Spektakuläre Krater 12.02.2024, 15:00 Uhr

Die größten Meteoriteneinschläge der Erdgeschichte

Seit Anbeginn der Erdgeschichte prägen Meteoriteneinschläge und deren Auswirkungen die Entwicklung unseres Planeten. Während kleinere Gesteinsbrocken bereits in der Erdatmosphäre verglühen, hinterlassen die größten Meteoriteneinschläge der Geschichte Spuren, die auch Millionen Jahre später noch deutlich erkennbar sind.

Meteoritenkrater

Nicht immer sind Meteoritenkrater so leicht zu identifizieren wie dieser hier bei Winslow in Arizona.

Foto: PantherMedia / nikkiapul

Die Resultate massiver Einschläge sind dabei nicht nur spektakuläre Krater enormen Ausmaßes, sondern auch der Einfluss auf die lokale, und im Extremfall auch die globale, Flora und Fauna. Meteoriteneinschläge lassen darüber hinaus Rückschlüsse auf die Vergangenheit unseres Planeten und in die Dynamik des Sonnensystems ziehen. Im Laufe der Zeit führten diese kataklystischen Ereignisse zu signifikanten Veränderungen in der Umwelt, nahmen Einfluss auf die Biodiversität und lenkten dadurch nicht zuletzt auch die Evolution des Lebens, wie wir es heute kennen.

Meteoritenkrater als wissenschaftliche Zeitkapsel

Die Untersuchung von Einschlagskratern ermöglicht Wissenschaftlern, wichtige Erkenntnisse über die Bedingungen auf der Erde in verschiedenen Zeitaltern zu gewinnen. Aus diesem Grund sind Meteoritenkrater nicht nur spannend anzusehen, sondern können dabei helfen, essenzielle Fragen aus der Wissenschaft zu beantworten. Begeben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit: Hier kommen die größten Meteoriteneinschläge der Erdgeschichte, gemessen und gereiht anhand des Kraterdurchmessers.

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Platz Krater Ort Durchmesser Alter
1 Vredefort-Krater Südafrika 300 km ~ 2 Mrd. Jahre
2 Sudbury-Becken Kanada 250 km ~ 1,85 Mrd. Jahre
3 Chicxulub-Krater Mexiko 180 km ~ 65 Mio. Jahre
4 Kara-Krater Russland 120 km ~ 70,3 Mio. Jahre
5 Popigai-Krater Russland 100 km ~ 35 Mio. Jahre
6 Manicouagan-Krater Kanada 100 km ~ 214 Mio. Jahre
7 Acraman-Krater Australien 90 km ~ 590 Mio. Jahre
8 Chesapeake Bay Krater USA 85 km ~ 35,5 Mio. Jahre
9 Morokweng-Krater Südafrika 70 km ~ 145 Mio. Jahre
10 Beaverhead-Krater USA 60 km ~ 600 Mio. Jahre

Platz 10: Beaverhead-Krater, USA (60km)

Der Beaverhead-Einschlagskrater liegt an der Grenze der beiden US-Bundesstaaten Idaho und Montana. Mit einem Durchmesser von 60 Kilometern handelt es sich dabei um die zweitgrößte Einschlagsstruktur in den Vereinigten Staaten. Weltweit betrachtet landet dieser Krater auf dem 10. Platz. Sein Alter wird auf etwa 600 Millionen Jahre datiert – demnach fand der Einschlag im Neoproterozoikum statt, einer Ära, die durch tiefgreifende Veränderungen, unter anderem auch mehrerer Eiszeiten auf unserem Planeten geprägt war.

Der Krater offenbart sämtliche Beweise seiner gewaltigen Vergangenheit hauptsächlich in Form von sogenannten Shatter Cones, zu Deutsch: Strahlenkegel, die entlang seines Perimeters zu finden sind. Diese kegelförmigen Strukturen entstehen durch hohe Druckwellen beim Einschlag und gehören zu den wenigen verbliebenen sichtbaren Zeugnissen dieser prähistorischen Kollision. Der Beaverhead-Krater ist nach der gleichnamigen Region im südwestlichen Montana benannt, in welcher er zuerst entdeckt wurde. Trotz seines beeindruckenden Durchmessers und seines hohen Alters wurden bisher keine Bohrungen durchgeführt, um weitere Details seiner Struktur und Zusammensetzung zu ergründen.

