IAA 2019 13.09.2019, 07:00 Uhr

Konzeptfahrzeuge: Futuristisches Design mit elektrischem Antrieb

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt zeigen die Hersteller nicht nur neue Modelle, sondern auch Zukunftspläne. In welche Richtung könnten sich Design und Technik entwickeln?

Mercedes Showcar Vision EQS

Das Mercedes Showcar Vision EQS zeigt, was für eine Zukunft sich der Autobauer vorstellt.

Foto: Daimler

Die IAA hat viele Facetten. Denn in den Hallen stehen nicht nur Fahrzeuge, die in Kürze auf den Markt kommen werden. Die Autobauer visualisieren hier auch ihre Visionen. Wie reagieren die Besucher auf neue Designkonzepte? Was für Diskussionen lösen die angedachten Innovationen aus? Das bezieht sich natürlich gleichermaßen auf die Technik. Denn längst nicht alles, was die Aussteller präsentieren, findet später seinen Weg in die Fahrzeuge. Manches ist nicht einmal dafür gedacht. Extreme sorgen für Aufmerksamkeit und so werden viele Konzeptstudien vor allem dafür entworfen, dass sich die Hersteller mit ihnen positionieren. Trotzdem sind sie ein guter Indikator dafür, in welche Richtung sich die Branche bewegt.

Mercedes: Showcar Vision EQS

Mit dem Namen des Konzeptfahrzeugs setzt Mercedes schon eine klare Markierung – das Showcar Vision EQS kombiniert einen Elektromotor, der als echtes Kraftpaket daherkommt, mit einem innovativen Design – aber es handelt sich um ein Showcar, das so vermutlich nie in den Handel kommen wird. Nichtsdestotrotz lohnt sich ein genauerer Blick: Die Motorleistung von mehr als 350 Kilowatt (kW) verwandelt den Vision EQS in einen Sportwagen mit Elektroantrieb. Er beschleunigt von 0 auf 100 Stundenkilometer in weniger als 4,5 Sekunden. Allerdings macht es Sinn, etwas geruhsamer anzufahren, um die offizielle maximale Reichweite von 700 Kilometern auch tatsächlich zu schaffen.

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Laut Daimler wurde die neueste Generation an Elektromotoren verbaut, deren Leistungselektronik und Getriebestufe „für einen Effizienzsprung“ sorgen sollen. In jedem Fall lässt sich das Showcar Vision EQS schnell wieder aufladen: 80 % Akkuladung sind in 20 Minuten zu schaffen. Damit sind die Weichen für die künftigen Mercedes-Benz-Flotten gestellt. Innerhalb der nächsten 20 Jahre will der Autobauer eine emissionsfreie Neuwagenflotte am Start haben.

Hyundai: Retro für die Zukunft

Elektromobilität eröffnet grundsätzlich neue Möglichkeiten fürs Design, weil beispielsweise der Kühlergrill nicht mehr benötigt wird. Auf der anderen Seite wollen viele Autohersteller die Chance nutzen, ihren Fahrzeugen eine futuristische Optik zu verleihen. Ein gutes Beispiel ist Hyundai. Das südkoreanische Unternehmen ist mit seiner Fahrzeugstudie „Elektro-Konzept 45“ zur IAA gereist. Im Vordergrund steht hier ganz klar das Design – es soll das Hyundai Pony Coupé Concept von 1974 neu interpretieren. Dabei leitet sich der Name vom Aufbau der Karosserie ab, die mehrfach durch 45-Grad-Winkel auffällt. Statt Kühlergrill hat Hyundai sich für kinetische Würfellampen entschieden.

Beim Innenraum hatte Hyundai die Zukunft des autonomen Fahrens im Blick. Die Designer haben sich von Möbeln inspirieren lassen und viel mit Holz, Textil und Leder gearbeitet, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Auf dem Boden ist sogar Teppich verlegt. Über das Glasdach fällt viel Tageslicht ein. Fährt der Hyundai wirklich eines Tages autonom, könnten die Insassen sogar ihre Sitze drehen, um sich beim Reden anzuschauen.

Elektro-Konzept 45
Elektrokonzept 45 von Hyundai: Zukunft mit Retro-Charme.

Foto: Hyundai

EVplus von ZF
Der EVplus von ZF könnte Pendlern emissionsfreies Fahren ermöglichen.

Foto: ZF

Audi AI: Trail Quattro
Audi hat den AI:Trail Quattro mitgebracht, mit genug elektrischer Leistung fürs Gelände.

Foto: Audi AG

BMW i Hydrogen NEXT
Wasserstoff als alternative Energiequelle: der BMW i Hydrogen NEXT.

Foto: BMW

ZF: Höhere Reichweite für Pendler

Ein Plug-in-Hybrid (PHEV) kann beides: elektrisch fahren und für lange Strecken den Verbrenner nutzen. Für die Umwelt ist das natürlich umso attraktiver, je weiter die Batterieladung reicht. Bei den bisherigen Fahrzeugen war die Leistung in der Praxis verhältnismäßig dürftig, sodass viele PHEV-Besitzer es kaum lohnenswert fanden, ihr Auto regelmäßig an die Steckdose anzuschließen. Hier setzt das Konzeptfahrzeug „EVplus“ des Automobil-Zulieferers ZF an. Die Ingenieure haben eine Batterie mit einer Leistung von 35 Kilowattstunden (kWh) verbaut und versprechen eine elektrische Reichweite von 100 Kilometern – im Realbetrieb.

