Der „Drive Pilot“ übernimmt 31.01.2023, 07:00 Uhr

Mercedes-Benz erhält erste Zulassung für Level 3 des autonomen Fahrens in USA

Level 3 des automatisierten Fahrens erlaubt es, dem Auto die Kontrolle zu überlassen. Erstmals erhält der Automobilhersteller Mercedes-Benz die Zulassung dafür – 2022 bereits in Deutschland und jetzt auch in den USA für den Bundesstaat Nevada. Weitere sollen folgen.

Mercedes S-Klasse mit Drive Pilot für autonomes Fahren

Die Mercedes S-Klasse ist eines von zwei Modellen des Herstellers, die das autonome Fahren nach Level 3 ermöglichen.

Foto: Mercedes-Benz AG

Was in Deutschland bereits seit dem vergangenen Jahr möglich ist, wird jetzt auch im Bundesstaat Nevada, USA, Realität. Mercedes-Benz ist weltweit der erste Automobilhersteller, der die Zertifizierung für hochautomatisiertes Fahren nach Level-3-Standard erhält. Die Zulassung gilt erst einmal nur für sogenannte öffentliche Freeways, vergleichbar mit den europäischen Autobahnen. Damit übernimmt der „Drive Pilot“ – wie bei Mercedes-Benz das entsprechende System im Fahrzeug heißt – die anstehenden dynamischen Fahraufgaben, wie Bremsen, Lenken oder Spurwechsel. Da in den USA solche Zertifizierungen nicht zentral von einer Behörde vergeben werden, wie das in Deutschland der Fall ist, müssen Automobilhersteller wie Mercedes-Benz diese Zulassungen für jeden einzelnen Bundesstaat beantragen. Als nächstes strebt der Autobauer nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr auch die Zertifizierung für Kalifornien an.

Autonomes Fahren: Das bedeuten die fünf Stufen

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Level 3 des automatisierten Fahrens beinhaltet das hochautomatisierte Fahren. Das bedeutet: Autos können bestimmte Fahraufgaben selbstständig ausführen. Die Fahrerin oder der Fahrer darf sich kurzfristig vom Verkehrsgeschehen und der Fahraufgabe abwenden. Zum Beispiel dürfte man Zeitung lesen oder sich in Richtung Rückbank wenden, um sich mit den dort sitzenden Kindern zu unterhalten. Allerdings muss die Fahrerin oder der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug wieder übernehmen, falls das System dazu auffordert.

Autonomen Fahren Level 3 in Nevada als internationel Markteinführung

Den „Drive Pilot“ gibt es als Sonderausstattung erst einmal in den Modellen EQS und der S-Klasse. Die ersten Fahrzeuge mit dem autonomen Assistenten werden in der zweiten Jahreshälfte an Kundinnen und Kunden ausgeliefert. Das System kann in Deutschland seit dem 1. Januar 2023 bis zu einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen und in den USA bis 40 Meilen pro Stunde (mph) aktiviert werden. Das funktioniert relativ einfach per Daumendruck: Die entsprechenden Bedienelemente dafür befinden sich im Lenkradkranz. Das System lässt sich also praktisch blind aktivieren, ohne dass Fahrerin oder Fahrer den Blick von der Straße abwenden muss.

Der „Drive Pilot“ regelt selbstständig die Geschwindigkeit, da er Verkehrszeichen am Streckenrand autonom erkennt. Er hält den notwendigen Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmenden ein und das Auto in der Spur. Treten unerwartete Situationen auf, ist das System in der Lage, darauf zu reagieren. Es kann eigenständig Ausweichmanöver innerhalb der eigenen Spur durchführen oder Bremsmanöver.  „Die Zertifizierung in Nevada markiert den Beginn der internationalen Markteinführung und damit den Beginn einer neuen Ära beim automatisierten Fahren“, erklärt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG und zuständig für Entwicklung und Einkauf.

Mercedes-Benz EQS mit automatisiertem Fahren
Im Mercedes-Benz EQS ist der Drive Pilot ebenfalls schon erhältlich.

Foto: Mercedes-Benz AG

Lenkrad mit Drive Pilot Knopf
Der Drive Pilot für das automatisierte Fahren lässt sich am Lenkrad aktivieren.

Foto: Mercedes-Benz AG

Übersicht der redundanten Systemarchitektur bei Mercedes-Benz
Mercedes-Benz setzt beim automatisierten Fahren auf eine redundante Systemarchitektur.

Foto: Mercerdes-Benz AG

Sensoren machen autonomes Fahren erst möglich

Damit das hochautomatisierte Fahren zuverlässig funktioniert, sind im Fahrzeug zahlreiche Sensoren verbaut. Dazu gehören unter anderem LiDAR-, Kamera-, Radar- und Ultraschallsensoren sowie ein redundantes Lenk- und Bremssystem sowie ein ebensolches Bordnetz. Damit bleibt das Fahrzeug auch in dem unwahrscheinlichen Fall einer Störung manövrierfähig und das System kann sicher an die Fahrerin oder den Fahrer übergeben.

Es kann vorkommen, dass die Fahrerin oder der Fahrer aus Gründen eines medizinischen Notfalls das Fahrzeug nicht wieder übernehmen kann. Dann bringt der „Drive Pilot“ das Fahrzeug nach zehn Sekunden selbstständig zum Stehen und schaltet vorab die Warnblinkanlage ein. Direkt im Anschluss aktiviert sich automatisch das Mercedes-Benz-Notrufsystem und die Türen des Fahrzeugs entriegeln sich. So haben Rettungskräfte auch Zugang zum Innenraum.

Mercedes-Benz setzt für autonomes Fahren auf besonderes Positionierungssystem

Neben den zahlreichen Sensoren gehören auch ein hochpräzises Positionierungssystem zur Ausstattung. Es verarbeitet die von den Sensoren erfassten Daten und erstellt daraus eine digitale HD-Karte, auf der dreidimensional die Straßen und Umgebung zu sehen sind – inklusive Straßengeometrie, Streckeneigenschaften, Verkehrszeichen und besonderen Verkehrsereignissen wie Unfälle oder Baustellen. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Navigationssystem ist diese deutlich genauer. Es liefert Daten im Zentimeter- statt im Meterbereich. Neben einem Abbild der Karteninformationen an Bord eines jeden Fahrzeugs, werden diese Daten auch in Backend-Rechenzentren gespeichert und ständig aktualisiert. Der Vorteil: Die Position des Autos lässt sich sehr zuverlässig und genau orten, was bei einem Notfall Leben retten kann.

Rein technisch funktioniert das automatisierte Fahren über ein zentrales Steuergerät, das im Fall von Mercedes Benz einen besonders leistungsfähigen Chipsatz enthält. Für die notwendige Sicherheit arbeiten Software und Algorithmen im Hintergrund Hand in Hand. Nachdem das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt Ende 2021 Mercedes-Benz bereits die Genehmigung für das Level-3-System erteilt und dem die Möglichkeit eröffnet, das System international anzubieten. Allerdings muss die jeweilige nationale Gesetzgebung dies dann auch erlauben.

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Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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