Platz 9: Morokweng-Krater, Südafrika (70 km)

Der Morokweng-Krater verbirgt sich tief unter der Kalahari-Wüste in Südafrika und nimmt den 9. Platz in unserer Rangliste ein. Mit einem Durchmesser von 70 Kilometern entstand dieser Krater vor etwa 145 Millionen Jahren durch den Einschlag eines sogenannten L-Chondritischen Asteroiden, einer speziellen Art von Steinmeteoriten mit niedrigem Eisenanteil. Diese Meteoritenklasse bietet dank des höheren Gesteinsanteils im Vergleich zu eisenhaltigeren Exemplaren detailliertere Einblicke in die frühe Geschichte des Kosmos.

Die Entdeckung des Kraters erfolgte 1994, nicht durch direkte Sichtung, sondern über gravimetrische Messungen, die versteckte geologische Strukturen durch die Erfassung von Messdatenschwankungen im Erdinneren identifizieren können. Erst dadurch offenbarte sich die immense Größe des Kraters, der an der Oberfläche kaum erkennbar ist.

Platz 8: Chesapeake Bay Krater, USA (85 km)

Unterhalb der Mündung der Chesapeake Bay, Virginia (USA) liegt der gleichnamige Krater, der mit einem Durchmesser von 85 Kilometern nicht nur auf Platz 8 in unserem Ranking landet, sondern außerdem zu den besterhaltenen sogenannten Wet-Target-Einschlagsstrukturen weltweit zählt. Er entstand durch den Einschlag eines Boliden, der vor etwa 35,5 Millionen Jahren (spätes Eozän) die Ostküste Nordamerikas traf.

Zu dieser Zeit waren die Meeresspiegel höher und die Region Virginia lag in den küstennahen Flachwassern. Der Einschlag des etwa 3 km großen Meteoriten mit einer Geschwindigkeit von rund 17,8 km/s verursachte eine tiefe Durchdringung der Sedimente und des darunter liegenden kontinentalen Grundgesteins. Der Bolide verdampfte vollständig und brach dabei das Grundgestein bis in Tiefen von etwa 8 km auf, wobei ein Ringwall um die Einschlagstelle entstand. Der Krater selbst war ursprünglich lediglich 38 km breit, wurde aber durch das Nachrutschen von Sedimenten weiter geformt und trug zur heutigen Form der Chesapeake Bay bei.

Entdeckt wurde der Krater mehr oder minder durch Zufall. Lediglich eine rund 20 cm dicke Schicht aus sogenannten Ejekta – durch den Einschlag ausgeworfene Gesteinsfragmente – wurde in einem Bohrkern nahe Atlantic City (New Jersey, USA) angedeutet. Erst weitere Untersuchungen enthüllten das gesamte Ausmaß.

Platz 7: Akraman-Krater, Australien (90 km)

Der Acraman-Krater befindet sich in den Gawler Ranges im Westen von Südaustralien, einer Region, welche für ihre eindrucksvollen, alten Felsformationen Bekanntheit erlangte. Mit einem Durchmesser von 90 Kilometern belegt dieser Meteoritenkrater, dessen Einschlag etwa 580 Mio. Jahre zurückliegt, den Platz 7 im weltweiten Ranking. Heute ist der Krater aber nur noch durch den Lake Acraman definiert, einem saisonal auftretenden Salzsee, der in trockenen Perioden beinahe vollständig austrocknen kann. Dieser gibt einen der wenigen Hinweise auf die Lage des ursprünglichen Kraters – die meisten Spuren des Einschlags sind durch Erosion über die Jahrmillionen verloren gegangen.

