Partner Eutelsat 08.10.2015, 13:33 Uhr

Facebook-Satellit soll schnelles Internet nach Afrika bringen

Der Internet-Konzern Facebook will Afrika ans Internet anschließen – und zwar kostenlos. Facebook hat angekündigt, dafür gemeinsam mit dem Satellitenbetreiber Eutelsat einen Satelliten ins All zu schießen. Kritiker sehen dahinter weniger einen Akt der Selbstlosigkeit, sondern in erster Linie eine Marketing-Aktion.

Start einer SpaceX Falcon-9-Rakete am 1. März 2015 mit einem Eutelsat-Satelliten: Ab der zweiten Jahreshälfte 2016 soll ein AMOS-6-Satellit Afrika mit Internet versorgen.

Start einer SpaceX Falcon-9-Rakete am 1. März 2015 mit einem Eutelsat-Satelliten: Ab der zweiten Jahreshälfte 2016 soll ein AMOS-6-Satellit Afrika mit Internet versorgen.

Foto: SpaceX

Der Satellit vom Typ AMOS-6 soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres seinen Dienst aufnehmen und vom All aus Afrika südlich der Sahara mit Internet versorgen. Eutelsat spricht von „großen Teilen des westlichen, östlichen sowie südlichen Afrikas“. Die Kapazitäten des Satelliten – voraussichtlich des israelischen Unternehmens Spacecom ­– möchten die zwei Unternehmen offenbar gleich für mehrere Jahre buchen und jeweils zu gleichen Teilen nutzen.

Über das zu versorgende Gebiet verteilt müssen bodenseitig diverse Antennen und Terminals installiert werden. Um das kostenlose Angebot nutzen zu können, benötigten die Menschen ausschließlich Standard-Hardware – also Router plus PC oder mobile Endgeräte wie Tablet oder Smartphone. In einer Erklärung erwähnt Eutelsat, dass beide Kooperationspartner eigene Dienste einsetzen möchten, mit denen das Internet zu den Nutzern gelangt. Genau da aber liegt der sprichwörtliche Hase im Pfeffer.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
WISAG Elektrotechnik Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur | Meister als Planer (m/w/d) für Großanlagen WISAG Elektrotechnik Berlin-Brandenburg GmbH & Co. KG
HOCHBAHN U5 Projekt GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in als Teilprojektleiter*in Planung U5 HOCHBAHN U5 Projekt GmbH
Hamburg Zum Job 
enercity AG-Firmenlogo
Bachelor / Master Elektrotechnik als Koordinator:in Metering Strom enercity AG
Hannover Zum Job 
James Hardie Europe GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (m/w/d) James Hardie Europe GmbH
Neudenau/Siglingen Zum Job 
KANZAN Spezialpapiere GmbH-Firmenlogo
Technischer Projektplaner / Ingenieur / Techniker (m/w/d) in der Papierindustrie KANZAN Spezialpapiere GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) für Bauunterhalt und Projektleitung Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Hamamatsu Photonics-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) für den Bereich Spektrometer und Mikroskopie Hamamatsu Photonics
Herrsching am Ammersee Zum Job 
HOCHBAHN U5 Projekt GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Leit- und Sicherungstechnik U5 HOCHBAHN U5 Projekt GmbH
Hamburg Zum Job 
BASF Coatings GmbH-Firmenlogo
Werkstudent:in im Bereich technische Dokumentation (w/m/d) BASF Coatings GmbH
Münster Zum Job 
Albert Handtmann Metallgusswerk GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Leiter Entwicklung und Konstruktion / Engineering Manager (m/w/d) Albert Handtmann Metallgusswerk GmbH & Co. KG
Biberach Zum Job 
BASF SE-Firmenlogo
Praktikum Prozessmanagement (m/w/d) BASF SE
Ludwigshafen Zum Job 
BASF Coatings GmbH-Firmenlogo
Digital Rotational Programm - Digital Commerce (m/w/d) BASF Coatings GmbH
Münster, Ludwigshafen Zum Job 
LTS Lohmann Therapie-Systeme AG-Firmenlogo
IP Manager (m/w/d) LTS Lohmann Therapie-Systeme AG
Andernach Zum Job 
SHS - Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Projektleiter Verfahrenstechnik (m/w/d) SHS - Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA
Dillingen/Saar Zum Job 
Sweco GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektrotechnik (m/w/x) Sweco GmbH
LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Kalkulator Schlüsselfertigbau (m/w/d) LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Technische Universität Wien-Firmenlogo
Universitätsprofessor_in für das Fachgebiet Stahlbeton- und Massivbau Technische Universität Wien
Wien (Österreich) Zum Job 
Technische Universität Dresden-Firmenlogo
Research Associate (m/f/x) Technische Universität Dresden
Dresden Zum Job 
Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/i) Netzplanung / Netzberechnung Strom Stadtwerke Heidelberg Netze GmbH
Heidelberg Zum Job 
Herzog GmbH-Firmenlogo
Technischer Projektingenieur (m/w/d) Herzog GmbH
Schramberg Zum Job 

