Ausstellung 15.02.2013, 12:01 Uhr

Der Stararchitekt unterm Sternenzelt

Die erste, jetzt gesamtdeutsche Schinkel-Ausstellung „Architekt – Maler – Designer“ in München, ist eine gelungene Kooperation zwischen dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Berlin und der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München.

Die erste gesamtdeutsche Ausstellung würdigt Karl-Friedrich Schinkel als Architekt, Maler und Designer.

Die erste gesamtdeutsche Ausstellung würdigt Karl-Friedrich Schinkel als Architekt, Maler und Designer.

Foto: dpa-Zentralbild

Der Ausstellung ging ein dreijähriges (2009 bis 2012), vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt in „archäologischen Tiefbohrungen“ im Nachlass Schinkels voraus. Als roter Faden ziehen sich die beiden zentralen Kategorien „Geschichte“ und „Poesie“ durch das Œuvre und Denken des wohl einflussreichsten deutschen und mit internationalen Auszeichnungen geehrten Architekten an den Stufen zur Moderne. Doch Schinkel vereint weit mehr Fähigkeiten in sich: Er ist Stadtplaner, Gestalter von Interieurs und Kunstgewerbe, Bühnenbildner, Maler, Grafiker, Kunstschriftsteller, romantischer Träumer und Utopist.

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Anhand von neun Grundaussagen wird das Erbe dieses Universalgenies mit rund 300 Exponaten präsentiert. Deren Abfolge verläuft biografisch und werkchronologisch locker in farblich von einander abgesetzten Räumen.

Karl Friedrich Schinkel wurde am 13. 3. 1781 in Neuruppin geboren. Nach dem Tod des Vaters siedelte die Familie 1794 nach Berlin über. Hier entdeckte der junge Schinkel 1797 auf der Akademie-Ausstellung den epochalen Entwurf des engagierten, von der „französischen Revolutionsarchitektur“ geprägten Baumeisters Friedrich Gilly für ein Denkmal Friedrichs des Großen auf dem Leipziger Platz. Der Eindruck dieser nachbarocken, modernen Architektur begründete Schinkels Berufswunsch des Künstlers und Architekten.

Der Schul- und Hochschulabbrecher Schinkel trat 1798 als Schüler in das Atelier von David und Friedrich Gilly ein. Als sein Lehrer und großes Vorbild, Friedrich Gilly, 1800 starb, vollendete der Schüler dessen Bauvorhaben und legte damit den Grundstein zur Selbstständigkeit. Bereits 1801 wurde sein erster eigener Plan, der Pomonatempel in Potsdam, errichtet.

Von seiner ersten Italienreise 1803/04, die seinem weiteren beruflichen Weg zuträglich war, brachte Schinkel zahlreiche Skizzen, Tagebucheintragungen, Landschaftszeichnungen und Aquarelle mit, die seine Doppelbegabung offenbaren und verdeutlichen, dass Malerei und Architektur in seinem Werk nicht voneinander getrennt werden können.

Aufgrund der politischen Situation in Europa (Koalitionskriege gegen Frankreich und Napoleon) war es 1805 schwierig, Bauaufträge zu erhalten. Darum bewarb er sich beim Generalintendanten des Berliner Nationaltheaters August Wilhelm Iffland als Bühnenbildner. Er wurde abgelehnt, baute aber 1818 das abgebrannte Nationaltheater wieder auf.

Die Bekanntschaft mit dem Berliner Schausteller Wilhelm Ernst Gropius eröffnete Schinkel die Möglichkeit, seiner malerischen Fähigkeit und Fantasie Ausdruck zu verleihen. Für Gropius’ 1806 gegründetes „Optisch-mechanisches Figurentheater“ gestaltete der „Maler-Architekt“ zahlreiche Panoramen und Hintergrundprospekte.

Politische Geschehnisse stets im Auge behaltend und in seinen Werken darauf reagierend, gestaltete er unmittelbar nach der Katastrophe 1812 den „Brand von Moskau“, der Napoleons Siegeszug stoppte und sein Ende als Herrscher einläutete. In der Ausstellung findet sich eine Reproduktion dieses Spektakels.

Auch für zahlreiche Theater- und Opernaufführungen entführte Schinkel den Betrachter mit traumhaften Bühnenbildern an exotisch anmutende Orte. Neben vielen eindrucksvollen Entwürfen bezaubert besonders die Bildinszenierung der „Sternenhalle der Königin der Nacht“ aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“.

Auf Vermittlung von Wilhelm von Humboldt trat Schinkel in den Staatsdienst ein. Als Geheimer Oberbauassessor und später als Oberbaurat der Technischen Oberbaudeputation legte er 1815 mit seiner Schrift über die „Erhaltung aller Denkmäler und Alterthümer unseres Landes“ den Grundstein für die staatliche Denkmalpflege Preußens.

Engagiert setzte sich Schinkel für die Industrieförderung ein, deren Vorbild er in England sah, das er 1826 besuchte. Er entwarf Pläne für ein Gewerbeinstitut und eine Ingenieurschule. Im Jahre 1824 wurden die Berlinische Gewerbeschule sowie der Architekten- und Ingenieurverein gegründet.

Preußens Begehren nach nationaler Identität kam Schinkel mit seinen Bauten und Denkmälern entgegen. Er avancierte zum „preußischen Stararchitekten“, wie der Leiter des Kupferstichkabinetts Berlin, Hein-Th. Schulze Altcappenberg, anmerkt. Er baute für den Staat und das Königshaus. Einige seiner bekanntesten Bauten in Berlin sind die Neue Wache, die Friedrichwerdersche Kirche, die Bauakademie und das Alte Museum am Lustgarten.

Eigens für die Ausstellung wurde von Letzterem ein Modell im Maßstab 1 : 50 gebaut, das den Zustand zur Zeit seiner Eröffnung 1830 zeigt.

Dass Schinkel auch ein hervorragender Grafiker war, zeigt unter anderem seine „Kirche im gotischen Stil hinter Bäumen“ (1810), die zu den frühesten Meisterwerken der künstlerischen Lithografie zu rechnen ist. Schinkels Experimentierfreudigkeit mit Papieren, Farben, Zeichengerät und Techniken zur Vervielfältigung empfangen den Besucher im Labor der Kunst – Labor der Wissenschaft, dem letzten Raum der Ausstellung.

Karl Friedrich Schinkel starb 1841 im Alter von 60 Jahren in seiner Wohnung in der von ihm entworfenen Bauakademie in Berlin.  ECKART PASCHE

Ein Beitrag von:

  • Eckart Pasche

    Freier Fachjournalist. Themenschwerpunkte: Energie, Kerntechnik, Rohstoffe, Bergbau, Tunnelbau, Technikgeschichte

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