Vindskip aus Norwegen 08.01.2015, 11:39 Uhr

Umweltfreundliches Cargoschiff nutzt Rumpf als Segel

Ein norwegischer Ingenieur will die Seefahrt revolutionieren: Er hat das Cargoschiff Vindskip entwickelt, das mit einem Erdgasantrieb aufs Meer fährt und dort kurzerhand den riesigen Rumpf als Segel nutzt. Das soll den Schadstoffausstoß um 80 Prozent reduzieren. 

Der Rumpf des Cargoschiffs Vindskip ist geformt wie ein Flugzeugsegel. Dadurch entsteht an einer Seite ein Unterdruck, der das Schiff nach vorne zieht – bei gutem Wind soll Vindskip auf 35 km/h beschleunigen. 

Der Rumpf des Cargoschiffs Vindskip ist geformt wie ein Flugzeugsegel. Dadurch entsteht an einer Seite ein Unterdruck, der das Schiff nach vorne zieht – bei gutem Wind soll Vindskip auf 35 km/h beschleunigen. 

Foto: Fraunhofer CML/Lade AS

In schwerer von Sturm aufgewühlter See mag man sich das neuartige Cargoschiff Vindskip nicht wirklich vorstellen. Viele Meter in den Himmel ragt der recht schmale futuristische Rumpf, der die Funktion eines Segels hat. Oben drauf thront die Plattform mit der Kommandobrücke. „Trifft der Wind schräg von vorn auf den Rumpf, entsteht daraus eine Kraft in Längsrichtung, das Schiff nimmt Fahrt auf“, erklärt der norwegische Ingenieur Terje Lade, der das Vindskip-Konzept entwickelt hat. „Da der Rumpf die Form eines vertikal stehenden symmetrischen Tragflügels wie bei einem Flugzeug hat, muss der schräg einfallende Wind auf der ihm abgewandten Seite – Lee – einen längeren Weg zurücklegen. Dadurch entsteht an der dem Wind zugewandten Seite – Luv – ein Unterdruck, der das Schiff nach vorne zieht.“

80 Prozent weniger Schadstoffausstoß

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Klinikverbund Südwest GmbH-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest GmbH
Sindelfingen Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
ELE Verteilnetz GmbH-Firmenlogo
Ingenieur als Business Continuity Manager (m/w/d) ELE Verteilnetz GmbH
Gladbeck Zum Job 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Ingenieur/in Versorgungstechnik oder Elektrotechnik (w/m/d) Projektsteuerung von Baumaßnahmen als Baumanager/in in der Bauherrenfunktion Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Cottbus Zum Job 
Technische Hochschule Aschaffenburg-Firmenlogo
W2-Forschungsprofessur für nachhaltige Energiesysteme und Leitung des Technologietransferzentrums Nachhaltige Energien (m/w/d) Technische Hochschule Aschaffenburg
Alzenau Zum Job 
Falconix Engineering-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner / Structural Designer (m/w/d) Falconix Engineering
Neu-Anspach Zum Job 
Falconix Engineering-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner / Structural Designer (m/w/d) Falconix Engineering
Neu-Anspach Zum Job 
Schneider GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Lasertechnologie (m/w/d) Schneider GmbH & Co. KG
Fronhausen Zum Job 
Schneider GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Konstrukteur Brillenoptik (m/w/d) Schneider GmbH & Co. KG
Fronhausen Zum Job 
Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)-Firmenlogo
(Junior-) Projektleiter:in Energieeffizienzgesetz und -Netzwerke Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA)
Siegfried PharmaChemikalien Minden GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Elektrotechnik (w/m/d) Siegfried PharmaChemikalien Minden GmbH
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) für Röntgen-, Isotopen- und optische Messsysteme IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Schneider GmbH & Co. KG-Firmenlogo
SPS-Ingenieur / Automatisierungstechnik (m/w/d) Schneider GmbH & Co. KG
Fronhausen Zum Job 
Stadt Freiburg-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (a) als Tunnelmanager Stadt Freiburg
Freiburg Zum Job 
Tesla Automation GmbH-Firmenlogo
(Senior) Entwicklungsingenieur (m/w/d) Tesla Automation GmbH
Tesla Automation GmbH-Firmenlogo
Technical Program Manager (m/w/d) Tesla Automation GmbH
Tesla Automation GmbH-Firmenlogo
Gruppenleitung Mechanical Engineering (m/w/d) Tesla Automation GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Straßenplaner (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg im Breisgau, Donaueschingen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Elpro GmbH-Firmenlogo
Leiter Managementsysteme (m/w/d) Elpro GmbH

