Künstliche Intelligenz 31.01.2023, 13:30 Uhr

KI in der Arbeitswelt: zwischen Chancen und Angst

Das ifaa-Trendbarometer „Arbeitswelt“ zeigt, dass die Hemmschwelle für den Einsatz von KI in Unternehmen sinkt. Welche Chancen bietet der Einsatz dieser Technologie und wie wird die KI die Arbeitswelt verändern?

KI in der Arbeitswelt

Künstliche Intelligenz in der Arbeitswelt - die Veränderungen sind in Sicht.

Foto: PantherMedia / Peopleimages

Mittlerweile gibt es kaum noch jemanden, der nichts von Künstlicher Intelligenz gehört hat. In unserem Alltag ist die KI längst angekommen, sei es in Form von Alexa, FaceID oder ChatGPT, die gefühlt stündlich in den Medien mit neuen Anwendungsbeispielen erscheint und viele Menschen zu regen Diskussionen animiert. Einerseits kann die KI diverse Arbeiten signifikant erleichtern, andererseits haben einige Angst, dass ihre Arbeitsplätze dadurch auf der Kippe stehen. Schließlich kommen immer wieder neue Anwendungsbeispiele und die öffentliche Wahrnehmung schwankt zwischen Schock und Faszination.

Aber wie reagieren Unternehmen und Führungskräfte darauf? Sind sie bereit, auf die neue Technologie zu setzen?

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KI-Einsatz ist auch bei kleinen und mittleren Unternehmen wichtig

Im ifaa-Trendbarometer „Arbeitswelt“ wurden Führungskräfte dazu befragt und 31 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass KI 2023 eine höhere Bedeutung erlangen wird. „Laut unserer aktuellen Studie sehen 31 Prozent der Führungskräfte in künstlicher Intelligenz (KI) eine sehr wichtige Bedeutung für den Einsatz in Unternehmen in 2023,“ kommentierte Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser, Direktor des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft die Ergebnisse der Befragung. Dabei ist Stowasser sicher: „KI bietet den Unternehmen und den Beschäftigten in Deutschland allerhand Chancen. Wichtig ist, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen sich mit der Integration von KI-Anwendungen in den Betrieb beschäftigen.“

Auch Beschäftigte ohne Führungsverantwortung meinen dieser Befragung zufolge, dass diese Themen auch in der Zukunft an Bedeutung gewinnen werden. Aber an die erste Stelle haben sie die arbeitsbezogene psychische Belastung gestellt. Vor allem was den Umgang mit der Technik und deren Folgen auch für sie persönlich bedeutet. „Diese Bewertung zeigt unserer Meinung nach, dass der Fokus allein auf technische Konzepte nicht reicht. Gleichzeitig sind insbesondere Transparenz, Beteiligung der Betroffenen und der Einsatz von Lernkonzepten notwendig“, sagte Stowasser dazu.

Und gerade das ist der springende Punkt. Viele sind schlicht und einfach nicht darauf vorbereitet und von daher nehmen sie den Einsatz der neuen Technologien zunächst nur sehr vorsichtig an. Ein Beispiel dafür sei auch die zunehmende Robotisierung. Dass Roboter in der Zukunft eine große Rolle im Arbeitsleben spielen werden, hat auch die KUKA (Abkürzung von Keller und Knappich Augsburg) Zukunftsumfrage gezeigt. Wir haben auch darüber berichtet: Darauf müssen sich die Fachkräfte von morgen vorbereiten – und zwar sowohl aus dem Bedienerumfeld als auch aus dem Programmierungsumfeld. Mit anderen Worten: Auch Fachkräfte ohne Führungsverantwortung müssten rechtzeitig abgeholt und mit dem Thema Robotik vertraut gemacht werden. Das betrifft auch die KI.

KI als „ein digitales Werkzeug“

Doch bevor man sich den Beispielen und Anwendungen widmet, muss man generell verstehen, was man unter KI zu verstehen hat.
„KI-Technologien sind als Methoden und Verfahren zu verstehen, die es technischen Systemen ermöglichen, ihre Umwelt wahrzunehmen, das Wahrgenommene zu verarbeiten, selbstständig Probleme zu lösen, Entscheidungen zu treffen, zu handeln und aus den Konsequenzen dieser Entscheidungen und Handlungen zu lernen“, so lautet die ifaa – Institut-Definition.

Wichtig dabei zu wissen, dass die KI keine menschlichen Fähigkeiten entwickelt. Sie erfüllt spezielle Aufgaben. Die KI kann beispielsweise mit hoher Rechenkapazität Datenmengen verarbeiten, die keiner von uns in dieser Zeit bearbeiten könnte. KI sei in diesem Sinne „ein digitales Werkzeug“.

