SpaceX-Flotte von Elon Musk 05.05.2020, 14:22 Uhr

Starlink: Wann sind die SpaceX-Satelliten über Deutschland zu sehen?

Lichterkugeln am Nachthimmel: Hunderte Starlink-Satelliten von Elon Musk umkreisen die Erde. Von Astronomen wird das SpaceX-Projekt allerdings kritisiert.

Am Nachthimmel sind die Starlink-Satelliten mit bloßem Auge zu sehen. (Symbolbild) Foto: panthermedia.net/AlexGukBO

Am Nachthimmel sind die Starlink-Satelliten mit bloßem Auge zu sehen. (Symbolbild)

Foto: panthermedia.net/AlexGukBO

Ein bisschen erinnern die Bilder an den Spielberg-Streifen „Unheimliche Begegnung der dritten Art“: Viele Menschen beobachteten Lichtkugeln in Kettenformation und Leuchtpunkte am Nachthimmel, auch über Deutschland.

Wie an einer Perlenkette aufgereiht erscheinen die mysteriösen Lichtpunkte seit einiger Zeit. Sind das Ufos?

„Es sind eng hintereinander fliegende Satelliten“, hieß es von der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Das Phänomen wird noch einige Tage lang zu beobachten sein.

Hinter den Himmelszeichen steckt Tesla-Chef Elon Musk. Oder vielmehr sein Raumfahrtunternehmen SpaceX. Die Satelliten gehören zu dessen Starlink-Projekt. Zwischen 12.000 bis 42.000 Satelliten will SpaceX in die Umlaufbahn schicken. Einige Hundert umkreisen die Erde bereits.

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SpaceX fliegt Nasa-Astronauten zur ISS

Damit soll ein globaler Breitband-Internetgürtel um die Erde geschaffen werden. So sollen vor allem Gegenden in ländlichen Gebieten mit schnellem und kostengünstigem Internet versorgt werden, die bislang Schwierigkeiten gut funktionierenden Zugängen hatten.

Die Satelliten fliegen in niedrigen Umlaufbahnen um den Planeten, bekommen Daten von Bodenstationen und können die Infomationen untereinander via Laser weitergeben. Laut SpaceX-Chef Elon Musk ist der Start des Angebots in den USA schon mit 500 Satelliten möglich. Mit etwa 1.200 Satelliten wäre dann eine weltweite Abdeckung möglich. Je mehr Satelliten sich im Orbit befinden, desto schneller wird die Internetverbindung, so die Idee.

Schon im Sommer 2020 will Starlink den Betrieb in den USA aufnehmen, dann sollen 500 Satelliten in der Umlaufbahn unterwegs sein. Weil die Satelliten nach dem Start relativ eng beieinander sind und sich sehr niedrig im Orbit bewegen, sind sie sehr auffällig: Beobachter können die mehr als 200 Kilo schweren gut mit bloßem Auge erkennen – zumal seit Wochen gute Sichtverhältnisse bei klarem  Himmel herrschen.

Laut Esa sind die Satelliten am besten während der ersten ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang zu sehen. Denn dann reflektiere die Oberfläche der Satelliten das restliche Sonnenlicht. Die Objekte werden wie andere Satelliten oder die Internationale Raumstation (ISS) auch durch die Sonne angestrahlt und erscheinen dann leuchtend am Himmel. Die Perlenketten-Struktur löst sich mit der Zeit allerdings auf. Astronomen kritisieren allerdings, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel zu sehen sein könnten.

Außerdem merken Kritiker an, dass die Starlink-Satelliten den Orbit vermüllen und zu Kollisionen mit anderen Satelliten führen könnten. Unklar ist auch, was irgendwann mit den ausrangierten Objekten passiert. Bislang werden solche Satelliten kontrolliert zum Absturz gebracht oder Treibstoffreserven in den so genannten Friedhofsorbit bugsiert, wo sie ohne Aufgaben um die Erde kreisen. Klare Regeln dafür gibt es bislang noch nicht.

Immerhin: SpaceX-Chef Elon Musk hat inzwischen versprochen, die Satelliten künftig dunkler zu gestalten, damit sie weniger Sonnenlicht reflektieren, Der Blick auf die Sterne soll dann freier bleiben. Allerdings geben Experten zu bedenken, dass die Objekte dann mehr Sonnenlicht absorbieren, was wiederum die Funktionstüchtigkeit beeinflussen könnte.

Lesen Sie auch: Astronaut Ulrich Walter im Interview. „Starlink ist ein Meilenstein wie das Internet 

In Frankfurt zeigt sich die Starlink-Flotte auch am frühen Morgen. Außerdem kann man sie gut von Berlin, Süddeutschland, Nordhessen und dem Rhein-Gebiet aus sehen. Die Internetseite Findstarlink zeigt wo und wann sich das Phänomen gerade beobachten lässt. Demnach sind die Satelliten in den nächsten Tagen zum Beispiel an folgenden Orten gut zu sehen:

  • Köln:
    • 24.4.: 22.11 Uhr
    • 25.4.: 5.15 Uhr
    • 26.4.: 21.47 Uhr
    • 28.4.: 5.27 Uhr
    • 29.4.: 21.58 Uhr
    • 30.4.: 5.02 Uhr und 22.34 Uhr
    • 1.5.: 4.04 Uhr
    • 2.5.: 4.39 Uhr und 22.51 Uhr
    • 4.5.: 22.26 Uhr
    • 6.5.: 22.02 Uhr
  • Hamburg:
    • 24.4.: 4.40 Uhr
    • 25.4.: 5.16 Uhr und 21.11 Uhr,
    • 26.4.: 21.47 Uhr
    • 27.4.: 4.51 Uhr und 22.23 Uhr
    • 28.4.: 3.52 Uhr und 21.23 Uhr
    • 29.4.: 2.54 Uhr
    • 2.5.: 3.07 Uhr
    • 3.5.: 23.27 Uhr
    • 4.5.: 22.27 Uhr
    • 5.5.: 23.02 Uhr
  • Düsseldorf:
    • 24.4.: 22 Uhr
    • 25.4.: 5 Uhr
    • 26.4.: 21.47 Uhr
    • 28.4.: 5.27 Uhr und 22.58 Uhr
    • 29.4.: 21.58 Uhr
    • 1.5.: 4.04 Uhr
    • 2.5.: 4.39 Uhr und 22.51 Uhr
    • 5.5.: 0.02 Uhr und 21.26 Uhr
  • München:
    • 26.4.: 21.48 Uhr
    • 27.4.: 4.52 Uhr
    • 28.4.: 5.28 Uhr
    • 1. Mai: 21.35 Uhr
    • 2. Mai: 4.39 Uhr
    • 3.5.: 3.44 Uhr
    • 5.5.: 23.03 Uhr (eher schlechte Sichtbarkeit)
  • Berlin:
    • 1.5.: 4.04 Uhr und 21.35 Uhr
    • 2.5.: 3.07 Uhr
    • 3.5.: 23.28 Uhr
    • 6.5.: 22.03 Uhr

Vor allem am vergangenen Donnerstag bot sich Beobachtern ein faszinierendes Bild: Gegen 22 Uhr war die Starlink-Lichterkette besonders deutlich zu sehen. Erst am Vortag waren 60 Satelliten gestartet, die von West nach Ost als Kette über den Himmel zogen.

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Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

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