Bei 1500 °C 08.03.2016, 09:33 Uhr

Mikrowelle produziert strahlend rote Rubine

Nicht immer haben die begehrten Rubine die erwünschte rote Farbe. Da lässt sich was machen, etwa mit Chemikalien oder einem Laser. Indische Wissenschaftler haben jetzt eine einfachere und bessere Möglichkeit gefunden. Sie rösten unedle Steine in einer Mikrowelle, bis sie rot leuchten.

Geschliffener Rubin mit Zoesit: Ein Rubin ist die rote Varietät des Minerals Korund. Rot wird das Mineral, wenn es geringe Mengen Chrom enthält. Nur die roten Korunde heißen Rubine.

Geschliffener Rubin mit Zoesit: Ein Rubin ist die rote Varietät des Minerals Korund. Rot wird das Mineral, wenn es geringe Mengen Chrom enthält. Nur die roten Korunde heißen Rubine.

Foto: Harald Tittel/dpa

Gammastrahlen verwandeln wertlose Topase, die die falsche Farbe haben oder zu blass sind, in wertvolle blaue Steine. Bei Rubinen, die nicht, wie gewünscht, in leuchtendem Rot erstrahlen, haben Wissenschaftler jetzt eine einfachere Methode entdeckt: Man bestrahlt sie intensiv mit Mikrowellen. Die heimische Mikrowelle eignet sich aber leider nicht, um den Stein zu veredeln.

Bisher wurden Rubine, die bläuliche Stellen hatten oder zu dunkel waren, mit Chemikalien behandelt, mit Lasern bestrahlt oder stark erhitzt, um die gewünschte Farbe zu bekommen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Leitende Ingenieurin / Leitender Ingenieur (m/w/d) mit Master Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) mit Bachelor Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur / Technischer Produktdesigner CATIA V5 oder Siemens NX (m/w/d) von Kunststoff- oder Metallbauteilen ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Softwaretester Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Software Entwickler Automotive (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München Zum Job 
ACONEXT Engineering GmbH-Firmenlogo
Versuchsingenieur/-techniker zur Erprobung Gesamtfahrzeug und Testing von Komponenten (m/w/d) ACONEXT Engineering GmbH
München, Ingolstadt Zum Job 
Mainova AG-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Instandhaltung Mainova AG
Frankfurt am Main Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Schallschutz und Bauakustik (m/w/d) NRW DEKRA Automobil GmbH
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
Richard Hönig Wirtschaftsberatungen-Firmenlogo
Strategischer Einkäufer (w/m/d) Richard Hönig Wirtschaftsberatungen
Südbayern Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Projektleitung Mittelspannungsanlagen (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Ladeinfrastruktur (w/m/d) im Geschäftsbereich Betrieb und Verkehr Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Deutsches Patent- und Markenamt-Firmenlogo
IT-Expertin / IT-Experte (w/m/div) Deutsches Patent- und Markenamt
München Zum Job 
Deutsches Patent- und Markenamt-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure, Informatikerinnen und Informatiker (technische Informatik) und Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler (w/m/div) Deutsches Patent- und Markenamt
München Zum Job 
B-Plan GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur Dipl.-Ing. / Bachelor / Master Elektrotechnik / Elektrotechniker / Elektromeister (w/m/d) B-Plan GmbH & Co. KG
Leipzig Zum Job 
Airbus-Firmenlogo
#ET7R Avionic Certification Qualification Engineer (d/f/m) Airbus
Donauwörth Zum Job 
OST – Ostschweizer Fachhochschule-Firmenlogo
Professor/in für Regelungstechnik OST – Ostschweizer Fachhochschule
Rapperswil (Schweiz) Zum Job 

Strahlend rot nach 50 Minuten

Die Idee stammt von einer Frau: Subhashree Swain vom indischen Institut für Mineralien und Materialforschung im ostindischen Bhubaneswar und ihre Kollegen haben das Verfahren entwickelt. Sie experimentierten mit rötlich-schwarzen Rubinen, die in Sinapali im Nordosten Indiens gefunden worden waren. 50 Minuten lang legten sie sie in eine Mikrowelle mit einer Leistung von drei Megawatt – das ist die Leistung von mehr als 3000 Mikrowellen in normalen Küchen –, die sie auf 1500 °C erhitzte.

Aus dem hässlichen Entlein einen schönen Schwan gemacht: ein Rubin vor der Behandlung mit Mikrowellen (li.) und danach (re.).

Aus dem hässlichen Entlein einen schönen Schwan gemacht: ein Rubin vor der Behandlung mit Mikrowellen (li.) und danach (re.).

Quelle: Subhashree Swain/Applied Physics A

Die anschließende Untersuchung, bei der die Forscher Röntgendiffraktion sowie UV- und Raman-Spektroskopie einsetzten, zeigte, dass die Steine so perfekt waren, dass selbst der kritischste Juwelier keine Einwände hätte. „Die Lichtabsorption bei 560 Nanometern hat sich deutlich erhöht, ebenso die in höheren Wellenlängen von 600 bis 800 Nanometern“, so Swain. Das hat zur Folge, dass dunkelrotes und nahinfrarotes Licht eliminiert wird. Die Steine leuchten heller.

Das Kristallgitter repariert sich selbst

Der Hitzeschock, so die indischen Forscher, gibt den Molekülen, aus denen das Kristallgitter aufgebaut ist, mehr Freiraum. Sie können Unregelmäßigkeiten und Defekte im Kristallgitter beheben. Außerdem hat die Wärme einen Einfluss auf die Verteilung von Fremdatomen, die die eigentliche Ursache für die Rotfärbung sind. Rubine bestehen aus schlichtem Aluminiumoxid, in das sich Fremdatome wie Chrom, Eisen und Titan eingeschmuggelt haben.

Rotes Korund, wie Rubine auch genannt werden, bilden sich unter extremen äußeren Bedingungen: bei hohem Druck und hoher Temperatur, die in Regionen herrschen, in denen zwei Erdplatten aneinander reiben, etwa im Himalaya-Gebiet. In zehn bis 40 km Tiefe bildet sich dort das Mineral Korund, das im Laufe von vielen Jahrtausenden an die Oberfläche befördert wird.

Im allerersten Laser steckte ein Rubinkristall

„Das Erhitzen in der Mikrowelle ist eine unkonventionelle Methode zur schnellen thermischen Anregung“, sagt Swain. Die Behandlung gehe schneller als mit anderen Methoden, und das Kristallgitter werde gleichmäßiger.

Rubine werden nicht nur von der Schmuckindustrie genutzt, sondern auch von Laserherstellern. Theodore Harold Maiman setzte im weltweit ersten Laser, den er 1960 baute, einen Rubin ein, der einen Laserstrahl aussandte, als er von außen durch Xenon-Blitzlampen angeregt wurde

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.