Erzmine von Rio Tinto 28.10.2015, 08:55 Uhr

Unheimlich: Riesige Muldenkipper ohne Fahrer unterwegs

Der Bergbaukonzern Rio Tinto setzt seit wenigen Tagen in zwei australischen Eisenerzminen nur noch fahrerlose Schwerstlaster ein. Gesteuert werden sie von einer Einsatzzentrale, die 1200 km entfernt ist. Wenn man die riesigen Trucks sieht, kann man kaum glauben, dass sie ohne Fahrer auskommen. Demnächst will Rio Tinto sogar Züge und den Bohrbetrieb ohne Menschen betreiben.

Seit wenigen Tagen hat der Bergbau-Konzern Rio Tinto in den beiden Erzminen Yandicoogina und Nammuldi im Westen Australiens den Lkw-Verkehr auf fahrerlosen Betrieb umgestellt. Gesteuert werden die riesigen Muldenkipper von der Zentrale in Perth. Diese ist 1200 km entfernt.

Foto: Christian Sprogoe/Rio Tinto

Foto: Rio Tinto

Foto: Rio Tinto

Foto: Rio Tinto

Foto: Rio Tinto

Foto: Rio Tinto

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

 

Die wie von Geisterhand gesteuerten Muldenkipper fahren in den beiden Erzminen Yandicoogina und Nammuldi im Westen Australiens. 69 Schwerstlaster sind im Einsatz und ermöglichen einen Grubenbetrieb an jährlich 365 Tagen je 24 Stunden lang. Die Lastwagen haben keinen Urlaub, keinen Schichtwechsel und werden nicht krank.

Fahrzeuge arbeiten an 365 Tagen rund um die Uhr

Josh Bennet, der für den technischen Betrieb des Bergwerks Yandicoogina verantwortlich ist, betont auch die Sicherheitsvorteile durch die autonom fahrenden Großlaster. So könnten Unfälle wegen Übermüdung oder Unachtsamkeit der Fahrer vermieden werden. Außerdem gäbe es beträchtliche Einsparungen, weil keine Fahrer mehr in die entfernten Regionen geflogen, untergebracht und versorgt werden müssen, in denen die Bergwerke liegen.

Kein Fahrer mehr zu sehen: Dieser schwere Muldenkipper fährt autonom, überwacht aus der 1200 km entfernten Unternehmenszentrale von Rio Tinto in Perth. Der Bergbaukonzern hat jetzt zwei Erzminen in Australien auf fahrerlosen Betrieb umgestellt.

Kein Fahrer mehr zu sehen: Dieser schwere Muldenkipper fährt autonom, überwacht aus der 1200 km entfernten Unternehmenszentrale von Rio Tinto in Perth. Der Bergbaukonzern hat jetzt zwei Erzminen in Australien auf fahrerlosen Betrieb umgestellt.

Quelle: Christian Sprogoe/Rio Tinto

Auf Grund der guten Erfahrungen mit dem Betrieb der fahrerlosen Schwerstlastwagen arbeitet Rio Tinto inzwischen an der Umsetzung eines Plans für einen autonomen Bergwerksbetrieb fast ohne Menschen. Dazu gehören fahrerlose Züge, die das Erz zur Küste bringen, und Bohrroboter, die das Erz abbauen, das dann automatisiert auf die Lastwagen verladen wird. Diese menschenlosen Einrichtungen sollen von der Einsatzzentrale in Perth aus gesteuert werden. Wie Rio Tinto betont, arbeiten auch die Konkurrenten BPP Billiton und Fortescue Metals Group an ähnlichen Konzepten.

Erhöhter Bedarf an hoch qualifiziertem Wartungspersonal

Auf den ersten Blick bedeutet schon der Übergang eines Bergwerks zum fahrerlosen Fahrzeugbetrieb die Entlassung von hunderten von Arbeitskräften. Tatsächlich aber steigt zugleich der Bedarf an Wartungspersonal und vor allem hoch qualifizierten Mitarbeitern. Dr. Carla Boehl, Dozentin an der australischen Curtin University of the Mines, sieht in dieser Entwicklung eine besondere Chance für die Studenten an Bergbauhochschulen. Von den Mitarbeitern würden nun wesentlich höhere Qualifikationen gefordert.

Noch sind die meisten Trucks im Bergbau mit Fahrer unterwegs. Doch der Bergbaukonzern Rio Tinto hat jetzt die ersten beiden Erzminen auf fahrerlosen Betrieb umgestellt.

Noch sind die meisten Trucks im Bergbau mit Fahrer unterwegs. Doch der Bergbaukonzern Rio Tinto hat jetzt die ersten beiden Erzminen auf fahrerlosen Betrieb umgestellt.

Quelle: Rio Tinto

Für den Einsatz der fahrerlosen Schwerstlaster hat Rio Tinto die Bergwerksanlagen neu vermessen und kartographiert, um die Pläne für den Einsatz der Fahrzeuge optimieren zu können. Menschliche Fahrer können kleine Abweichungen in den Routen ohne Probleme bewältigen, Autopiloten müssen dagegen auf alle Eventualitäten vorbereitet werden. „Wir haben in Perth ein komplettes Team, das sich allein auf die weiterreichende Optimierung konzentriert“, so Bennett. „Dazu gehören die technische Unterhaltung des Systems genauso wie die Steigerung der Produktivität im Einsatz der Fahrzeuge.” Schon heute spart jedes Fahrzeug nach Bennetts Angaben rund 500 Menschenstunden im Jahr ein.

Schwerstlastwagen laden bis zu 360 t Erz

Ein halbes Dutzend Unternehmen bietet in der westlichen Welt besonders schwere Lastkraftwagen an, wie sie vor allem für den ebenerdigen Bergbau benötigt werden. Diese Fahrzeuge können bei jeder Fahrt bis zu 360 t Erz laden und haben die Höhe eines dreistöckigen Hauses. Zu bekannten Produzenten dieser Fahrzeuge zählen Komatsu aus Japan, Caterpillar aus den Vereinigten Staaten und Liebherr aus Deutschland.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Ordrich

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.