Der innovative Norweger setzt bei seinem Containerschiff der umweltfreundlichen Art auf eine Kombination aus Wind und Gas. Um das Schiff vom Hafen auf das offene Meer zu manövrieren, ist Vindskip mit einem Erdgasantrieb ausgestattet. Mit der bisher einzigartigen Kombination aus Wind und Flüssiggas soll der Treibstoffverbrauch nur 60 Prozent des Verbrauchs eines konventionellen Containerschiffes betragen. Der Ausstoß an Treibhausgasen und Schadstoffen soll sich sogar um 80 Prozent reduzieren. Containerschiffe werden meist mit Schweröl betrieben, welches durch seinen hohen Schwefelgehalt beim Verbrennen viel Schwefeldioxid an die Umgebung abgibt.

Bei gutem Wind schafft Vindskip 35 km/h

Mit dem Flüssiggasantrieb alleine tuckert das Vindskip mit 14 Knoten, das entspricht umgerechnet knapp 25 km/h. Und dann kommt der seitlich auf den Rumpf treffende Wind ins Spiel. Bei gutem Wind soll das Vindskip dann bis zu 35 Kilometer pro Stunde schaffen. Damit hinkt es den herkömmlichen Frachtern mit konventionellem Verbrennungsmotor nicht hinterher.

Entscheidend für den Erfolg des Vindskips ist der optimale Kurs. Fraunhofer-Forscher aus Hamburg haben deswegen ein Wetter-Routing-Modul entwickelt, das den Kurs mit der besten Windausbeute berechnet. 

Entscheidend für den Erfolg des Vindskips ist der optimale Kurs. Fraunhofer-Forscher aus Hamburg haben deswegen ein Wetter-Routing-Modul entwickelt, das den Kurs mit der besten Windausbeute berechnet.

Quelle: Lade AS

Das Konzept steht und fällt mit der optimalen Nutzung der Windenergie. Deshalb ist die Route entscheidend, die Vindskip nimmt. Forscher vom Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) in Hamburg haben daher jetzt ein Wetter-Routing-Modul entwickelt. Eine Software ermittelt anhand von Navigationsalgorithmen den günstigsten Kurs für das umweltfreundliche Containerschiff. „Mit unserem Wetter-Routing-Modul lässt sich berechnen, welchen Kurs das Schiff am besten fährt, um möglichst wenig Brennstoff zu verbrauchen und so die Kosten zu senken“, erklärt Laura Walther vom CML. „Denn teurer Treibstoff macht einen Großteil der Kosten in der Schifffahrtindustrie aus.“ Ende Januar wollen die Fraunhofer-Forscher ihre Software an die Firma Lade AS in Ålesund übergeben. Deren Geschäftsführer Terje Lade möchte schon in vier Jahren auf seinem Vindskip 6500 Standardcontainer umweltfreundlich über die Meere befördern.

Schwefelanteil im Treibstoff soll bis 2020 auf 0,1 Prozent sinken

Der Seehandel ist Garant für eine funktionierende Globalisierung und hat noch heute mit etwa 90 Prozent den mit Abstand größten Anteil am Welthandel. Es ist daher ein Gebot der Zeit, die Umweltbelastung zu senken. Deshalb hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) vorgesehen, dass der Schwefelanteil im Treibstoff ab 2020 auf 0,1 Prozent reduziert werden muss. Alternativer Kraftstoff wird teurer sein als Schweröl. Genau das macht das Vindskip-Konzept für Reedereien interessant.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.