Technik für Verbrecherjagd 11.08.2014, 15:30 Uhr

Software des Fraunhofer-Instituts hilft Polizei bei der Handyortung

Sogenannte Tracking-Algorithmen des Fraunhofer-Instituts sollen der Polizei zukünftig bei der Verbrecherjagd helfen: Sie lernen gerade das elektromagnetische Chaos Tausender Handys auseinanderzurechnen. Zukünftig lassen sich dann Kriminelle und hilflose Personen schneller orten – selbst im dichten Treiben der Großstädte, und selbst bei augeschaltetem GPS. 

Die neue Technik könnte zukünftig in den Beweissicherungs- und Dokumentationskraftwagen (BeDoKW) der Polizei zum Einsatz kommen. Von diesen gibt es bundesweit 76 Stück. 

Die neue Technik könnte zukünftig in den Beweissicherungs- und Dokumentationskraftwagen (BeDoKW) der Polizei zum Einsatz kommen. Von diesen gibt es bundesweit 76 Stück. 

Foto: Elettronica

Bisher kann sich die Polizei bei der Suche nach Personen nur bedingt auf Mobiltelefone verlassen. Denn ist das GPS ausgeschaltet, hat ein gewöhnlicher Funkpeilsender gerade in Städten so gut wie keine Chance das Gerät aufzuspüren. Der Grund: ein dichtes Funknetz, Abertausende von Nutzern und Funkwellen, die von Gebäuden reflektieren und dadurch eine einfache Peilung erschweren. Durch die Reflektionen entstehen so genannte Mehrwege, die quasi falsche Fährten legen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Allerdings muss das künftig keine Sackgasse mehr sein, denn auch diese Mehrwege lassen sich nutzen. Vorausgesetzt: Die Reflektionen werden voneinander getrennt. Genau damit beschäftigt sich das seit über zwei Jahren laufende Forschungsprojekt „Emitter-Lokalisierung unter Mehrwegeausbreitungsbedingungen“ (EILT). Demnach müssen die Mehrwege erkannt und die Bewegungen der beobachteten Person mit spezieller Software umgerechnet werden.

Algorithmus arbeitet mit Simulation elektromagnetischer Wellen

Im Jahresbericht vom Fraunhofer-Institut FKIE wird zusammengefasst: „Ein Algorithmus vergleicht hierfür Antennenmessungen mit den Vorhersagen einer Simulation für elektromagnetische Wellen.“ Die Arbeit der Fraunhofer-Fachleute konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Tracking-Algorithmen, um die vielen Daten so zu kombinieren, dass sie auch stimmen. Die Genauigkeit wird derzeit mit Hilfe einer Simulationssoftware überprüft.

Ein Algorithmus vergleicht Antennenmessungen mit den Vorhersagen einer Simulation für elektromagnetische Wellen. Somit wird es selbst im Treiben der Großstadt möglich, Handys zu orten. 

Ein Algorithmus vergleicht Antennenmessungen mit den Vorhersagen einer Simulation für elektromagnetische Wellen. Somit wird es selbst im Treiben der Großstadt möglich, Handys zu orten. 

Quelle: Elettronica

An EILT beteiligt sind Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) in Bonn, die TU Ilmenau, das Bundeskriminalamt und der Antennenbauer Medav. Im Jahresbericht 2013/2014 des Fraunhofer FKIE steht, dass sich die urbane Ortung zumindest schon theoretisch erprobt hat: „Eine an der TU Ilmenau eingereichte Dissertation hat nämlich bereits gezeigt, dass das Prinzip in der Theorie funktioniert.“ 

Technik könnte BeDokW-Fahrzeugen zum Einsatz kommen

Wie das Portal Heise.de schreibt, könnte die neue Technik in den sogenannten BeDokW-Fahrzeugen der Polizei eingesetzt werden. Von diesen Beweissicherungs- und Dokumentationskraftwagen hat die Polizei bundesweit 76 Stück. Mit diesen Spähfahrzeugen können Menschen aus der Ferne in der Masse erkannt und verfolgt werden. Die BeDoKW haben einen bis zu vier Meter hoch ausfahrbaren Kameramast, auf dem neben einer bewegliche Zoom-Videokamera die Medav-Antennen installiert sind.

Kürzlich wollte die Bundestagsfraktion Die Linke von der Bundesregierung direkt wissen, was die BeDokW-Fahrzeuge eigentlich so alles können. Die Bundesregierung hielt sich zurück. Ihre Begründung: „Technische Details von Führungs- und Einsatzmitteln der Polizei wurden in der Vergangenheit dazu genutzt, Angriffe auf Fahrzeuge der Polizei vorzubereiten sowie polizeiliche Einsatzmaßnahmen zu verhindern beziehungsweise zu erschweren.“ Eine für alle zugängliche Beantwortung aller Fragen könne die Einsatzfähigkeit der Polizei gefährden. Deswegen sei ein Großteil der Antworten als „Verschlusssache nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft worden, berichtet heise.de weiter. Nur die Forschung zur Analyse der Mehrwege-Ausbreitung sei bei den Antworten übriggeblieben.

Ein Beitrag von:

  • Lisa von Prondzinski

    Die Journalistin und freie Redakteurin bedient die Fachbereiche Gesundheit, Wissenschaft und Soziales.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.