KI in der Arbeitswelt: Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig

Aber wo kann man dieses digitale Werkzeug verwenden? Nach Beispielen aus der Praxis braucht man nicht lange zu suchen. In den Medien wird tagtäglich von diversen Einsatzmöglichkeiten berichtet und ausgiebig diskutiert. Für viel Wirbel sorgte auch die Nachricht, dass das Mainzer Unternehmen Biontech angekündigt hat, 410 Millionen Euro für die Übernahme eines auf künstliche Intelligenz spezialisierten britischen Start-ups auszugeben. Warum wohl? KI hat auch in der Medizin viele mögliche Einsatzgebiete. Die Ärzte und Ärztinnen können damit viel besser und schneller Erkrankungen diagnostizieren, individuell Therapien auswählen oder diese Technologie bei chirurgischen Eingriffen einsetzen. Damit werten sie große Datenmengen aus und passen Behandlungsoptionen individuell an Patienten an.

Werfen wir einen Blick auf die Baustellen. Dort sind längst „Intelligente“ Roboter anzutreffen. Damit können Sicherheit, Ergonomie und Produktivität in der Bauindustrie gesteigert werden.

Beispiele des KI-Einsatzes können die Akzeptanz erhöhen

Doch zurück zu KI: Es gibt auch viele Beispiele dafür, dass die Bedeutung der KI für die Unternehmen und Geschäfts¬modelle zunehmend erkannt wird. Aber bisher entwickeln nur die wenigsten Unternehmen KI-Anwendungen oder erproben die Technologie in Pilotprojekten. Das haben einige Studien gezeigt. Von daher sind gute Beispiele wichtig, um deren Akzeptanz zu erhöhen und Hemmschwellen abzubauen, KI im eigenen Unternehmen anzuwenden.

Ifaa hat interessante und pragmatische Anwendungsbeispiele aus kleinen und mittleren Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie gesammelt und in einer Broschüre zusammengeführt. Denn:

„Künstliche Intelligenz (KI) wird die prägende Universaltechnologie des Jahrhunderts. KI bietet nicht nur allerhand Chancen für innovative Geschäftsmodelle von Unternehmen und Institutionen. Die Arbeitswelt in den Unternehmen erfährt ebenfalls umwälzende Veränderungen“, so die ifaa-Position. Die Arbeitswelt werde durch KI-Instrumente und Arbeitssysteme mit intelligenter Assistenz, lernende Roboter und benutzeroptimierte Informationsbereitstellung bereichert. Auch für die Beschäftigten bedeute deren Einsatz mehr Flexibilität, anspruchsvollere Tätigkeiten und individuell angepasste Informationen. Die monotonen Routinetätigkeiten werden dadurch ebenso erleichtert.

Einige Beispiele, die ifaa gesammelt hat:

Einer der großen deutschen Hersteller von Sensortechnik – die Balluff GmbH in Neuhausen auf den Fildern berichtet, wie das Unternehmen durch den KI-Einsatz auch komplexe Analyseprobleme handhabbar machen konnte.

Die Drehtechnik Jakusch GmbH in Saalfeld – Hersteller von Drehteilen sowie Metall- und Kunststoff- Baugruppen setzte KI ein, um ein komplexes und innovatives Schichtplanungssystem zu erarbeiten. So konnte man bei Mitarbeitenden Leerlauf- und Bereitschaftszeiten sinnvoller planen.
Bei der SICK AG in Waldkirch werden neue KI-Technologien wie das Deep Learning verwendet. Damit hat man innovative Machine-Vision-Systeme für Anwendungen in der Logistik entwickelt.

Klar, es gibt viel mehr Beispiele, wie man die KI in der Praxis erfolgreich einsetzten kann und wie sie die Arbeit beschleunigt und erleichtert. In der Praxisbroschüre werden u.a. auch folgende KI-Anwendungen aufgeführt:

  • Predictive Analytics
  • Optimiertes Ressourcenmanagement
  • Qualitätskontrolle
  • Wissensmanagement
  • Intelligente Assistenzsysteme
  • Robotik
  • Autonomes Fahren
  • Intelligente Automatisierung
  • Intelligente Sensorik

Arbeitswelt steht vor großen Veränderungen

Die ifaa-Untersuchung zeigte deutlich, dass viele Unternehmen theoretische Kenntnisse zum KI-Einsatz haben, es fehlen aber praktische Ansätze. Von daher sind solche Beispiele wichtig, um plakativ zu zeigen, wie KI-Lösungen in der Praxis mit einfachen Mitteln im eigenen Unternehmen selbst entwickelt werden können und welche Effekte es für die Arbeitsorganisation darstellen kann.

Ja, es scheint, es ist noch ein langer Weg, bis die KI flächenübergreifend auch in der Arbeitswelt eingesetzt wird. Sicher ist aber, dass dieser Weg nicht mehr zu vermeiden ist – wir alle werden ihn gehen müssen. Allerdings muss jeder für sich (das trifft sowohl Führungskräfte als auch Angestellte) entscheiden, mit welcher Einstellung zur KI er oder sie diesen Weg geht.

 

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Content-Managerin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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