt, dass die Bedenken mancher Bewerber nicht unberechtigt sind. Hier ein Beispiel: Auf das Stellengesuch eines Logistikleiters in einem renommierten Medium meldete sich ein auf Branchen spezialisierter Personalberater. Dummerweise zählte zu seinem Kundenkreis auch der Arbeitgeber des Logistikleiters. Den Rest kann man sich dann ausmalen. Der Logistikleiter geriet jedenfalls beim eigenen Arbeitgeber massiv unter Druck.

Wer nicht unter Wechseldruck steht, sollte in der schriftlichen Bewerbung den Namen des aktuellen Arbeitgebers umschreiben. Auch bei Telefonaten und Interviews sollte genau überlegt werden, wann der Name des aktuellen Arbeitgebers in die Runde geworfen wird. Schließlich sollten anfänglich den Berater eher Fähigkeiten, Erfahrungen und Qualifikationen des Kandidaten interessieren. Wenn der Ingenieur größeres Vertrauen zum Personalberater gefasst hat und die Stelle wirklich interessant ist, dann ist der richtige Zeitpunkt, Ross und Reiter zu nennen.

Übernimmt der Personalberater die Anfahrtskosten der Ingenieure?

Nein, in der Regel muss man schon einmal bereit sein, als Ingenieur ein Vorstellungsgespräch beim Personalberater zu führen, ohne dass der die Anfahrtskosten übernimmt. Anders sieht es auf, wenn das nächste Gespräch beim Kunden stattfindet. Hier ist dürfte es allerdings kein Problem sein, die Frage direkt mit dem Personalberater zu diskutieren: Übernimmt das Unternehmen die Anfahrtskosten oder nicht? Üblicherweise gilt: Wenn das Unternehmen nicht von vornherein mitteilt, die Anfahrtskosten nicht zu übernehmen, muss es die Kosten erstatten.

Hat der Ingenieur die erste Hürde beim Personalberater genommen, so sollte nicht blind ein Gespräch in dessen Büro akzeptiert werden. Man denke an den Zeit- und Kostenrahmen, wenn der Berater einige 100km vom eigenen Wohnort entfernt ansässig ist. Zu einem professionellen Bewerber gehört, dass er sich im Vorfeld genau über die Stelle, das Unternehmen und den Sinn und Zweck des Termins erkundigt. Nicht selten berichten Fach- und Führungskräfte von sehr laienhaft geführten Vorstellungsgesprächen, auch bei größeren Beratungsgesellschaften. Was bleibt ist nach dem Interview dann lediglich Ärger über die verlorene Zeit und das investierte Geld.

Wie können Ingenieure Personalberater kennenlernen?

Das Stellengesuch und der Eintrag in eine Bewerberdatenbank sind effektive Instrumente für Fach- und Führungskräfte, in verschiedenartigsten Situationen Arbeitsmarktpotenziale aufzuzeigen. Das Eigeninserat im überregionalen Medium oder der Eintrag in die Bewerberdatenbank kann einem Ingenieur direkten Kontakt zu einem Personalberater bringen.

Insgesamt sollten die Erwartungen nicht zu hoch sein. Zu schnell zimmern sich Ingenieure und Personalberater Visionen zurecht, die nicht realisierbar sind. In diesem Sinne sind nicht alle Berater hilfreich. Es zählt letztlich nur, ob der Berater über kurz oder lang geeignete Stellen anbieten kann. Die größten Sympathien nützen nichts, wenn der Berater nicht in den Branchen, Funktionsbereichen, Hierarchieebenen, Regionen unterwegs ist, in denen der betreffende Ingenieur sucht.

 

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

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