Nachhaltige Mobilität 10.09.2024, 07:00 Uhr

Bosch-Studie: Bessere Infrastruktur könnte Sicherheit für E-Bikes erhöhen

In Deutschland wurden 2023 erstmals mehr E-Bikes verkauft als herkömmliche Fahrräder. Eine Studie von „Bosch eBike Systems“ ergab, dass knapp 50 Prozent der E-Bike-Nutzer die Hälfte Ihrer Autofahrten ersetzen. Dafür wünschen sie sich vor allem einen Ausbau der Infrastruktur für mehr Sicherheit und Akzeptanz.  

Mensch auf dem Fahrrad und auf dem Radweg fahrend während die Autos daneben unterwegs sind.

Eine fahrradfreundliche Infrastruktur ist für mehr Sicherheit auf dem E-Bike entscheidend.

Foto: Bosch

E-Bikes stellen auf kurzen bis mittleren Strecken bereits heute eine ernst zu nehmende Alternative zum Auto dar. Dies belegt eine von „Bosch eBike Systems“ durchgeführte repräsentative Studie in acht europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Polen, Vereinigtes Königreich, Dänemark, Niederlande) und den USA. Fast die Hälfte der befragten E-Bike-Nutzerinnen und -Nutzer gibt an, 50 Prozent ihrer bisherigen Autofahrten durch Fahrten mit dem E-Bike zu ersetzen. Zudem fahren sie häufiger (69,4 Prozent) und legen sogar größere Distanzen (69,8 Prozent) zurück als mit herkömmlichen Fahrrädern. Mit der zunehmenden E-Bike-Nutzung steigt auch die Notwendigkeit einer sicheren Fahrradinfrastruktur. Schließlich spielen E-Bikes durchaus eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Mobilitätswende.

Fahrradland Deutschland: Wie eine umfassende Radinfrastruktur die Verkehrswende vorantreiben kann

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In Europa hat sich das E-Bike bereits als beliebtestes Elektrofahrzeug etabliert und prägt das Straßenbild bereits heute schon maßgeblich. Die Zahlen sprechen für sich: Allein in Deutschland sind laut des Zweirad-Industrie-Verbands bereits elf Millionen E-Bikes im Umlauf. Im Jahr 2023 übertraf der Verkauf von E-Bikes mit 53 Prozent erstmals den von herkömmlichen Fahrrädern. Parallel dazu verzeichnete das sogenannte Dienstradleasing einen beachtlichen Aufschwung. Zwischen 2019 und 2023 wuchs die Anzahl geleaster Diensträder jährlich um durchschnittlich 45 Prozent. Aktuell umfasst die Dienstradleasing-Flotte 1,9 Millionen Räder. Im vergangenen Jahr kamen 0,79 Millionen neu geleaste Räder hinzu – davon 80 Prozent E-Bikes.

Bosch eBike Systems: Sicherheit hat oberste Priorität

Die Studie von Bosch eBike Systems hat vor allem ein Ergebnis erbracht: Sicherheit ist für Menschen, die mit einem E-Bike oder einem normalen Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen, von größter Relevanz. Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch E-Bike Systems, fordert deshalb auch eine ganzheitliche, positive Fahrradkultur und einen verstärkten Ausbau der Infrastruktur auf allen politischen Ebenen. Gemäß der Umfrage legen 78,7 Prozent der Befragten großen Wert darauf, sich während der Fahrt auf dem E-Bike sicher zu fühlen. Allerdings haben 77,3 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage Bedenken hinsichtlich möglicher Unfälle. Mehr als ein Viertel der Befragten war bereits schon einmal in einen Unfall verwickelt, wobei die meisten Unfälle vor allem innerorts und auf der Straße passierten. Mehr als 70 Prozent der Teilnehmenden wünschen sich von der Politik mehr Engagement für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur.

Diese Sicherheitsbedenken führten auch dazu, dass etwa die Hälfte der Befragten bestimmte Strecken, hohe Geschwindigkeiten und ungünstige Wetterbedingungen meidet. Besonders das Fahren auf der Straße beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl: Sobald E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer von einem Lkw überholt werden oder sich die Fahrspur mit Autos und Lkws teilen müssten, löse es bei ihnen das größte Unbehagen aus. Das Beispiel der Niederlande zeigt, dass ein gut ausgebautes Radwegenetz hier tatsächlich helfen kann. Der Anteil derer, die aus den Niederlanden an der Studie teilnahmen und sich Sorgen um einen Unfall machen, lag nur bei 24,8 Prozent. Bei den deutschen Befragten waren es 55 Prozent. Das lässt durchaus den Schluss zu, dass eine gute Fahrradinfrastruktur das Sicherheitsempfinden signifikant verbessern kann.

E-Bike-Sicherheit: Bosch setzt auf Innovation und Aufklärung

Neben einem verbesserten Radwegesystem spielen auch das verantwortungsbewusste Verhalten aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie technologische Innovationen eine wichtige Rolle für die Sicherheit. Bosch eBike Systems engagiert sich intensiv in diesem Bereich. Das Unternehmen entwickelt fortschrittliche Sicherheitstechnologien wie das „Bosch E-Bike ABS,“ das laut einer Studie der Bosch-Unfallforschung bis zu 29 Prozent aller Pedelec-Unfälle verhindern könnte. Besonders in Gefahrensituationen auf nasser Fahrbahn erweist sich dieses System als äußerst effektiv. Über die technologische Entwicklung hinaus setzt sich Bosch eBike Systems aktiv für die Sicherheit von Fahrradfahrerinnen und -fahrern sowie E-Bike-Nutzerinnen und -Nutzern ein.

In Zusammenarbeit mit der JobRad GmbH initiiert das Unternehmen vom 9. bis 15. September erstmalig eine Social-Media-Kampagne zum Thema „Mehr E-Bike-Sicherheit für unbeschwerte Mobilität“. Diese Initiative behandelt verschiedene wichtige Aspekte, wie die korrekte Wartung von E-Bikes und den sicheren Transport von Kindern. Durch solche Aufklärungsmaßnahmen möchte Bosch einen wertvollen Beitrag zur Förderung einer sicheren und nachhaltigen Fahrradkultur leisten.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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