Facebook ist eines der bekanntesten sozialen Netzwerke. Doch mit den Jahren sind vor allem jüngere User zu anderen Plattformen gewechselt. Bei Instagram bleiben die Nutzerinnen und Nutzer im Haus – doch wie sieht es mit anderen Social Media Kanälen aus? Wir blicken auf die Historie Facebooks und welche Entwicklungen noch kommen.
Mehr erfahrenWas ist Facebook?
Facebook ist ein US-amerikanisches Unternehmen (Facebook, Inc.) mit Hauptsitz in Menlo Park, Kalifornien, das die gleichnamige, derzeit größte Social Media-Plattform der Welt mit zahlreichen angeschlossenen Diensten wie Messenger, Instagram oder WhatsApp betreibt. Für Nutzer außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanadas wurde vermutlich aus steuerlichen Gründen die Tochtergesellschaft Facebook Ireland Ltd. mit Sitz in Dublin (Irland) gegründet. Das weltweit genutzte Logo des Online-Dienstes ist der weiße Kleinbuchstabe f auf blauem Grund. Neben seiner Funktion als Kontaktplattform für Personen, Gruppen, NGOs und Unternehmen hat sich der Dienst vor allem als Werbeplattform etabliert. 97% der Umsätze werden durch Werbeeinnahmen erzielt, während nur 3% auf andere Aktivitäten zurückgehen. Das Anlegen eines Benutzerkontos (Account) sowie die grundlegenden Dienste (Bereitstellung der Plattform, Nutzung von WhatsApp und Instagram) sind für die Nutzer kostenlos. Wer sich bei Facebook anmelden möchte, muss lediglich den Nutzungsbedingungen zustimmen und einen Vertrag abschließen, der die Rechte und Pflichten des Unternehmens und der Nutzer festlegt.
Mit einem Umsatz von mehr als 97 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 zählt Facebook zu den größten Wirtschaftsunternehmen der Welt. Facebook stellt Technik und Software bereit, mit denen sich Einzelpersonen, Unternehmen, NGOs, Medien, Vereine, Verbände etc.lokal, regional, landes– oder weltweit miteinander vernetzen, Informationen austauschen und kommunizieren können. Unternehmen, die sich beim Online-Netzwerk anmelden, können die Plattform nutzen, um auf ihre Dienstleistungen oder Produkte aufmerksam zu machen, Werbekampagnen zu lancieren, Kontakte zu Interessenten und Kunden auszubauen und so wichtige strategische Unternehmensziele im Hinblick auf Kundenbindung, Reichweite, Neukundengewinnung und Markenpflege zu erreichen. User, die interessante Inhalte werbender Unternehmen mit Freunden oder in Gruppen teilen, können erheblich zur Reichweite des Unternehmens beitragen, ohne dass zusätzliche Kosten oder Aufwand entstehen. Deshalb ist eine Facebook-Präsenz für viele Firmen eine unverzichtbare Marketing-Plattform geworden. Auch die Möglichkeit, zielgruppengerechte Werbung an potenziell interessierte Kunden individuell auszuspielen, hilft Streuverluste bei der Kundenwerbung zu reduzieren und so die Konversionsrate zu steigern, ohne das Budget zu erhöhen. Da sich auch Inhalte vieler unternehmensfremder Dienste wie Twitter, Spotify, Pinterest oder YouTube problemlos über das Netzwerk teilen lassen, können Unternehmen über ihren Facebook-Account verschiedene mediale Kanäle zusammenführen, um ihre Inhalte auf eine interessante, ansprechende Weise zu kommunizieren, die auch jüngere Kundengruppen erreicht.
Wer hat das soziale Netzwerk gegründet?
Facebook wurde 2004 von einer Gruppe von Harvard-Studenten zunächst als Kontaktplattform für Studierende und Absolventen der Harvard-Universität gegründet. Zu den Gründern zählten Mark Zuckerberg, der heute noch den größten Teil der Unternehmensanteile hält (derzeit 28%), und seine Kommilitonen Andrew McCollum, Chris Hughes, Dustin Moskovitz und Eduardo Saverin, die zum Teil heute noch zu den einflussreicheren Anteilseignern des Unternehmens zählen. Zuckerberg ist außerdem heute noch Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.