Nur eingeschränkter Zugang ins Internet durch Facebook

Netzpolitische Organisationen kritisieren, dass jene Dienste nur den Zugriff auf ausgewählte Internetseiten zulassen und somit das Prinzip der Netzneutralität gefährdet werde. Die sogenannte Netzneutralität soll gewährleisten, dass alle Datenpakete im Internet gleich und mit derselben Übertragungsgeschwindigkeit behandelt werden – unabhängig davon, ob sie von einer privaten Website oder von einem Big Player der digitalen Wirtschaft stammen.

Eutelsat und Facebook wollen gemeinsam einen Satelliten betreiben, der ab dem nächsten Jahr kostenlos Internet in Afrika südlich der Sahara anbieten soll. Allerdings will Facebook keinen unbegrenzten, sondern nur einen eingeschränkten Zugang anbieten.

Eutelsat und Facebook wollen gemeinsam einen Satelliten betreiben, der ab dem nächsten Jahr kostenlos Internet in Afrika südlich der Sahara anbieten soll. Allerdings will Facebook keinen unbegrenzten, sondern nur einen eingeschränkten Zugang anbieten.

Quelle: EnqueDeCom/Eutelsat

Sich nur auf vorgegebenen digitalen Pfaden bewegen zu können, hat mit der Idee eines freien Internetzugangs wenig zu tun. Leicht drängt sich der Eindruck auf, dass Facebook also weniger das Internet, sondern allen voran sich selbst nach Afrika bringen möchte.

Durch sogenannte Zero-Angebote schaffe Facebook nur Zugang zum eigenen geschlossenen Ökosystem und nicht zum offenen Netz, kritisieren beispielsweise die Macher von Netzpolitik.org. „Die Nutzer bezahlen den vermeintlich kostenlosen Zugang mit ihrer Informations- und Wahlfreiheit, ohne dass ihnen das manchmal bewusst wäre“, kritisiert die Organisation.

Bereits im Mai hatte ein Bündnis aus verschiedenen netzpolitischen Organisationen einen offenen Brief an Facebook-Gründer Mark Zuckerberg verfasst, indem entsprechende Kritik geübt wird.

Facebook-Internet gibt es schon in Indien

Im Rahmen dieses Projekts und in Kooperation mit zwei lokal agierenden Telekommunikationsanbietern bietet Facebook seit Februar auch in Indien gebührenfreies Internet an – eben aber nur für vorausgewählte Angebote. Weil sie Facebooks Angriff auf die Netzneutralität nicht unterstützen wollten, hatten sich in Indien nachträglich mehrere online agierende Unternehmen als Kooperationspartner aus dem Projekt zurückgezogen – darunter zwei Medienhäuser und ein Reiseveranstalter.

Ein Google-Ballons über den Bergen Neuseelands beim Aufstieg in die Stratosphäre.

Ein Google-Ballons über den Bergen Neuseelands beim Aufstieg in die Stratosphäre.

Quelle: Google

Aber vielleicht haben die User in Afrika doch noch eine Auswahl. Denn auch Google will ja weltweites Internet anbieten und testet dazu Ballons, die in der Stratosphäre schweben sollen.

Nach erfolgreichen Tests in Australien und Neuseeland wurde im Juli das erste Google-Internet in Sri Lanka in Betrieb genommen.

 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.