Entdeckt wurde der Akraman-Krater verhältnismäßig spät, nämlich im Jahr 1986, als Geologen auf der Suche nach vulkanischen Aktivitäten in der Region waren und dabei auf eine über hunderte Kilometer verteilte Schicht aus Ejekta stießen. Diese Entdeckung erfolgte zunächst durch die Analyse von Gesteinsproben mit ungewöhnlichen Merkmalen, die typischerweise bei Meteoriteneinschlägen entstehen, wie etwa geschocktes Quarzgestein. So ließ sich die Herkunft dieser Gesteinsschicht dem Einschlag des Acraman-Meteoriten zuordnen – einem der wenigen großen Meteoriteneinschläge auf dem roten Kontinent.

Platz 6: Manicouagan-Krater, Kanada (100 km)

Durch den Einschlag eines Asteroiden vor etwa 214 Millionen Jahren wurde in der Region Côte-Nord in Québec, Kanada, der spektakuläre Manicouagan-Krater geschaffen. Dieses Ereignis hinterließ einen Krater, der ursprünglich einen Durchmesser von etwa 100 Kilometern aufwies, heute jedoch durch Sedimentation und Erosion auf lediglich 72 km geschrumpft ist. Der Krater umschließt die René-Levasseur-Insel und bildet mit seiner Vertiefung den Manicouagan-Stausee, der vor allem durch seine ringförmige Struktur auffällt.

Der Einschlag selbst fand etwa 13 Mio. Jahre vor dem Massenaussterben an der Trias-Jura-Grenze statt, weshalb dieser nicht als direkte Ursache für den einschneidenden Prozess betrachtet wird. Trotzdem zählt das Manicouagan-Ereignis zu den drei größten Asteroideneinschlägen während des Phanerozoikum und führte zweifellos zu tiefgreifenden Auswirkungen auf das damalige Ökosystem. Heute ist der Manicouagan-Krater vor allem durch den Stausee bekannt, der in den 1960er Jahren zur Energiegewinnung angelegt wurde.

Platz 5: Popigai-Krater, Russland (100 km)

Der Popigai-Krater im Norden Sibiriens, Russland, ist ein beinahe in Vergessenheit geratenes Überbleibsel eines gewaltigen Meteoriteneinschlags, der vor etwa 35 Mio. Jahren während des späten Eozäns stattfand. Mit einem Durchmesser von 100 Kilometern teilt er sich den vierten Platz der größten bestätigten Einschlagsstrukturen auf der Erde mit dem Manicouagan-Krater in Kanada.

Etwa 300 km östlich von Chatanga und 880 km nordöstlich von Norilsk gelegen, ist der Popigai-Krater heute als UNESCO-Geopark anerkannt – ein Schutzgebiet von besonderer geologischer Relevanz. Interessanterweise könnte der Popigai-Krater Forschern zufolge zudem relativ gleichzeitig mit den etwa 35 Millionen Jahre alten Chesapeake Bay- und Toms Canyon-Kratern entstanden sein.

Eine Besonderheit des Popigai-Kraters ist die durch den Einschlag verursachte Umwandlung von natürlich vorkommendem Graphit in Diamanten, innerhalb eines Radius von rund 13 Kilometern um den Einschlagspunkt. Trotz des enormen wirtschaftlichen Potenzials wurde aufgrund der abgelegenen Lage und fehlender Infrastruktur bisher auf eine kommerzielle Förderung verzichtet.

Einschlagkrater des Meteoriten Canyon Diablo im Coconino County, Arizona, USA. Der Barringer-Krater hat einen Durchmesser von etwa 1200 Metern. Foto: PantherMedia / oscity

Einschlagkrater des Meteoriten Canyon Diablo im Coconino County, Arizona, USA. Der Barringer-Krater hat einen Durchmesser von etwa 1200 Metern.

Foto: PantherMedia / oscity

Platz 4: Kara-Krater, Russland (120 km)

Mit einem Durchmesser von rund 120 Kilometern zählt der Kara-Krater in Russland bzw. der 4. Platz in unserer Rangliste zu den dynamischsten Einschlagsstrukturen weltweit. Im Lauf der Zeit ist das Ausmaß durch Erosionsprozesse nämlich auf etwa 65 km geschrumpft. Der Krater liegt auf der Yugorsky-Halbinsel in der russischen Region Nenetsia und wird auf ein Alter von etwa 70,3 Mio. Jahre datiert, sodass sich der Kandidat in die späte Kreidezeit einordnen lässt.

