Vorbild Leonardo da Vinci 28.12.2015, 09:23 Uhr

Ingenieurstudenten bauen die längste Eisbrücke der Welt

Sie soll die längste jemals aus Eis gebaute Brücke der Welt werden. Studenten der TU Eindhoven fahren gerade nach Finnland, um mit dem Bau zu beginnen. Basierend auf einem Bauplan Leonardo da Vincis soll die Brücke aus Eis ein Auto und viele Spaziergänger tragen können.

Eine Brücke, die Leonardo da Vinci vor über 500 Jahren gezeichnet hat, wollen junge Ingenieure der TU Eindhoven erstmals in Eis bauen. Der Bau – hier eine Computeranimation – beginnt jetzt in Finnland und wird etwa sechs Wochen dauern.

Eine Brücke, die Leonardo da Vinci vor über 500 Jahren gezeichnet hat, wollen junge Ingenieure der TU Eindhoven erstmals in Eis bauen. Der Bau – hier eine Computeranimation – beginnt jetzt in Finnland und wird etwa sechs Wochen dauern.

Foto: TU Eindhoven

Direkt nach Weihnachten ging es los. Die Container sind gepackt, und auch der wichtigste Teil der Ausstattung ist mit einiger Mühe verladen. Schließlich wiegt der Ballon, den die Studentengruppe aus Eindhoven mit nach Finnland nimmt, ganze 1600 kg. Was der mit einer Brücke aus Eis zu tun hat, versteht man, wenn man sich die Konstruktion anschaut.

Dafür muss man auch nur gut 500 Jahre im Geschichtsbuch zurückblättern. Es war das Jahr 1502, als Leonardo da Vinci für den Sultan von Istanbul eine steinerne Brücke entwarf, die 240 m überspannen sollte. Eine Größenordnung, die sich damals niemand vorstellen konnte, und deshalb wurde die Brücke auch nie gebaut. Ihre Statik aber ist auch nach heutigen Maßstäben so gut, dass die Eindhovener Studenten sie nun endlich bauen wollen. Wenn auch nur für recht kurze Zeit.

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Eisbrücke überspannt 35 Meter frei

Die finnische Stadt Juuka organisiert zusammen mit Wissenschaftlern aus aller Welt, die Architektur aus Eis erforschen, regelmäßig Eis-Events. Und beim nächsten soll die da Vinci-Brücke eben das Highlight sein.

Um die Brücke zu bauen, wird Wasser auf einen Ballon gespritzt, um dort zu gefrieren. So wird Schicht um Schicht aufgebaut. Rund um die Uhr müssen die Geräte im Einsatz bleiben, um nicht einzufrieren. Damit das Eis stabil wird, enthält es Papierschnipsel.

Um die Brücke zu bauen, wird Wasser auf einen Ballon gespritzt, um dort zu gefrieren. So wird Schicht um Schicht aufgebaut. Rund um die Uhr müssen die Geräte im Einsatz bleiben, um nicht einzufrieren. Damit das Eis stabil wird, enthält es Papierschnipsel.

Quelle: TU Eindhoven

Ein Voraus-Trupp hat bereits Mitte Dezember Löcher in den Boden gebohrt und Anker für die Brücke versenkt. Zusammen mit mehr als 100 freiwilligen Helfern aus verschiedenen Ländern Europas wird dann die 65 m lange Brücke, die 35 m frei überspannt, in den nächsten Monaten errichtet. Wenn es klappt, ist das ein Weltrekord für Eis-Architektur.

Weil Eis allein aber doch nicht stark genug wäre, wird in das Wasser ein Zwei-Prozent-Anteil Papierschnipsel gemischt. Damit verdreifacht sich die Tragfähigkeit. Um die geschwungene Konstruktion hinzubekommen, ist dann der Ballon nötig: Er dient als eine Art Gussform. Um ihn herum wird das Wasser in dünnen Schichten aufgesprüht, so dass jede Schicht fast sofort anfriert. So geht es Stück für Stück weiter, der Ballon hält die Brücke in Form, und erst nach Fertigstellung wird die Luft rausgelassen. Pausen sind dabei nicht möglich: Alle Beteiligten müssen Tag und Nacht durcharbeiten, damit die Maschinen nicht einfrieren und die Arbeit verweigern.

900 t Eis werden für den Bau benötigt

Etwa 900 t Eis werden nach der Kalkulation der Studenten und ihres Projektleiters Arno Pronk notwendig sein. Das ist doppelt so viel wie bei dem weltgrößten Eis-Dom, den ebenfalls eine Eindhovener Gruppe im Jahr 2014 in drei Wochen baute – dementsprechend rechnen die Studenten jetzt mit einer Bauzeit von sechs Wochen.

Über dieses Flussbett wollen die Ingenieure aus Eindhoven da Vincis Eisbrücke bauen.

Über dieses Flussbett wollen die Ingenieure aus Eindhoven da Vincis Eisbrücke bauen.

Quelle: TU Eindhoven

Zieltermin ist also Mitte Februar. Die Brücke soll dann nicht nur zum Anschauen da sein. Testweise wird ein Auto drüberfahren, und wenn sie das aushält, dürfen auch Fußgänger darüber flanieren.

Den jungen Ingenieuren geht es nicht um Kunst und auch nicht so sehr um den Rekord: Sie wollen zeigen, dass Eis als Baumaterial vielseitig verwendbar ist. Das weiß übrigens auch schon die Nasa. So hat das Konzept einer Raumstation aus Eis den Nasa-Wettbewerb für eine Behausung auf dem Mars gewonnen. Und Lexus hat gerade Gefallen an der Idee gefunden, die Räder eines Lexus NX aus Eis zu fertigen.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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