Headhunter

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Headhunter genießen einen zweifelhaften Ruf bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Dabei nehmen sie beim Recruiting für verantwortungsvolle Positionen eine wichtige Rolle ein. Außerdem umfassen ihre Aufgabengebiete mehr, als das Anschreiben von passenden Personen auf LinkedIn und Co. Nachfolgend zeigen wir, was Headhunter sind, welche Bedeutung sie haben und welche Bestandteile ihr Aufgabengebiet umfasst.

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Was sind Headhunter?

Zu Deutsch bedeutet der Begriff Headhunter so viel, wie Kopfjäger. Was auf den ersten Blick befremdlich klingen mag, ist ein wichtiger Teil des Recruitings. Von anderen Recruitern grenzen sie sich vor allem davon ab, dass sie bei der Besetzung von Führungspositionen unterstützen. Deswegen nennt sich der Arbeitsbereich der Headhunter auch Executive Search. Im Deutschen findet sich auch der Begriff Direktsuche. Was wie eine moderne Erfindung erscheint, geht tatsächlich schon weit zurück und auf einen anderen Kontinent.

Die Geschichte der Executive Search

Die Wurzeln des Headhuntings sind eng mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Folgen verbunden. In den USA stellte sich die Besetzung von Positionen für Spitzenpolitiker zu dieser Zeit als schwierig heraus. Deswegen wird das Ausschreiben von Stellen, auf die sich Kandidaten melden, als inneffizient beachtet. Stattdessen setzen Unternehmen wie die „Thorndike Deland Executive Placement Bureau“ aus dem Jahr 1926 auf die direkte Ansprache von geeigneten Kandidaten, die derzeit bereits an anderer Stelle beschäftigt sind. Was zuerst in den USA stattfindet, breitet sich nachfolgend weltweit aus. Unter dem Namen Executive Search deswegen, da es sich häufig als Methode für die suche nach Führungskräften, nach Executives herausstellt. Die 50er- und 60er-Jahre bringen die Gründung internationaler Unternehmen, die sich auf die Suche nach Führungskräften für Unternehmen spezialisieren. Spencer Stuart wird zum ersten Executive-Search-Unternehmen auf europäischem Boden und dient als Nährboden für das weitere Wachstum der Branche. Ende der 60er kommt der Trend auch in Deutschland an und bringt neben Unternehmen auch Einzelunternehmer in diesem Bereich hervor. Das Wachstum der Branche führt in den 1990ern schließlich dazu, dass viele kleine Unternehmen übernommen werden. Das zeigt nachdrücklich die Bedeutung des Headhuntings

Welche Bedeutung haben Headhunter?

Die Headhunter haben in den letzten Jahren wieder zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das liegt vor allem an der sogenannten Arbeitswelt 4.0. Hier spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle und Arbeitskräfte mit technischem Know-how und großer Flexibilität sind stark nachgefragt. So stark, dass sich entsprechende Stellen stetig schwieriger besetzen lassen. Die neuen digitalen Möglichkeiten eröffnen jedoch auch Wege für die Personalsuche, die von Headhuntern aufgegriffen werden müssen, um Kunden eine optimale Kandidatenzusammenstellung bieten zu können. Außerdem ist es durch die DSGVO notwendig geworden, die eigene Arbeit aufwendig zu dokumentieren, um die Sammlung von Daten nachvollziehbar zu gestalten. Das erschwert die Aufgaben des Headhunters, sorgt allerdings auch für die Datensicherheit der möglichen Kandidaten. Nachfolgend ein Blick auf die grundlegenden Aufgaben der Executive Search.

Die Aufgaben eines Headhunters

Wie eingangs bereits erwähnt umfassen die Aufgaben des Headhunters weitaus mehr, als es oberflächlich den Anschein erweckt. Sie bieten Unternehmen, die nach dem optimalen Kandidaten für eine Stelle suchen eine umfassende Beratung an. Das beginnt bei der Zusammenstellung eines Profils für mögliche Kandidaten. Bei diesem Profiling ermitteln Unternehmen und Headhunter gemeinsam die optimalen Suchkriterien. Im Anschluss an die Kandidatensuche werten die Headhunter außerdem die Referenzen der möglichen Kandidaten aus und organisieren Tests, um die Befähigung festzustellen. Nachfolgend zum genauen Vorgehen.

Das Vorgehen bei der Executive Search

Strukturell läuft das Vorgehen stets nach dem identischen Muster ab. Ein Unternehmen hat eine vakante Position, die es zu besetzen gilt. Deswegen wird Unternehmen aus dem Bereich Executive Search kontaktiert. Hierbei gehen Kunden bereits mit einer Profilvorstellung auf die Headhunter zu. Anschließend erfolgt eine Abstimmung und darauffolgend die die Durchsuchung von Unternehmen, die entsprechende Kandidaten beschäftigen. Diese sogenannte Executive Research kann unter Umständen ebenfalls ausgelagert werden, was sich jedoch von Fall zu Fall unterscheidet. Sind Kandidaten ausgewählt, folgt ein Interview und eine Auswertung, die auf vertrauliche Weise zum zukünftigen Arbeitgeber kommt. Doch was gilt es für die Arbeitnehmer zu beachten, wenn sie kontaktiert werden?

Headhunter: Was ist zu beachten?

Die Theorie zum Thema Headhunter nutzt in der Praxis wenig. Dort stellt sich vielmehr die Frage, was es beim Anruf zu beachten gilt. Was gilt ist die gute Vorbereitung und die lässt sich bei einem spontanen Anruf nur dann erreichen, wenn der Headhunter zurückgerufen wird. In der Zwischenzeit gilt es, sich Gedanken über die eigenen Vorstellungen und mögliche Fragen zu machen. Außerdem ist eine ungestörte Atmosphäre angebracht. Das bedeutet auch, dass das Telefonat nicht im Büro stattfinden sollte, was während der Corona-Zeit, für die viele kein Problem darstellen sollte. Schließlich sollen (die derzeitigen) Kollegen und Vorgesetzten nichts von der Kommunikation mit einem Headhunter erfahren, da dies die berufliche Zukunft in Gefahr bringen könnte.

Die Fragen des Headhunters

Bei den Fragen kommt auf den Kandidaten nichts zu, was nicht bereits aus anderen Bewerbungssituationen bekannt ist. So geht um die persönlichen Stärken, Schwächen und die Ziele für die berufliche und persönliche Entwicklung. Die Antworten in diesen Bereichen sollten präzise formuliert sein, um nicht den Eindruck der Unentschlossenheit zu erwecken. Darüber hinaus gilt es, selbstsicher und entschlossen aufzutreten. Hierbei gilt es auch, dass der Lebenslauf neben dem Telefon liegen sollte, um gegebenenfalls nachschauen zu können. Dazu gehört es, nicht den Eindruck zu erwecken, über die Kontaktaufnahme überrascht zu sein.

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