Holographisches Radar 25.04.2016, 14:33 Uhr

Zum Schutz der Superreichen: Monaco bestellt Drohnenabwehrsystem

Monaco fühlt sich offenbar von Drohnen bedroht. Und hat jetzt gehandelt. Gegen die Angst vor Terror, vor bloßstellenden Fotos und vor Zusammenstößen mit Flugzeugen soll ein Drohnenabwehrsystem helfen. Es kommt aus Cambridge, kann unbemannte Fluggeräte aufspüren, ihre Höhe und Flugrichtung analysieren und sie elektronisch manövrierunfähig machen. 

Monaco, wie es glänzt und glitzert: Der Stadtstaat hat ein Drohnenabwehrsystem bestellt, um zu verhindern, dass es zu Unfällen im Luftraum oder Terroranschlägen kommt. Aber auch, um die Privatsphäre der Superreichen zu schützen.

Monaco, wie es glänzt und glitzert: Der Stadtstaat hat ein Drohnenabwehrsystem bestellt, um zu verhindern, dass es zu Unfällen im Luftraum oder Terroranschlägen kommt. Aber auch, um die Privatsphäre der Superreichen zu schützen.

Foto: Constantin von Cossel/dpa

Herzstück des Drohnenabwehrsystems ist ein so genanntes holographisches Radar. Es ist in der Lage auch die kleinsten Flugkörper in der Luft aufzuspüren. Gekoppelt damit ist ein System, das mit speziellen Kameras die Flugkörper aufnimmt und zugleich mit Störsendern verhindert, dass die kleinen Flugkörper unerwünschte Ziele ansteuern können.

Radar kann am Boden oder auf Drohne installiert werden

Das holographische Radarsystem zeichnet sich zunächst einmal dadurch aus, dass es ständig rundum blickt. Während die meisten Radaranlagen eine sich kontinuierlich bewegende Antenne für die Ausstrahlung der Impulse haben, fehlt diese bewegliche Antenne beim holographischen System.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Von der feststehenden Antenne am Boden oder der fest auf einer Drohne montierten Antenne werden ständig Radiosignale ausgesandt. Was zurückkommt, wird von einer algorithmisch aufgebauten Software analysiert und näher untersucht. Diese Software hat Zugang zu umfangreichen elektronischen Archiven, die es ermöglichen, genau zuzuordnen, was genau sich irgendwo im Luftraum bewegt.

Von der Mini-Drohne bis zur Militärmaschine

Das holographische Radar weist nicht nur “Flugzeuge” aus, sondern zeigt auch ihre Größenklassen auf. Das reicht von der ganz kleinen Drohne über Sportflugzeuge, Hubschrauber bis hin zu großen Verkehrsflugzeugen und Militärmaschinen. Zugleich wird für jedes Fluggerät angezeigt, in welcher Höhe und Richtung es fliegt.

Immer häufiger kommt es im Flugraum zu Beinahe-Unfällen mit Drohnen.  

Immer häufiger kommt es im Flugraum zu Beinahe-Unfällen mit Drohnen.

Quelle: Julian Stratenschulte/dpa

In Großbritannien ist als erster Flughafen der East Midlands Airport nahe der Stadt Derby mit einem solchen holographischen Überwachungssystem ausgerüstet worden. Aveillant-Chef David Crisp formuliert die Arbeitsweise derartiger Überwachungssysteme als “Digitalisierung und Verarbeitung des gesamten Luftraums”.

Monaco verfolgt aber auch noch ganz andere Ziele

Vordergründig geht es dem Fürstentum Monaco bei der Bestellung des holographischen Aveillant-Radars um die Überwachung des eigenen Luftraums. Monaco verfolgt aber weiterreichende Ziele. Nach Angaben der Regierung des Stadtstaats geht es vor allem um die “Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre” der Bevölkerung. Gemeint sind damit aber vor allem Monacos viele Superreiche, die gegen Terror-Drohnenangriffe genauso geschützt werden sollen wie gegen Foto-Paparazzi als Störfaktor.

Die letztere Zielsetzung wird ganz deutlich sichtbar durch den Auftrag an das französische Unternehmen JCPX für die Lieferung und den Betrieb von Kamera- und Störsender, die im direkten Zusammenspiel mit dem holographischen Radarsystem automatisiert bestimmte Eindringlinge im Luftraum – vor allem aber Drohnen – manövrierunfähig machen sollen.

Ein großer Markt für derartige System-Kombinationen

Aveillant-Chef David Crisp sieht einen erheblichen Markt für derartige Systeme. Für ihn geht es zum einen um den Schutz vor Drohnen in Zonen, die für den Drohnen-Flugbetrieb gesperrt sind. Dazu zählen Flughäfen und militärische Anlagen.

Bei der Bestellung des holographischen Aveillant-Radars geht es Monaco nicht nur um die Überwachung des eigenen Luftraums. 

Bei der Bestellung des holographischen Aveillant-Radars geht es Monaco nicht nur um die Überwachung des eigenen Luftraums.

Quelle: Aveillant

Zum anderen aber sieht Crisp auch die Nachfrage von Unternehmen, die zum Schutz ihrer eigenen Einrichtungen solche Systeme benötigen. Beispiele sind etwa Kernkraftanlagen, Seehäfen und auch große Industrieanlagen, von denen Drohnen ferngehalten werden sollen.

Weitere Drohnenabwehrsysteme

Bereits auf Ingenieur.de vorgestellt wurde das von drei britischen Tech-Firmen entwickelte Abwehrsystem AUDS, das sensible Orte wie Flughäfen vor Drohnen schützen soll. AUDS beschießt Flugobjekte gezielt mit Radiowellen und stört dadurch den Kontakt zwischen Drohne und Pilot. Das Abwehrsystem übernimmt somit die Flugkontrolle.

Skywall 100 im Einsatz: Der Schütze schultert die Bazooka und feuert mit Druckluft ein Projektil auf die Drohne ab. 

Skywall 100 im Einsatz: Der Schütze schultert die Bazooka und feuert mit Druckluft ein Projektil auf die Drohne ab.

Quelle: OpenWorks Engineering

Ebenso aus Großbritannien stammt Skywall 100. Dieses Abwehrsystem sammelt Drohnen mit einem Netz am Himmel ein. Entwickelt wurde es von dem Start-up OpenWorks Engineering. Und das US-amerikanische Rüstungsunternehmen Boeing hat eine mobile Laserkanone entwickelt, die Drohnen mit einem 2-KW-Laserstrahl in 15 Sekunden vom Himmel holt. In ein bis zwei Jahren soll sie marktreif sein.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.