Nachdem die Kontaktplattform bereits im Gründungsjahr auch für andere Universitäten sowie in einem zweiten Schritt für Studierende außerhalb der Vereinigten Staaten geöffnet wurde, konnten sich im September 2005 erstmals Highschool-Schülerbei Facebook anmelden. Im Dezember 2005 verzeichnete das Unternehmen bereits sechs Millionen User. 2006 fiel die Entscheidung, die Plattform jedem zugänglich zu machen, anstatt sich nur auf den Bildungsbereich zu fokussieren. Seit September 2006 kann sich jeder auf Facebook anmelden, der eine gültige E-Mail-Adresse besitzt und mindestens 13 Jahre alt ist.
Wie viele Nutzer hat Facebook?
Die Nutzer- und Zugriffszahlen des Dienstes haben sich rasant entwickelt, seitdem jeder sich bei Facebook anmelden kann. Für seine Datenerhebungen konzentriert sich Facebook auf die sogenannten aktiven Nutzer, also solche, die sich nicht nur bei Facebook anmelden, sondern auch regelmäßig auf die Angebote zugreifen. Weltweit nutzten im April 2021 1,9 Milliarden User täglich den Online-Dienst, weitere 2,8 Milliarden mindestens einmal im Monat. 349 Millionen davon leben in europäischen Ländern. Das deutsche Online Statistikunternehmen Statista ermittelte in einer Studie 2018 die Verteilung der Netzwerk-Nutzer auf ausgewählte Länder. Die weitaus meisten User stammten danach aus Indien (281 Mio.), gefolgt von den USA (220,5Mio.), Brasilien (75,6 Mio.), Indonesien (64,6 Mio.) und Mexico (54.6 Mio.) Für Deutschland ermittelte Statista 32,4 Millionen Nutzer. Dabei wächst der Online-Dienst stetig weiter. Das Unternehmen selbst meldete für den europäischen Markt einen Zuwachs von einer Million Neuanmeldungen im 1. Quartal 2021.
Wie kann ich Facebook löschen oder deaktivieren?
Wer sich bei Facebook anmelden möchte, kann bereits nach wenigen Minuten damit beginnen, ein Profil zu erstellen, seinen Account mit Freunden und Bekannten zu vernetzen und ihn mit eigenen Inhalten zu füllen. Seinen Facebook-Account dauerhaft zu löschen, dauert jedoch etwas länger: 30 Tage lang hält der Online-Dienst die Daten noch bereit, bevor eine endgültige und unwiderrufliche Löschung des Kundenkontos und der dazugehörigen Inhalte erfolgt. Wer sein Facebook-Konto dauerhaft löschen möchte, sollte außerdem daran denken, dass andere Dienste, bei denen eine Anmeldung über das Facebook-Konto erfolgte (zum Beispiel Pinterest, Spotify oder Oculus), ohne den Account unter Umständen nicht mehr zugänglich sind. Auch Messenger- und Kommunikationsdienste wie WhatsApp und der Facebook Messenger setzen ein gültiges Kundenkonto voraus. Ein endgültiger Abschied von Facebook sollte daher gut überlegt und geplant sein. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit der zeitweiligen Deaktivierung. Dabei bleiben Inhalte, Kontakte und Konto bestehen, und Messengerdienste, Spotify und Co. können weiter genutzt werden, Oculus hingegen nicht. Das deaktivierte Profil ist nicht mehr einsehbar, Kontakte können jedoch noch Nachrichten senden und empfangen. Ein deaktivierter Account kann jederzeit wieder aktiv geschaltet werden.
Das Unternehmen selbst empfiehlt, vor dem endgültigen Löschen des Kontos eine Kopie der geposteten Fotos und Beiträge herunterzuladen. Im User-Menü finden sich die Links zum Löschen unter den Einstellungen unter dem Unterpunkt „Deine Facebook-Informationen“. Hier findet sich der Menüpunkt „Deaktivierung und Löschung“. Um den Account dauerhaft zu löschen, muss „Konto dauerhaft löschen“ gewählt werden. Im folgenden Abmeldeprozess wird die Löschung durch das Passwort des Nutzers bestätigt. 30 Tage lang kann die Löschung rückgängig gemacht werden, bevor die Daten endgültig aus dem Internet verschwinden.
