Künstliche Intelligenz 22.04.2024, 10:00 Uhr

KI in der Arbeitswelt: Welche Berufsfelder sind besonders betroffen?

Die Erwartungen bezüglich der Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf verschiedene Berufsfelder variieren in Deutschland. Insbesondere im Finanzwesen und der IT werden bedeutende Veränderungen erwartet, während im Militär und im Justizbereich die geringsten Auswirkungen prognostiziert werden. Welche Auswirkungen hat die Generative KI auf die Arbeitswelt?

KI

Entdeckung des Potenzials: Wie Generative KI die Arbeitswelt verändert.

Foto: PantherMedia / BiancoBlue

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen erwartet, dass künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Berufen beeinflussen wird. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1.004 Personen ab 16 Jahren gehen 62 Prozent davon aus, dass sich die Tätigkeiten im Finanzwesen, wie in Banken, Versicherungen oder an der Börse, verändern werden. Dicht dahinter liegen IT-Berufe und Softwareentwicklung mit 60 Prozent. Auf dem dritten Platz befinden sich Fertigung und Produktion sowie Einzelhandel mit jeweils 56 Prozent.

„Die Fortschritte im Bereich der generativen KI waren in den vergangenen Monaten rasant. Künstliche Intelligenz entwickelt sich zu einem starken Werkzeug in den meisten Berufen, vergleichbar mit der Einführung des Computers in der Arbeitswelt – nur in ungleich höherem Tempo“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird in vielen Berufen große Bedeutung haben. Jede und jeder sollte sich jetzt schon mit KI vertraut machen und sich entsprechend weiterbilden.“

Welche Bereiche werden von den Veränderungen besonders betroffen?

Auch im Bildungswesen erwarten die meisten (55 Prozent) Veränderungen, sowohl für Lehrkräfte als auch für Professorinnen und Professoren. Ähnliches gilt für die Kreativwirtschaft (54 Prozent), wie beispielsweise in Musik, Fotografie, Grafikdesign oder Literatur, sowie im Bereich Medien und Kommunikation (52 Prozent). Knapp die Hälfte (48 Prozent) erwartet Veränderungen im Personalwesen durch KI. Im Gesundheitswesen rechnen 39 Prozent mit KI-bezogenen Veränderungen, ebenso wie in der Polizeiarbeit, während es beim Militär 34 Prozent sind. Am unteren Ende der Liste steht das Rechtswesen (30 Prozent), insbesondere bei Anwältinnen und Anwälten.

„Teils wird KI immer noch unterschätzt. Gerade in der Justiz und im Militär ist KI heute bereits umfassend im Einsatz. KI analysiert riesige Schriftsätze in Kanzleien und durchsucht aktuelle Rechtsprechung für Gerichte, beim Militär wird die Technologie vielfach angewendet, von der Analyse von Satellitenbildern bis hin zur Steuerung von Drohnen“, kommentierte Dr. Bernhard Rohleder.

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Auswirkungen der Generativen Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt

Ein multidisziplinäres Forschungsteam am Fraunhofer IAO hat in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg die Auswirkungen der Generativen Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Arbeitswelt untersucht.

Dieses Forschungsprojekt wurde finanziell gefördert und zielt darauf ab, mittelständischen Unternehmen durch eine umfassende Studie zu helfen, das Potenzial der Generativen KI zu erkennen. Die Ergebnisse sollen konkrete Handlungsempfehlungen liefern, um die Einführung und Nutzung dieser Technologie zu unterstützen. Die Grundlage für diese Untersuchung bildete eine Umfrage unter 48 Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Praxis.

Die Einführung von ChatGPT im November 2022 hat eindrucksvoll demonstriert, wie weitreichend die Fähigkeiten Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) sind. Die benutzerfreundliche Nutzung des Chatbots, der eine Vielzahl von Sprachen beherrscht, lebensechte Bilder generiert und sogar Webseiten programmieren kann, hat Menschen aus verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft gleichermaßen beeindruckt. Für viele war dies das erste Mal, dass das Thema KI greifbar wurde.

