Bakterien als Filter 25.01.2016, 13:31 Uhr

Biofilter aus Erdnussschalen holen Schadstoffe aus der Luft

Erdnussschalen wurden lange unterschätzt. Erdnuss raus, Schale weg. Doch: Auf und in der Schale wohnen einige fleißige Mikroorganismen. Biotechnologen haben entdeckt, dass sie Giftstoffe in der Luft zu CO2 und Wasser umwandeln. Den ersten Prototyp für einen Biofilter aus Erdnussschalen gibt es in Mexiko.

Erdnussschalen sind auch nach dem Verzehr der Erdnüsse noch zu gebrauchen: Manche Mikroorganismen darin können die Luft von toxischen Bestandteilen reinigen. 

Erdnussschalen sind auch nach dem Verzehr der Erdnüsse noch zu gebrauchen: Manche Mikroorganismen darin können die Luft von toxischen Bestandteilen reinigen. 

Foto: Christian Schnettelker/www.manoftaste.de

Erdnussschalen bestehen aus Zellulose, sind unverdaulich und werden von Mikroorganismen besiedelt, die sowohl dem Menschen als auch der Ernte schaden können. Die Schalen könnten dennoch mehr sein als wertloser Abfall. Der mexikanische Biotechnologe Raul Pineda Olmedo hat herausgefunden, dass manche Mikroorganismen in der Schale die Luft von toxischen Bestandteilen reinigen können. Er entwickelte einen Biofilter aus Erdnussschalen.

Die Mikroben verwandeln toxische Bestandteile in CO2 und Wasser

Olmedo und sein Team von der National University of Mexiko forschen im Feld der Umwelttechnologie und haben sich auf Luftfilter spezialisiert. Für ihren Filter-Prototyp nutzten die Wissenschaftler den Pilz Fusarium und die Bakteriengattung Brevibacterium, die beide typischerweise in Erdnussschalen siedeln. Die Mikroben verwandeln toxische Bestandteile, wie sie etwa in Lösungsmitteln vorkommen, in Kohlenstoffdioxid und Wasser.

Biotechnologen haben entdeckt, dass die Mikroben in und auf Erdnussschalen die Luft von bestimmten Stoffen reinigen können. 

Biotechnologen haben entdeckt, dass die Mikroben in und auf Erdnussschalen die Luft von bestimmten Stoffen reinigen können.

Quelle: Raul Pineda Olmedo/UNAM

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Thema "Flexible Wärmepumpe mit integriertem Wärmespeicher" (m/w/d) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 

„Die Erdnussschale ist geeignet, denn sie ist natürlicherweise hohl und hat eine große Fläche, die mit der Luft in Kontakt kommt. Das begünstigt die Entwicklung der Mikroorganismen“, erklärte Olmedo.

Etwa 28 Tage habe es gebraucht, bis sich auf dem Filter genügend Mikroben angesiedelt hätten. Der Filter gleiche in seiner jetzigen Form einer Dunstabzugshaube für die Küche, berichten die Forscher. Um gute Resultate zu erzielen, müsse der Prototyp in einer kontrollierten Umgebungstemperatur arbeiten.

Der Biofilter kann auch feste Partikel einfangen    

Genau wie andere Filtermaterialien könne der neue Biofilter auch feste Bestandteile wie Staub- oder Rauchpartikel aus der Luft einfangen. Gegenwärtig suchen die mexikanischen Wissenschaftler Partner, mit denen sie ihre Erfindung für kommerzielle Anwendungen nutzbar machen können. Der Filter könne speziell für Unternehmen interessant sein, die mit Farben arbeiten und daher mit giftigen Lösungsmitteln am Arbeitsplatz ein Problem haben.

Außerdem wollen die Forscher einen weiteren Prototyp bauen, der für Demonstrationszwecke in Schulen eingesetzt werden soll. Die Schüler könnten die Anwendung des Filters studieren und auch selbst den Biofilter nachbauen.

Stehende Grünfläche in Oslo: 1682 Pflänzchen haben auf dem Display Platz und verbessern das Stadtklima so wie 275 Straßenbäume, versprechen die Erfinder aus Dresden.

Stehende Grünfläche in Oslo: 1682 Pflänzchen haben auf dem Display Platz und verbessern das Stadtklima so wie 275 Straßenbäume, versprechen die Erfinder aus Dresden.

Quelle: Green City Solutions

Auf Moose als Luftfilter setzen dagegen vier junge Unternehmer aus Dresden. Sie bauen Wände in Städten, an denen zahlreiche verschiedene Moos-Arten wachsen, die Staub und Stickoxide aus der Luft filtern.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.