Facebook und Datenschutz
Anfang 2021 wurde bekannt, dass mehr als 500 Millionen Datensätze von Facebook-Nutzern von Kriminellen gehackt wurden. Doch auch schon vor diesem Zwischenfall stand das Unternehmen wegen fehlender oder unzureichender Datenschutzmaßnahmen in der Kritik. Facebook sammelt und erfragt nicht nur aktiv Nutzerdaten, um personalisiert Angebote, Kontaktvorschläge und Werbung auszuspielen, sondern verkauft diese Daten auch an andere Unternehmen. Dazu werden auch Daten über das Nutzungsverhalten gesammelt und mit dem Account verknüpft, um Rückschlüsse auf die Interessen, Lebens- und Konsumgewohnheiten und Einstellungen der User zu zu ziehen. Durch die zentrale Zusammenführung verstreuter Daten – etwa angeklickte Anzeigen und Meldungen, Likes und abonnierte Seiten – können umfangreiche Profile und Persönlichkeitsbeschreibungen angelegt werden, die gegebenenfalls weit über das hinausgehen, was User freiwillig im Internet über sich preisgeben würden. Dies erlaubt zwar, beispielsweise Werbeanzeigen passend zu den Interessen der User gezielt anzuzeigen, stellt aber nach der Auffassung nicht weniger Juristen und Verbraucherschützer einen unzulässigen Eingriff in das informationelle Selbstbestimmungsrecht der User dar und bietet Möglichkeiten für Identitätsdiebstahl und andere kriminelle Angriffe. Auch die Weitergabe von Nutzerdaten an Strafverfolgungsorgane kann äußerst problematisch werden, wenn etwa ein autoritäres Regime versucht, mit Hilfe sozialer Medien Dissidenten und Oppositionelle ausfindig zu machen.
Warum sollten Unternehmen einen Facebook-Auftritt haben?
Unternehmen, die sich bei Facebook anmelden, können auf eine Vielzahl von Funktionen zugreifen, um den Online-Dienst für die eigenen Ziele nutzbar zu machen. So eröffnet das soziale Netzwerk zum Beispiel ideale Möglichkeiten für Dialogmarketingund direktes Kundenfeedback, das entscheidende Impulse für die Gestaltung und Distribution von Produkten und Dienstleistungen liefern kann. Werbekampagnen, die viral gehen (d.h. von vielen Usern aufgegriffen, geteilt und kommentiert werden), können mit teilweise geringem Aufwand enorme Effekte erzielen, um Umsätze zu steigern, Neukunden zu gewinnen und das Profil von Marken zu schärfen. Auch die Kundenbindung profitiert von einem authentischen, wertschätzenden Dialog zwischen Kunden und Unternehmen. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen unterstützt das Online-Unternehmen Firmenkunden in ihrem Bestreben, mehr Reichweite zu entwickeln – zum Beispiel mit der Möglichkeit, Unternehmensseiten mit einem „gefällt mir“ zu abonnieren, wodurch die gesamte Kontaktliste des Neuabonnenten auf die Firma aufmerksam gemacht wird. Mittels gezielter Anzeigen und Werbekampagnen können Interessenten direkt angesprochen werden. Und nicht zuletzt können Aktionen, Umfragen, Gewinnspiele, Kooperationen oder neue innovative Produkte und Dienstleistungen über den Online-Dienst mit wenig Aufwand lanciert werden. Auch die schon erwähnte Möglichkeit, mehrere mediale Kanäle (zum Beispiel Instagram, Twitter und YouTube) auf einem Account zugänglich zu machen, ist ein starkes Argument für Firmen, die um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden konkurrieren. Inzwischen ist es selbstverständlich geworden, dass Firmen im Internet Präsenz zeigen. Hinzu kommt: Nicht mehr nur die jüngere Generation internetaffiner Teenager und junger Erwachsener sind heute über Webangebote zu erreichen – die Teens von ehedem sind inzwischen erwachsen geworden und haben an Kaufkraft gewonnen, während die Älteren in punkto digitaler Medienkompetenz aufgeholt haben. Der Anteil der Facebook-User über 65 wächst von allen Altersgruppen derzeit (Juni 2021) am schnellsten. So kann man heute Menschen quer durch alle Altersgruppen über soziale Medien erreichen – nicht nur über den PC, sondern weit überwiegend über mobile Endgeräte wie Tablet oder Smartphone. Mehr als 200 Millionen Unternehmen weltweit, so die Selbstdarstellung des sozialen Netzwerks, nutzen den Online-Dienst, um mit Kunden und Fans in Kontakt zu treten. Schon allein um von der Konkurrenz nicht abgehängt zu werden, sollten Unternehmen sich daher bei Facebook anmelden – Online-Auftritte in sozialen Medien und digitalen Netzwerken haben in ihrer Außenwirkung klassische Werbemaßnahmen wie Kataloge oder Mailings längst weit hinter sich gelassen.