Die Bedeutung des Kara-Kraters ergibt sich nicht allein aus seiner ehemaligen Größe, sondern auch aus den wertvollen geologischen Informationen, die er birgt. Obwohl der Krater an der Oberfläche nicht zu sehen ist, geben Gesteine, die durch den Einschlag verändert wurden (sogenannte Impactite) Aufschluss über seine einstige Größe. Trotz des wissenschaftlichen Interesses an dieser außergewöhnlichen geologischen Struktur wurden bislang keine Bohrungen durchgeführt, um die Gesteinsbeschaffenheit oder die genaue Tiefe des Kraters zu ergründen.

Dieses schattierte Reliefbild der mexikanischen Halbinsel Yucatan zeigt einen subtilen, aber unverkennbaren Hinweis auf den Chicxulub-Einschlagskrater. Die meisten Wissenschaftler sind sich heute einig, dass dieser Einschlag das Ende der Kreidezeit und des Tertiärs einleitete, ein Ereignis, das vor 65 Millionen Jahren zum plötzlichen Aussterben der Dinosaurier und des Großteils des damaligen Lebens auf der Erde führte.

Dieses schattierte Reliefbild der mexikanischen Halbinsel Yucatan zeigt einen subtilen, aber unverkennbaren Hinweis auf den Chicxulub-Einschlagskrater. Die meisten Wissenschaftler sind sich heute einig, dass dieser Einschlag das Ende der Kreidezeit und des Tertiärs einleitete, ein Ereignis, das vor 65 Millionen Jahren zum plötzlichen Aussterben der Dinosaurier und des Großteils des damaligen Lebens auf der Erde führte.

Foto: NASA/JPL

Platz 3: Chicxulub-Krater, Mexiko (180 km)

Der Chicxulub-Krater und Platz 3 liegt an der Küste der Halbinsel Yucatán in Mexiko und ist Schauplatz eines der einschneidendsten Ereignisse in der Erdgeschichte. Mit einem Durchmesser von etwa 180 Kilometern und einem Alter von 65 Millionen Jahren ist dieser Krater eng mit dem Massenaussterben am Ende der Kreidezeit verbunden, bei dem zahlreiche Arten aus Flora und Fauna ausgelöscht wurden.

Der Chicxulub-Krater erstreckt sich sowohl unter dem Festland als auch unter dem Golf von Mexiko. Bedeckt von dicken Sedimentschichten, ist eine detailliertere Erkundung nur schwer durchzuführen. Trotz dieser Herausforderungen konnten geophysikalische Analysen eine komplexe, mehrfach gerungene Struktur aufdecken und ans Licht bringen. Bereits in den 1940er-Jahren deuteten Anomalien auf den Krater hin, doch erst in den 1990er-Jahren wurde er offiziell als Einschlagskrater identifiziert.

Die Folgen des Chicxulub-Einschlags waren weltweit zu spüren: Riesige Tsunamis und umfassende Waldbrände veränderten die Erde grundlegend. Die in die Atmosphäre geschleuderten Partikel kühlten den Planeten deutlich ab, was die Fotosynthese beeinträchtigte und folgend auch in diesem Fall zum Aussterben zahlreicher Arten führte.

Platz 2: Sudbury-Becken, Kanada (250 km)

Mit einem Durchmesser von rund 250 km landet das Sudbury-Becken in Kanada auf unserem 2. Platz im Ranking. Das Sudbury-Becken, auch bekannt als Sudbury Structure oder Sudbury Nickel Irruptive, ist eine bedeutsame geologische Struktur in Ontario, Kanada und liegt auf dem Kanadischen Schild nahe der namensgebenden Stadt Greater Sudbury.

