Zug statt Flug 28.03.2017, 07:29 Uhr

Von München nach Berlin in 30 Minuten: Lufthansa interessiert sich für Hyperloop

Die Deutsche Lufthansa hat Interesse an der Hyperloop-Technologie. Die neue Technik für Hochgeschwindigkeitszüge kann in einer Unterdruck-Röhre Geschwindigkeiten von über 1.200 km/h erreichen. Damit ist er auf manchen innerdeutschen Verbindungen wesentlich schneller als ein Flugzeug.

Hyperloop: Die Deutsche Lufthansa liebäugelt mit der Technologie der Hochgeschwindigkeitsbahn, bei der die Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1.220 km/h durch Vakuumröhren sausen. 

Hyperloop: Die Deutsche Lufthansa liebäugelt mit der Technologie der Hochgeschwindigkeitsbahn, bei der die Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1.220 km/h durch Vakuumröhren sausen. 

Foto: HTT

Das ist für Menschen mit Flugangst eine sehr gute Nachricht: Die Deutsche Lufthansa interessiert sich für die Technologie der Hochgeschwindigkeitsbahn Hyperloop, bei der die Züge mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1.220 km/h durch Röhren mit starkem Unterdruck sausen. Entwickelt hat das Hyperloop-Konzept 2013 der kanadisch-amerikanische Unternehmer Elon Musk, der unter anderem den Elektrowagen Tesla baut.

Erste Gespräche zwischen der Lufthansa und der Firma Hyperloop Transportation Technologies (HTT) gab es schon. „Hyperloop ist eine wichtige Entwicklung, die wir uns genau anschauen“, sagte eine Lufthansa-Sprecherin der „Bild am Sonntag“ (BamS). Diese ersten Gespräche seien aber eher ein Austausch und noch keine strategische Partnerschaft:„Wir sprechen zu dem Thema mit entsprechenden Personen.“

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Von München nach Berlin in 30 Minuten

Immerhin hat die Lufthansa bereits vier innerdeutsche Verbindungen ausgemacht, auf denen der Hyperloop Flugzeuge ersetzen könnte: Köln-Berlin, Berlin-München, Hamburg–München und Düsseldorf-München. Eine Reise aus der bayerischen Metropole in die Hauptstadt der Bundesrepublik würde mit dem Hyperloop nur noch 30 Minuten dauern.

HTT startet jetzt mit der Produktion seiner Transportkapsel. 

HTT startet jetzt mit der Produktion seiner Transportkapsel.

Quelle: HTT

Ein Passagierflugzeug ist heute doppelt so lange unterwegs. Nimmt der Reisende den ICE, so sitzt er für die 500 Kilometer lange Strecke gute sechs Stunden im Zug.

Wie überdimensionierte Rohrpost

Die extrem hohe Geschwindigkeit des Hyperloop ist nur erreichbar, weil der Zug in einer Unterdruck-Röhre auf einem Luftkissen fährt und die Wagen eine besonders aerodynamische Form haben. Salopp gesprochen funktioniert die Hyperloop-Technologie wie eine überdimensionierte Rohrpost, in der Menschen und Lasten bewegt werden. Trotz der Geschwindigkeit, mit der der Hyperloop unterwegs ist, soll der Energieverbrauch dank Rückgewinnungsmechanismen sehr gering sein. Zudem setzt HTT auf Solarenergie.

Testbetrieb in Toulouse

HTT arbeitet mit dem Lufthansa-Innovationszentrum in Berlin zusammen. Marktreif ist die Hyperloop-Technologie allerdings noch nicht. HTT-Chef Dirk Ahlborn will den Schnellzug nach Deutschland bringen, dafür ist er gerade in Berlin. „Wir starten jetzt mit der Produktion unserer Transportkapsel“, sagte Ahlborn der BamS.

Er hat die spanische Firma „Carbures“ mit dem Bau der Kapsel beauftragt, die sich als Luftfahrt-Zulieferer für Airbus und Boeing einen Namen gemacht hat. „In einem Jahr können wir die ersten Kapseln im Testbetrieb fahren lassen.“ Die Testreihen sollen in Toulouse laufen, wo HTT ein Forschungs- und Entwicklungszentrum bauen will.

„Deutschland ist ein schwieriges Pflaster“

Der HTT-Chef kritisiert die Untätigkeit der Bundesregierung in Sachen Hyperloop. „Deutschland  ist ein schwieriges Pflaster.“

Zwar hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihn im vergangenen Jahr zu ihrem Forschungsgipfel eingeladen. Und auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) besuchte HTT im letzten Sommer. „Ich habe in Los Angeles Hyperloop Transportation Technologies besucht, die mit visionären Vorstellungen zeigen, was alles noch an Innovationspotential in dem Projekt stecken kann. Die Deutsche Bahn hat das erkannt und arbeitet in Bayern gemeinsam mit Hyperloop am Zug der Zukunft“, sagte Dobrindt der BamS. Bei Ahlborn klingt das alles viel weniger optimistisch: „Dobrindt war sehr interessiert, hat sich danach leider nie wieder gemeldet.“

Zugfenster als Display: Die Bahn will schon im nächsten Jahr den ersten

Zugfenster als Display: Die Bahn will schon im nächsten Jahr den ersten „Innovation Train“ auf die Schiene bringen mit neuen IT-Features aus dem Hyperloop von Elon Musk.

Quelle: Hyperloop

Und die Bahn will bislang nur die künstlichen Fenster testen, nicht den Hyperloop selbst. „Die Technik ist nicht unser Problem, das Geld ist nicht unser Problem. Unser Problem ist, dass die Regulierung nicht Schritt hält mit der Innovation“, meint Ahlborn.

Hinweis: In einer ersten Version haben wir von einer Vakuum-Röhre geschrieben, in dem der Hyperloop unterwegs ist. In der Röhre herrscht jedoch starker Unterdruck, weshalb der Luftwiderstand gering ist. Ein echtes Vakuum herrscht in der Hyperloop-Röhre nicht. Vielen Dank für den Hinweis eines Lesers.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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