Umstellung der Produktion 15.12.2022, 07:00 Uhr

Mercedes-Benz: Volle Fahrt voraus für die Elektromobilität

Die Mercedes-Benz Group hat ein großes Ziel verkündet: Bis Ende des Jahrzehnts will das Unternehmen vollelektrisch werden, zumindest in den Märkten, wo dafür die Voraussetzungen stimmen. Die Standorte für die Herstellung elektrischer Antriebssysteme stehen jetzt ebenfalls fest.

Motorenmontage

Motorenmontage im Werk in Kölleda. Auch hier soll die Zukunft elektrisch sein.

Foto: Mercedes Benz Group AG

Für die Autohersteller ist die Umstellung auf Elektromobilität eine große Herausforderung. Ein neues E-Modell nach dem anderen kommt auf den Markt, aber damit nicht genug: Die gesamten Produktionsprozesse müssen angepasst und Werke umgebaut werden. Das erfordert eine internationale Strategie – die Mercedes-Benz Group hat ihre vorgestellt. Allein in die europäischen Powertrain-Produktionsstandorte soll ein Betrag investiert werden, der sich in mittlerer einstelliger Milliardenhöhe bewegt (Euro). Der Mercedes-Benz Powertrain-Produktionsverbund befindet sich bereits in der Umstellungsphase.

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Mercedes-Benz legt neue Produktionsordnung fest

Der Mercedes-Benz Powertrain-Produktionsverbund besteht aus 14 Standorten auf drei Kontinenten und deckt mit Antriebssystemen, Aggregaten und Komponenten das gesamte Powertrain-Portfolio von Mercedes-Benz ab. Die geplante Batterierecyclingfabrik am Standort Kuppenheim gehört zusätzlich zum Verbund.

Die Standorte, an denen künftig Batterien, elektrische Antriebseinheiten und Achsen produziert werden sollen, stehen nun fest. Für die Beschäftigten sind das wichtige Informationen. Denn davon hängt auch die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Werke ab. Mit der deutschen Arbeitnehmervertretung seien dafür konstruktive Gespräche geführt worden, betont das Unternehmen.

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„Schon heute versorgt unser globaler Powertrain-Produktionsverbund die Mercedes-EQ Fahrzeugwerke mit hochmodernen Batterien und elektrifizierten Achsen. Mit der neuen Produktionsordnung sind unsere Antriebs-Werke jetzt für die neuen Fahrzeugarchitekturen ab 2024 optimal aufgestellt. Nachhaltig, digital und flexibel bereiten sich unsere hochqualifizierten und -motivierten Kolleginnen und Kollegen nun weltweit auf die schnelle Skalierung der elektrischen Antriebe vor“, verkündet Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Produktion und Supply Chain Management.

Deutsche Standorte sind im Fokus bei Mercedes-Benz

Was steckt im Detail dahinter? In den Batteriefabriken in Kamenz und Brühl (Standort Untertürkheim) sowie im chinesischen Peking in China sollen Batterien für die neuen Modelle der MMA und MB.EA-Plattformen hergestellt werden. Wenn Mercedes-Benz sich mit der thüringischen Landesregierung einig wird, soll zudem eine Batteriemontage am Standort Kölleda aufgebaut werden. Aktuell werden dort noch konventionelle und hybridisierte Motoren produziert.

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Die Werke in Untertürkheim, im rumänischen Sebes und in Peking wurden ausgewählt, um ab dem Jahr 2024 elektrische Antriebseinheiten für die neuen Modelle der MMA und MB.EA-Plattformen zu produzieren. Dabei sollen die Produktionskapazitäten in Untertürkheim dabei verdoppelt werden.

Die Montage elektrischer Achsen und Komponenten wird weiterhin in Hamburg und Untertürkheim vorgenommen. Für Berlin ist hingegen die Umstellung auf die Produktion von Elektromotoren für die künftige AMG.EA-Plattform vorgesehen. Sie soll Mitte des Jahrzehnts starten.

Ergun Lümali, stellvertretender AR-Vorsitzender und GBR-Vorsitzender der Mercedes-Benz Group AG ist das ein gutes Ergebnis: „Bei der Neuausrichtung der globalen Produktionsordnung hinsichtlich der vollelektrischen Fahrzeugarchitekturen haben wir von Beginn an gefordert: Die deutschen Standorte müssen eine wesentliche Rolle spielen. Im Sommer konnten wir bereits Zukunftsbilder für die Fahrzeugwerke vereinbaren. Uns war immer klar: Das wollen wir auch für die Powertrain-Standorte erreichen. Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Es freut mich, dass wir für unsere Kolleginnen und Kollegen im Powertrain-Produktionsverbund Sicherheit und eine klare Perspektive geschaffen haben.“

Fachkräfte werden geschult und weitergebildet

Die Transformation dürfte für Mercedes-Benz – so wie für andere Autohersteller – ein Kraftakt werden. Denn auch der Absatz der Plug-in-Hybride steigt. Konventionelle Antriebsaggregate müssen also parallel zum neuen rein elektrischen Portfolio weiterhin hergestellt werden. Langfristig wird sich die Verteilung der Kapazitäten jedoch immer weiter verschieben. In der Zwischenzeit ist Flexibilität gefragt. Strukturen und Prozesse müssen permanent angepasst werden und das betrifft nicht nur die Technik.

Parallel führt Mercedes-Benz ein umfangreiches Qualifizierungs- und Umschulungsprogramm für die Beschäftigten an den Standorten durch.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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