Für den allergrößten Teil der Berufspendler würde diese Ladung ausreichen. Sie könnten das Auto wie ein Smartphone abends anschließen oder tagsüber beim Arbeitgeber aufladen und müssten den Verbrennungsmotor höchstens für längere Wochenendausflüge oder Urlaubsfahrten nutzen. Die Angst vor fehlender Reichweite wäre also in jedem Fall unbegründet. Trotzdem würden Emissionen reduziert. Genau dieses Modell möchte ZF fördern.

Audi: Elektrisch auf die Piste

Wie der Geländewagen der Zukunft aussehen könnte, demonstriert Audi mit dem AI: Trail Quattro. Der Offroader wird natürlich elektrisch angetrieben, über 4 Elektromotoren im Bereich der Achsen. Die Batterie ist im Boden untergebracht, sodass es nicht notwendig war, eigene Anbauten für Motor und Akkus einzuplanen. Wichtig ist beim AI: Trail natürlich die Reichweite, weil er im Gelände ohne Lademöglichkeit auskommen muss. Dort soll er es ohne Steckdose 250 Kilometer weit schaffen. Auf normalen Straßen geht der Verbrauch nach unten. Hier verspricht Audi eine Reichweite von 400 bis 500 Kilometern – die Höchstgeschwindigkeit ist auf 130 Stundenkilometer begrenzt.

Für Effizienz soll nicht nur die Elektronik sorgen, sondern auch die Karosserie. Das Fahrzeug wiegt trotz der schweren Batterie nur 1.750 Kilogramm. Das schafft Audi durch einen Materialmix aus Hightech-Stahl für die Festigkeit, Aluminiumflächen und Kohlefasermaterial. Ein Hingucker ist ohne Frage die Kabine: ein großflächig verglaster Raum, der es den Insassen ermöglicht, die Umgebung gut zu erfassen. Der Fahrer wird sich allerdings auf die Strecke konzentrieren müssen. Denn im Gelände kommen nur Assistenzsysteme fürs automatisierte Fahren zum Einsatz, während der Audi AI: Trail für Level 4 des autonomen Fahrens ausgelegt ist, sobald es auf die normale Asphaltstraße geht.

Stufe 0 – Driver only:

  1. Der Fahrer führt dauerhaft Längs- und Querführung aus.
  2. Kein eingreifendes Fahrsystem aktiv

Stufe 1 – Assistiert

  1. Der Fahrer führt dauerhaft Längs- oder Querführung aus.
  2. Das System übernimmt die jeweils andere Funktion.

Stufe 2 – Teilautomatisiert

  1. Der Fahrer muss das System dauerhaft überwachen
  2. Das System übernimmt Längs- und Querführung in einem spezifischen Anwendungsfall, etwa einem spezifischen Straßentyp, einem Geschwindigkeitsbereich oder einer speziellen Umfeldbedingung.

Stufe 3 – Hochautomatisiert

  1. Der Fahrer muss das System nicht mehr dauerhaft überwachen. Er muss aber potenziell in der Lage sein, zu übernehmen.
  2. Das System übernimmt Längs- und Querführung in einem spezifischen Anwendungsfall, erkennt Systemgrenzen und fordert den Fahrer zur Übernahme mit ausreichender Zeitreserve auf.

Stufe 4 – Vollautomatisiert

  1. Kein Fahrer erforderlich im spezifischen Anwendungsfall.
  2. Das System kann im spezifischen Anwendungsfall alle Situationen automatisch bewältigen.

Stufe 5 – Fahrerlos

  1. Von „Start“ bis „Ziel“ ist kein Fahrer erforderlich
  2. Das System übernimmt die Fahraufgabe vollumfänglich bei allen Straßentypen, Geschwindigkeitsbereichen und Umweltbedingungen.

Quelle: VDA

BMW: Wasserstoff als Alternative

BMW sieht E-Autos nicht als die einzige Möglichkeit für den Verkehr der Zukunft und ist mit dem Konzeptfahrzeug BMW i Hydrogen NEXT zur IAA gereist. Es handelt sich um ein Brennstoffzellen-Entwicklungsfahrzeug, das also Wasserstoff als Energiequelle nutzen soll. BMW kündigt an, bis zum Jahr 2022 eine Kleinserie von Modellen vorzustellen, die auf dem jetzigen BMW X5 basieren und mit neuen wasserstoff-brennstoffzellen-elektrischen Antrieben fahren. In den Handel werden sie aber wohl frühestens 2025 kommen.

Für die IAA-Besucher ist das Ausstellungsstück also zunächst einmal eine Ankündigung und ein BMW X5 mit leicht verändertem Design. Für eine Umsetzung in der Breite fehlt zudem noch eine wichtige Voraussetzung: eine gute Infrastruktur für das Betanken der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge (FCEVs).

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Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser ist Biologe und ausgebildeter Journalist. Er arbeitet unter anderem für das VDI Technologiezentrum, das Medizinportal NetDoktor, die Ärzteplattform Esanum und die Bauer Media Group. Thomas Kresser war Chefredakteur/stellv. Chefredakteur von DocCheck, Lifeline, Medscape und Onmeda. Er ist Gründer und Gesellschafter von ContentQualitäten. Seine Schwerpunkte: Biowissenschaften, Medizin, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Digital Health

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