Teststrecke der TU München 28.07.2023, 14:27 Uhr

Wird es langsam ernst in Sachen Hyperloop?

In Ottobrunn bei München gibt es seit kurzem eine Hyperloop-Teststrecke der TU München. Hier soll die revolutionäre Idee, die weltweit viele Forscherinnen und Forscher beschäftigt, langsam Wirklichkeit werden.

Eröffnung der Teststrecke am 26.7.2023 auf dem Campus Ottobrunn / Taufkirchen. (v.l.n.r.): Domenik Radeck, Technischer Leiter TUM Hyperloop, Markus Blume, Bayerischer Staatminister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident.

Foto: Andreas Heddergott / TUM

Eröffnung der Teststrecke am 26.7.2023 auf dem Campus Ottobrunn / Taufkirchen. (v.l.n.r.): Domenik Radeck, Technischer Leiter TUM Hyperloop, Markus Blume, Bayerischer Staatminister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident.

Foto: Andreas Heddergott / TUM

Stellen Sie sich vor, Sie werden mit unglaublichen 900 Stundenkilometern durch luftleere Röhren von einer Stadt in die andere befördert – und das in einem geräumigen Fahrzeug mit bequemen Sitzen, WLAN und sogar Pflanzen, die für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Klingt nach Science-Fiction? Tatsächlich tüfteln Wissenschaftler auf der ganzen Welt an diesem Konzept. Jetzt scheint es ernst zu werden mit dem Hyperloop.

Markus Söder eröffnet Teststrecke in Ottobrunn

Kürzlich eröffnete Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in Ottobrunn bei München Europas erste TÜV-geprüfte Teststrecke in Originalgröße für den Passagierbetrieb an der Technischen Universität München (TUM). Die Teststrecke ist zunächst nur 24 Meter lang, weshalb das futuristische Fahrzeug mit fünf Passagierplätzen vorerst nur Schrittgeschwindigkeit erreicht. Geplant ist aber eine ein Kilometer lange Teststrecke, auf der auch die Öffentlichkeit den Hyperloop ausprobieren kann. Die TUM ist mit sechs Lehrstühlen aus verschiedenen Fakultäten an dem Projekt beteiligt.

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Das Grundprinzip des Hyperloops beruht darauf, dass den Röhren mit Hilfe von Vakuumpumpen Luft entzogen wird, so dass sich der Pod, die Kapsel des Hyperloops, mit minimalem Luftwiderstand fortbewegen kann. Die Magnetschwebetechnik ermöglicht es den Pods, reibungsarm durch die Röhren zu gleiten und hohe Geschwindigkeiten zu erreichen.

Manche sehen den Hyperloop als möglichen Nachfolger der Magnetschwebebahn Transrapid, die allerdings nur zwischen Shanghai und dem Flughafen Pudong in China verkehrt und ansonsten wenig erfolgreich war.

Erfolgreiche Testfahrt

Bei einer ersten Testfahrt am 10. Juli 2023 wurde die volle Funktionsfähigkeit des TUM Hyperloop-Testsegments unter Beweis gestellt. Die Jungfernfahrt fand mit einer Passagierkapsel in der Vakuum-Teströhre statt.

Eine entscheidende Voraussetzung für den Passagierbetrieb war die Zertifizierung des Demonstrators für den Passagierbetrieb durch den TÜV Süd. Dank der umfangreichen Abnahme durch diesen Prüfdienstleister kann nun ein sicherer Betrieb der Anlage gewährleistet werden.

Demonstator besteht aus drei Hauptelementen

Der Hyperloop-Demonstrator der TUM besteht aus drei Hauptelementen. Das augenfälligste Element ist die 24 Meter lange Betonröhre mit einem Durchmesser von rund vier Metern. Sie beherbergt neben einer Plattform auch wesentliche Teile der Technik, die für das Schweben und den Antrieb der Passagierkapsel notwendig sind.

Die Passagierkapsel selbst ist sehr ansprechend gestaltet und verfügt über ein vollwertiges Interieur, das bis zu fünf Passagieren eine angenehme Reise ermöglichen soll. Speziell für den Einsatz im Vakuum optimiert, garantiert das Passagiermodul höchste Effizienz und Sicherheit während der Reise.

Die dritte und nicht minder wichtige Komponente des Demonstrators ist die Betriebsleitzentrale. Hier laufen alle Fäden zusammen, denn sie dient nicht nur der Steuerung des Gesamtsystems, sondern beherbergt auch wichtige Komponenten wie die leistungsstarken Vakuumpumpen.

Bereits im 19. Jahrhundert gab es ähnliche Ideen

Die Idee des Hochgeschwindigkeitstransports in luftleeren Röhren ist nicht neu. Bereits im 19. Jahrhundert hatte der Erfinder Alfred Ely Beach die Vision, das Prinzip der Rohrpost auch für den Personenverkehr zu nutzen. In New York wurde damals ein 95 Meter langer Tunnel gebaut, in dem ein Wagen mit Hilfe von Druckluft fuhr. Ähnliche Ideen gab es auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, etwa das Schweizer Projekt Swissmetro, das ebenfalls auf Vakuumtunnel setzte.

Inzwischen hat das Unternehmen Virgin Hyperloop One bereits 2020 eine erste bemannte Testfahrt mit 172 Stundenkilometern auf einer eigenen Strecke in der Wüste von Nevada unternommen. Der Fokus liegt jedoch auf dem Transport von Gütern.

TU München mit eigenem Hyperloop-Programm

Die Technische Universität München hat sich intensiv mit der Hyperloop-Technologie beschäftigt und durchaus bereits Erfolge erzielt. Ihre Teams haben bei den von Elon Musk organisierten Wettbewerben für Studierende aus aller Welt stets den ersten Platz belegt. Im Jahr 2018 erreichten sie beeindruckende 470 Stundenkilometer, allerdings ohne Menschen an Bord.

Nun hat die TUM ein eigenes Hyperloop-Programm gestartet und ist zuversichtlich, dass die Zeit reif ist, diese revolutionäre Technologie in die Realität umzusetzen. Der Hyperloop wird elektrisch angetrieben und ist damit emissionsfrei, möglicherweise sogar klimaneutral. Er soll nicht mehr Energie verbrauchen als ein ICE-Zug und nicht teurer zu bauen sein – auch wenn konkrete Zahlen noch ausstehen.

In Ottobrunn wird nun weiter an der Technologie geforscht, unter anderem an der Abdichtung der Betonröhre, an der Kapsel, an der Sicherheit und dem Wohlbefinden der Passagiere sowie an der Steuerung und dem Antrieb. Die Vision hat durchaus etwas für sich: Eine Reise von München nach Berlin oder von Los Angeles nach San Francisco könnte in rund 40 Minuten möglich sein. Doch anders als der Transrapid eignet sich der Hyperloop nicht für die Verbindung vom Münchner Hauptbahnhof zum Münchner Flughafen, weil die Strecke zu kurz ist, wie Projektleiter Gabriele Semino erklärt.

(mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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