Das sind die grünsten Hochhäuser der Welt
Endlose Straßenschluchten mit grauen Hochhäusern? Für immer mehr Architekten absolutes No-Go. Deswegen verzieren sie Gebäude mit Bäumen und Pflanzen. Und das sind die grünsten Hochhäuser der Welt.
Städte werden immer größer und voller, die Luft immer schmutziger. Da brauchen Bürger ein Stück Natur, um Ausgleich zu finden. Architekten in der ganzen Welt integrieren deshalb immer häufiger Grünflächen gleich mit ins Haus. Es gibt inzwischen sogar Projekte, die einen ganzen Regenwald und Strand in einem Hochhaus verwirklichen wollen. Wir stellen Ihnen die grünsten Hochhäuser der Welt vor.
1. Essence Skyscraper
Ein polnisches Architektenteam hat Essence Skyscraper entworfen – einen 630 m hohen Wolkenkratzer aus Glas und Stahl, der elf verschiedene Landschaften beherbergen soll. Im obersten Stock soll eine Gletscherlandschaft entstehen. Das abtauende Wasser fließt in eine Bergwelt auf der darunter liegenden Etage. Von dort läuft es weiter in eine Grasebene und dann in eine Flusslandschaft. Es durchdringt Höhlen, Sümpfe und einen Dschungel, bis es schließlich im Ozean ankommt. Doch so beeindruckend das Konzept auch ist: Es steht in den Sternen, ob es jemals Wirklichkeit wird.
2. Rosemont Tower
Dubai liebt Superlativen: In der Wüstenmetropole steht das höchste Haus der Welt, eine Resort-Anlage schwimmt auf künstlichen Inseln. Und jetzt kommt der Rosemont Tower hinzu. Der Zwillingsturm verfügt über eine Etage mit Regenwald und eine mit Strand. Hinter der Idee steckt das Stuttgarter Architekturbüro Kieferle & Partner. Und anders als der Essence Skyscraper nimmt das Hochhaus bereits Gestalt an: Ende April 2018 sollen die Türme einzugsfertig sein.
3. Hochhäuser mit Hängebrücke als Dachgarten
Für mehr Grün in der Stadt will auch Vo Trong Nghia sorgen: Das vietnamesische Architekturbüro hat einen Gebäudekomplex entworfen, der in Ho-Chi-Minh-Stadt auf einem schmalen Landabschnitt zwischen zwei Flüssen entstehen soll. Der Clou: Eine Hängebrücke soll drei Hochhäuser miteinander verbinden und für alle Bewohner der über 700 Wohnungen zu einem gemeinsamen Stadtgarten werden. Es gibt Wiesenabschnitte, Blumenbeete, Pavillons, einen kleinen Bach und eine Allee mit Bäumen, die zum Joggen oder gemütlichen Spazierengehen einlädt.
4. City Sand Tower
Die Pläne des französischen Architekturbüros Oxo für den City Sand Tower wirken wie eine Utopie: Das 450 m hohe Bauwerk in der marokkanischen Wüste ist eine in die vertikale gebaute Stadt. Im Inneren ragt ein zentraler Turm empor, der durch Bepflanzung zum vertikalen Garten wird. Eine transparente Außenhaut schützt ihn vor den harten Klimabedingungen der Wüste. Von den 780.000 m2 nutzbarer Grundfläche entfallen rund 30 % auf Wohnfläche – für Hotels und 600 Wohnungen. Rund 22 % der Fläche sind für Büros vorgesehen. Hinzu kommen Konferenzräume, Sportstätten, Einkaufscenter, ein Museum sowie Bars und Restaurants.
5. Hochhäuser für den Salatanbau
Sie stehen mitten im Wasser: Hochhäuser, in denen Lebensmittel wachsen. Die mehrere hundert Meter hohen Wolkenkratzer haben eine geschwungene Form, sodass die Pflanzen in allen Etagen die optimale Dosis Sonne abbekommen. Hinter der Idee steckt ein spanisches Architekturbüro, das Singapur in Zeiten der Bevölkerungsexplosion eine neue Perspektive für die Lebensmittelversorgung bieten will. Bislang importiert das Land fast 90 % des täglichen Bedarfs.
6. Wolkenkratzer in Berlin
Christoph Langhof will für mehr Grün in Berlin sorgen. Der Architekt hat deswegen den Hardenberg Wolkenkratzer entworfen – ein 209 m hohes Gebäude mit 52 Stockwerken. Sie bieten Platz für Büros, ein Hotel mit 230 Zimmern und 90 Wohnungen. Begrünte Terrassen, Loggien und Stadtbalkone geben dem Gebäude die Erscheinung eines vertikalen Gartens. Auf der Spitze des Wolkenkratzers ist zudem Platz für eine zweistöckige Skybar mit Aussichtsterrasse, die für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll.
7. Tour de Cedres
Der italienische Architekt Stefano Boeri hat für den Lausanner Vorort Chavennes-pres-Renens (Schweiz) ein Hochhaus namens Tour des Cedres entworfen. Auf den Terrassen der 35 Etagen stehen ausgewachsene Bäume. Über 100 Stück. Eichen, Zedern und Ahorn-Bäume. Sie machen das 114 m höhe Gebäude zu einem vertikalen Wald. Seine Aufgabe: Feinstaub bekämpfen, CO2 absorbieren, Sauerstoff produzieren und der urbanen Erwärmung vorbeugen. Die Waadtländer Bauunternehmer Bernard Nicod und Avni Orllati investieren knapp 185 Millionen € in das Gebäude. Der Bau soll gegen Ende 2016 beginnen.
8. Unterirdischer Park in New York
Zwar kein Hochhaus, aber ein Projekt für mehr Grün in der Stadt: In einer Nacht mit zu viel Wein sind Dan Barasch, Ex-Manager bei Google, und Architekt James Ramsey auf die Idee gekommen, eine verlassene unterirdische Straßenbahnstation in New York in einen sonnigen Park zu verwandeln. Auf der Erdoberfläche sollen Stangen mit schüsselförmigen Kollektoren stehen, die Sonnenlicht einfangen – zum Beispiel auf dem Mittelstreifen der Delancey Street. Die Strahlen werden über Glasfaserkabel in den Untergrund geleitet. Es soll genügend Licht eindringen, damit Pflanzen unter der Erde wachsen.
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