Chancen in allen Bereichen von Unternehmen

„Generative KI eröffnet enorme Chancen für Anwendungen in praktisch allen Bereichen von Unternehmen jeglicher Branche. Diese Technologien sind jedoch komplex und es bedarf der Expertise, damit es zu einer zielführenden und durch alle mitgetragenen Anwendung in den Unternehmen kommt“, erklärt Professorin Katharina Hölzle, Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. In dieser Hinsicht sind auch entsprechende Weiterbildungen von großer Bedeutung. Denn: Geschulte Mitarbeitende sind außerdem in der Lage, innovative Anwendungsfälle für KI schneller zu identifizieren und zu priorisieren. Dieser potenziell entscheidende Erfolgsfaktor trägt insbesondere zur Entlastung bei repetitiven Aufgaben bei.

„Der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz in den Unternehmen wird zunehmend zu einem Erfolgsfaktor für die baden-württembergische Wirtschaft“, sagt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. „Wir wollen die Unternehmen im Land gezielt beim Erproben und Einsetzen von KI unterstützen, um das riesige Potenzial der Schlüsseltechnologie zu nutzen. Mit der Studie erhalten die Unternehmen wertvolle Impulse zum Einsatz von Generativer KI“, erklärt die Wirtschaftsministerin weiter.

„Quick Wins“ durch KI-Lösungen

Erste Erfolge mit Generativer KI lassen sich innerhalb weniger Tage erzielen. „Quick Wins“, also schnelle und unkomplizierte KI-Lösungen für den täglichen Gebrauch, beispielsweise Tools zur Textformulierung wie ChatGPT oder DeepL Write für das Erstellen von Social-Media-Beiträgen, können in einer Vielzahl von Unternehmen direkt implementiert werden. Das Autorenteam hebt als eine wesentliche langfristige Empfehlung hervor, das Thema Generative KI strategisch anzugehen und in der Unternehmensstrategie zu verankern.

Abhängig von der Ausrichtung der Unternehmensstrategie kann es sinnvoll sein, Partnerschaften mit großen Anbietern, Start-ups, Forschungseinrichtungen und Beratungsfirmen für die Entwicklung und Anwendung von Generativer KI einzugehen. Obwohl derzeit keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht besteht, empfiehlt das Autorenteam außerdem, freiwillig zu kennzeichnen, welche Inhalte mithilfe oder von KI erstellt wurden. Dies dient dazu, Transparenz über die verwendeten Daten, die Modellarchitektur sowie Tests und Evaluierungsergebnisse zu schaffen.

KI und die Verantwortung

Die Nutzung von KI birgt laut dem Autorenteam eine erhebliche Verantwortung für Unternehmen. Einerseits betrifft dies ökologische Aspekte, da große KI-Modelle einen signifikanten Energieverbrauch haben. Andererseits ist es wichtig, dass Unternehmen, Organisationen und die Gesellschaft offen über die Grundlagen, die verwendeten Daten und die Annahmen der Generativen KI kommunizieren.

Deutschland liegt bei der Digitalisierung zurück

Allerdings müsste man auch dabei berücksichtigen, dass laut dem Digitalreport 2024 des European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School und des Instituts für Demoskopie Allensbach 95 Prozent der Führungskräfte davon überzeugt sind, dass Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung zurückliegt. Dieses Ergebnis stützt sich auf eine repräsentative Bevölkerungsumfrage sowie auf die Meinungen von etwa 500 führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, und markiert den fünften jährlichen Bericht zu diesem Thema.

Die große Mehrheit der Bevölkerung betrachtet es als von entscheidender Bedeutung für die Zukunft, dass die Digitalisierung rasch voranschreitet. Sie sind davon überzeugt, dass die zukünftige Entwicklung des Wohlstands stark vom Tempo der Digitalisierung abhängt, wie aus einer Umfrage hervorgeht, an der 74 Prozent der Befragten teilnahmen. Dennoch gehen lediglich 23 Prozent davon aus, dass in den kommenden Jahren bedeutende Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt werden, während die Mehrheit höchstens mit langsamen und begrenzten Verbesserungen rechnet.

„Bei KI können wir es uns nicht leisten zu verlieren“

Eine ähnlich kritische Einschätzung geben auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik ab. Nicht nur 95 Prozent von ihnen sehen Deutschland bei der Digitalisierung im Rückstand, sondern auch eine beträchtliche Mehrheit äußert Bedenken hinsichtlich des Standes der künstlichen Intelligenz (KI). Tatsächlich halten 74 Prozent dieser Gruppe nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa für rückständig in diesem Bereich.
„Wir sollten uns besonders auf die Bereiche Greentech und KI fokussieren“, sagt Professor Philip Meissner vom European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School. „Bei Greentech können wir weltweit führend sein, bei KI können wir es uns nicht leisten zu verlieren.“

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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