Leben auf Offshore-Inseln 17.07.2017, 08:03 Uhr

Auf künstlichen Inseln entsteht neuer Lebensraum

Mit künstlichen Inseln sagen niederländische Forscher dem steigenden Meeresspiegel den Kampf an. Dafür schütten sie aber nicht tonnenweise Sand auf wie im Persischen Golf, nein, die Inseln sollen schwimmen. 

Wie die künstlichen schwimmenden Inseln aus den Niederlanden mal aussehen könnten, zeigt diese Computersimulation.

Wie die künstlichen schwimmenden Inseln aus den Niederlanden mal aussehen könnten, zeigt diese Computersimulation.

Foto: Marin

Sollte der Meeresspiegel steigen und ihnen das Land streitig machen, sind die Niederländer vorbereitet. Nicht nur aufgrund ihrer Erfahrung im Deichbau und der Vorliebe für Hausboote, sondern auch dank des neuesten Projekts des Maritimen Forschungsinstituts der Niederlande (Marin).

Eine künstliche Insel für das Leben Offshore

„Wenn der Meeresspiegel steigt, ist das Anheben von Deichen und die Rückgewinnung von Land aus dem Meer vielleicht nicht länger die effektivste Lösung“, erklärt Projektmanager Olaf Waals den Grund für das Forschungsprojekt. Und deshalb haben sich die Niederländer etwas einfallen lassen, was zu ihrer maritimen Tradition passt: Schwimmende Städte.

Stellenangebote im Bereich Bauwesen

Bauwesen Jobs
GOLDBECK Nord GmbH-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) für zukunftsweisende Hochbauprojekte GOLDBECK Nord GmbH
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Netzplaner (m/w/d) Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen-Neuenkirchen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Bauleitplanung / Umweltrecht / Städtebaurecht Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamm, Bochum Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landespflege (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Schwerpunkt Verkehrsanlagen (Schiene und Straße) Zweckverband Stadtbahn im Landkreis Ludwigsburg
Ludwigsburg Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Genehmigungsplaner (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Kiel, Stockelsdorf Zum Job 
PROTEKTORWERK Florenz Maisch GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Junior Produktmanager (m/w/d) im Bereich Stahlleichtbau PROTEKTORWERK Florenz Maisch GmbH & Co. KG
Gaggenau Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur als Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Fachexperte (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Verwaltungsangestellter / Ingenieur als Fachexperte für die Straßenverwaltung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau - Schwerpunkt Entwurf Die Autobahn GmbH des Bundes
Stade, Hamburg Zum Job 
Hamburger Wasserwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Claim Management Hamburger Wasserwerke GmbH
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauüberwachungsingenieur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) für die Projektleitung von Lärmschutz- und Brückenbauwerken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG-Firmenlogo
Bau- und Projektleiter (m/w/d) GEWOBA Nord Baugenossenschaft eG
Schleswig Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
BIM-Managerin oder BIM-Manager (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Vermessungsingenieur*in (m/w/d) im Sachgebiet Ingenieurbauvermessung im Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster Stadt Köln

Kürzlich haben die Forscher einen Prototyp der künstlichen Insel erstmals zu Wasser gelassen. Allerdings in ein Planschbecken von 40×40 Meter. Dort werden nun erste Beweglichkeits- und Widerstandstests durchgeführt. Immerhin soll die spätere Megainsel mal Wind und Wellen standhalten.

Projektmanager Olaf Waals steht neben dem aktuellen Prototyp im Testbecken.

Projektmanager Olaf Waals steht neben dem aktuellen Prototyp im Testbecken.

Quelle: Marin

Testphase soll Fragen der Verankerung und Umweltverträglichkeit klären

Der Prototyp der künstlichen Insel besteht aus 87 schwimmenden Dreiecken, die aneinandergereiht und verbunden werden. Auf welche Weise sie am besten verbunden werden und wie die ganze Insel später am Meeresgrund befestigt wird, um das Festland bei Seegang nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren, versuchen die Forscher nun zu testen.

Auch welche Effekte eine schwimmende Megainsel auf die Umwelt haben würde, ist noch völlig unklar. Immerhin soll sie im Endstadium einen Durchmesser von bis zu 5 Kilometern haben. Und wenn Menschen auf ihr leben, dürfte entsprechend viel Müll anfallen.

Der belgische Stararchitekt Vincent Callebaut machte aus diesem Problem in seinem Entwurf Aequorea eine Tugend und entwarn Wohninseln aus Plastikmüll. Umgesetzt wurde dieses formschöne, aber sehr teure Projekt bislang allerdings nicht.

Auch zur Energiegewinnung und Tierzucht geeignet

Doch auf der Insel sollen künftig nicht nur Menschen leben. Auch für die Erzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien sind sie vorgesehen. Wir berichteten bereits im vergangenen Jahr von Plänen des Netzbetreibers Tennet, in der Nordsee eine künstliche Insel für einen Offshore-Windpark anzulegen. Und auch Belgien gab vor zwei Jahren bekannt, dass das Land eine künstliche Insel als Pumpspeicherkraftwerk nutzen wolle.

Die Marin-Forscher haben außerdem den Export ihrer Inseln im Blick. So könnte von ihnen aus die Be- und Entladung großer Containerschiffe in Küstenregionen ohne entsprechende Infrastruktur erfolgen oder Landwirtschaft betrieben werden. Eine Idee, die uns sehr bekannt vorkommt: Das Start-up „Floating Farm“ kam ebenfalls aus den Niederlanden und plante eine schwimmende Farm für Milchkühe im Rotterdamer Hafen. Der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen.

Allen Lösungen ist allerdings eines gemeinsam: Vor starken Wellen und einem Abtreiben können sich die Inselbewohner nur schützen, indem sie an flachen Stränden ankern. Und doch wird die Meeresbewegung ausreichen, um weniger seefesten Mitmenschen das Leben auf den künstlichen Inseln unmöglich zu machen.

 

Ein Beitrag von:

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.