Zweirad-Industrie 03.12.2021, 13:17 Uhr

Fahrrad oder E-Bike kaufen: Lager sind überraschend voll

Viele Fahrradhändler haben wieder volle Lager, der Zeitpunkt für die Anschaffung eines Fahrrads oder E-Bikes scheint entgegen den Erwartungen wieder günstig. Doch die Sache hat auch einen Haken.

Fahrrad oder E-Bike: Die Nachfrage war 2020 riesig, das Angebot knapp. Jetzt sind die Lager erstmals wieder voller. Foto: Panthermedia.net/Kzenon

Fahrrad oder E-Bike: Die Nachfrage war 2020 riesig, das Angebot knapp. Jetzt sind die Lager erstmals wieder voller.

Foto: Panthermedia.net/Kzenon

Es sind Wachstumsraten, von denen Autohändler sich mit Tränen in den Augen schon vor vielen Jahren verabschiedet haben: Die Fahrradbranche boomt. 2020 wurden nach Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands ZIV mehr als fünf Millionen Fahrräder und E-Bikes in Deutschland verkauft, ein Plus von fast 17 % gegenüber dem Vorjahr. Das ist die größte Menge verkaufter Fahrräder seit 20 Jahren. Der Anteil der E-Bikes daran wächst gewaltig, 1,95 Millionen Stück wurden abgesetzt. Das sind 43,4 % mehr als 2019.

Die Nachfrage wächst seit einigen Jahren schon kontinuierlich, das Corona-Jahr 2020 war ein zusätzlicher Booster. „Das vergangene Jahr war beispiellos für die deutsche und internationale Fahrradindustrie sowie für die Fahrradwirtschaft insgesamt. Die Herausforderungen hätten größer nicht sein können. Dass Radfahren relevanter ist denn je, zeigte sich gerade während der Corona-Pandemie noch einmal sehr deutlich“, erklärte ZIV-Geschäftsführer Ernst Brust.

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Fahrrad und E-Bike: Lager sind voll

Problem: Wer in den vergangenen anderthalb Jahren ein Fahrrad kaufen wollte, hatte Schwierigkeiten, ein passendes Gefährt zu finden. Angesichts der gewaltigen Nachfrage und Corona-bedingten Lieferengpässen war die Auswahl sehr gering, die Preise zogen dafür aber ordentlich an. Es fehlt vor allem an Bauteilen und Ersatzteilen – viele Radfahrer konnten ihre überholungsbedürftigen Räder wochenlang nicht nutzen, weil Teile für Reparaturen schlichtweg ausverkauft waren.

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Umso mehr überrascht eine aktuelle Mitteilung der Zweirad-Einkaufs-Gemeinschaft ZEG: Die Lager der Händler quillen demnach derzeit über, jetzt sei der beste Zeitpunkt, ein neues Rad zu kaufen. Zu der Einkaufsgemeinschaft gehören rund 1.000 Fahrradhändler in Europa, die ZEG hat als Hersteller zudem eigene Marken im Angebot. Sprich: Natürlich profitiert die ZEG von einer steigenden Nachfrage, solche Verlautbarungen sind also auch Teil einer Marketingstrategie.

„Derzeit kommen überraschend wenige Kunden zu uns“

Tatsächlich ist die Nachfrage 2021 wieder gesunken. Der ZIV schätzt, dass zwischen Januar und Juni 2021 etwa 2,75 Millionen Fahrräder und E-Bikes verkauft worden sind – ein Rückgang von etwa 14% im Vergleich zum 1. Boom-Halbjahr 2020. Vor allem bei Standardrädern ohne Tretunterstützung sank die Absatzmenge. Auch das Wetter dürfte eine Rolle gespielt haben: Der Sommer war anders als im vergangenen Jahr weniger sonnig – und mehr Menschen verreisten im Urlaub zudem wieder ins Ausland, statt mit dem Fahrrad das regionale Umfeld zu erkunden.  Gleichzeitig haben viele Händler ihr Bestellvolumen nach den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr deutlich erhöht. Das heißt: Aktuell gibt es in zahlreichen Geschäften wieder eine leichte Tendenz zum Überangebot, der Kaufzeitpunkt ist derzeit wirklich besser als noch vor einem Jahr.

Gesetzliche Regelungen für E-Bike und Pedelec

„Derzeit kommen überraschend wenige Kunden zu uns“, sagt etwa Fahrradhändler Klaus Schmitz aus Dorsten. „Die Leute denken, es sei nichts da, dabei haben wir viel geordert und sind gut aufgestellt.“ Auch Händler Christoph Aalf von Zweirad Joos am Bodensee sagt: „Von Juni bis Oktober standen die Podeste im Laden leer, doch jetzt sind sie wieder voll.“

Preise für Fahrrad und E-Bike bleiben saftig

Der Winter galt früher traditionell als gute Zeit für Fahrradschnäppchenjäger. Seit einigen Jahren aber sieht das anders aus: Die Preise bleiben auf Rekordniveau. Schon vor der Pandemie wurden Fahrräder immer teurer. Laut dem Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ) stieg der durchschnittliche Preis für E-Bikes von 2.500 Euro im Jahr 2016 auf fast 3.000 Euro im Jahr 2020.

Start-up will E-Bike-Markt mit speziellem Design aufmischen  

Und der Preis für Räder ohne Motor stieg 580 auf 630 Euro. Beide Preissteigerungen übertreffen die reine Inflationsrate deutlich. Trotz überraschend voller Lager und Wintersaison werden Käufer aktuell eher selten von Rabatten profitieren – aber immerhin sind jetzt wieder Fahrräder zu haben …

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

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