Der Krater entstand vor rund 1,85 Milliarden Jahren im Paleoproterozoikum durch den Einschlag eines großen Himmelskörpers mit einem Durchmesser von etwa 10 bis 15 km. Während dieses Ereignisses wurden Trümmer über ein Gebiet von 1,6 Millionen km² verstreut, mehr als 800 km weit geschleudert, und Ejekta dieses Einschlags wurde sogar noch in Minnesota (USA) nachgewiesen. Modelle und Simulationen deuten darauf hin, dass bei einem Einschlag dieser Größenordnung sämtliche Gesteinsbrocken mit großer Wahrscheinlichkeit global verstreut wurden, aber seitdem erodiert sind.

Das Sudbury-Becken ist reich an Nickel, Kupfer, Palladium, Gold und anderen Metallen. Seit der Entdeckung des Beckens und der folgenden Erschließung zählt Sudbury deshalb zu einer der bedeutsamsten Bergbaugemeinden in Kanada und brachte Unternehmen wie Vale Inco und Xstrata (heute Glencore) hervor.

Vredefort-Krater

Der Vredefort-Krater vom Weltall aus betrachtet.

Foto: Lauren Dauphin / NASA Earth Observatory unter Verwendung von Landsat-Daten des U.S. Geological Survey

Platz 1: Vredefort-Krater, Südafrika (300 km)

Unser Platz 1 im Ranking der größten Meteoritenkrater, der Vredefort-Krater, liegt in der Provinz Free State in Südafrika. Es handelt sich dabei mit einem Durchmesser von 300 Kilometern um das größte verifizierte Einschlagsbecken auf der Erde. Dieser gigantische Krater entstand vor rund 2,023 Milliarden Jahren, als ein Asteroid mit enormer Wucht auf die Erde traf. Heute wird sein Durchmesser auf 10 bis 25 Kilometer geschätzt. Die Kollision zählt deshalb zu den mächtigsten Einschlägen in der gesamten Erdgeschichte und katapultiert den Vredefort-Krater nicht nur auf unseren Platz 1, sondern kürt ihn ferner auch zu einem der ältesten seiner Art.

Die Energie, die bei diesem kosmischen Zusammenstoß freigesetzt wurde, formte die Landschaft nachhaltig und schuf eine markante geologische Struktur. Nach Millionen Jahren ist aber ein Großteil der Spuren durch Erosion abgetragen worden, sodass nur noch die Einschlagstelle erkennbar ist. An ihrer Stelle findet sich der Vredefort-Dome – ein teilweise ringförmiger Hügelzug, der die zentrale Erhebung des Einschlags markiert und Zeugnis von der gewaltigen Kraft dieses prähistorischen Ereignisses ablegt.

Der Vredefort-Krater ist nicht nur ein geologisches Phänomen von unschätzbarem wissenschaftlichem Wert, sondern auch ein faszinierendes Reiseziel für Naturbegeisterte und Wissenschaftler gleichermaßen. Als UNESCO-Welterbestätte anerkannt, zieht er Besucher aus aller Welt an, die die raue Schönheit und die Geschichte dieses Ortes erleben möchten.

Asteroiden: Eine omnipräsente Gefahr aus dem Weltall?

Die Erforschung der größten Meteoriteneinschläge der Erdgeschichte offenbart nicht nur die dynamischen und teils katastrophalen Ereignisse in der Vergangenheit unseres Planeten, sondern liefert wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft. Moderne Technologien sowie die Raumfahrt bieten heute Möglichkeiten, Gefahren aus dem Weltall früh zu erkennen und die Bewegungen von Objekten exakt zu verfolgen. Projekte wie die NASA-Mission DART (Double Asteroid Redirection Test) zeigen, dass die Menschheit langsam, aber sicher beginnt, Methoden zu entwickeln, um potenziell gefährliche Asteroiden von ihrem Kurs abzulenken und die Gefahr eines Einschlags zu reduzieren.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erde in naher Zukunft von einem großen Asteroiden getroffen wird, ist statistisch gesehen aber überaus gering. Die meisten großen Objekte im Sonnensystem sind bereits bekannt und ihre Bahnen werden kontinuierlich überwacht. Dennoch dringen pro Jahr etwa 20.000 Meteoriten bis zur Erdoberfläche durch. In Relation zur Fläche passiert es aber relativ selten, dass Meteoritenfälle gesichtet oder die Bruchstücke gar gefunden werden.

Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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