RIBA International List 2018 28.02.2018, 09:17 Uhr

Die beeindruckendsten Gebäude der Welt

Alle zwei Jahre zeichnet das Royal Institute of British Architects (RIBA) bahnbrechende Design- und Architekturleistungen aus. Wir zeigen Ihnen die diesjährigen Nominierten.

In Istanbul haben die Architekten des Büros Tabanlioglu eine dre ältesten Büchereien neu gestaltet. Die Bayazit State Library war einmal Teil einer Moschee ebenso wie ein Lagerhaus. Mit viel Glas und einer neuen Dachkonstruktion im Innenhof haben es die Architekten geschafft, dem altehrwürdigen Gebäude einen modernen Touch zu verleihen.

Foto: Emre Dorter

Das unscheinbare Baitasi House of the Future ist ein Privathaus in Peking, das von dot Architects erbaut wurde. Das Innenleben lässt sich beliebig verändern, Wände wegschieben und Schlafräume zu Arbeitsplätzen umgestalten. Ein Raumwunder in schlichter Hülle.

Foto: wuqingshan

Im Norden Thailands verwirklichte Vin Varam Architects ein Schulprojekt mit Historie. 2014 hatte ein Erdbeben viele Schulen in der Region zerstört, die Nichtregierungsorganisation Design for Disaster suchte daraufhin aufstrebende thailändische Architekten für den Wiederaufbau. Das Ergebnis in Chiang Rai: Ein Schulhaus auf Stelzen.

Foto: Pirak Anurakyawachon

Das chinesische Dorf Guangming ist ebenfalls ein Beispiel für den erfolgreichen Wiederaufbau nach einem Erdbeben. Die traditionelle Lehmbauweise wurde radikal erneuert, um den Wiederaufbau finanzieren zu können. Zusätzlich kamen Ton, Sand, Gras und Stahl zum Einsatz.

Foto: Ce Wang

Die Privatuniversität "Central European University" in Budapest wurde2016 von Sheila O’Donnell & John Tuomey mit M-Teampannon Kft erneuert. Unter anderem erhielt der Bau einen neuen Eingang, der die Hochschule mit der pulsierenden Stadt verbinden sollte. Die ungarische Regierung beabsichtigte dennoch, der Hochschule die Akkreditierung zu entziehen.

Foto: Immofinanz/APA-Fotoservice/Tamas Bujnovszky

Das Zeitz Mocaa in Kapstadt ist ein Museum für zeitgenössische Kunst. Das einstige Getreidesilo ist aber auch selbst ein Hingucker. Das britische Heatherwick Studio entwarf gemeinsam mit südafrikanischen Designern eine Betonskultur, deren wabenförmige Fenster das Licht der Umwelt widerspiegeln. Auf dem Bild sieht man die Eingangshalle.

Foto: Iwan Baan

Einige Prunkbauten sollten nicht davon ablenken, dass Südafrika an einer Immobilienkrise leidet. Rund 7,5 Millionen Mensch haben keinen Zugang zu Wohneigentum, illegale Behausungen sprießen aus dem Boden. Das Projekt "Empower" des Urban-Think Tank und der ETH Zürich entwickelt sichere und bezahlbare Häuser für Slum-Bewohner.

Foto: Jan Ras

Die einzige deutsche Nominierung ging nach Bremen. Dort hat die Bremer Landesbank gemeinsam mit den Architekten Adam Caruso und Peter St. John ihre Zentrale errichtet. Es sei eine "Referenz auf die Weser-Renaissance, wie sie beim Bremer Rathaus und der Stadtwaage zu finden ist", ließen die Architekten wissen.

Foto: Hlne Bin

Dafür hat es ein deutsches Architekturbüro in die Liste geschafft: Gerber Architekten. Sie verliehen der King Fahad Nationalbücherei in Riad, Saudi Arabien, eine neue Textilfassade, die das alte Gebäude kunstvoll umschließt.

Foto: Christian Richters

Unsere südlichen Nachbarn sind mehrfach nominiert, u.a. für die Erweiterung des Bündner Kunstmuseums in Chur. Die Architekten Barozzi Veiga verliehen dem Bau eine kassettierte Betonfassade und setzten ihn damit gekonnt vom Hauptgebäude ab. Verbunden sind die beiden Häuser dennoch - stilistisch sowie ganz plastisch durch einen Tunnel.

Foto: Simon Menges c/o Brigitta Horvat

Auch der Garden Tower von Buchner Bründler Architekten steht in der Schweiz. Eine durchgehende Fassadenbegrünung des 17-geschössigen Wohnhauses sorgen für optimale Raumtemperatur und ein ansehnliches Design.

Foto: Michael Blaser

Zu guter Letzt hat auch Basel ein Gebäude auf der Liste: Der Neubau des Kunstmuseums erstrahlt dank Christ & Gantenbein in grauem Backstein. Die Kunst, die gibt es drin, die Hülle nimmt sich stilvoll zurück.

Foto: Rory Gardiner 2016

Für die Stadthalle im niederländischen Deventer hat das Architekturbüro Neutelings Riedijk bereits erste Preise abgesahnt. es besticht durch ebenso formschöne wie funktionale Holzfassade, die 2.264 Fingerabdrücke der Einwohner darstellt.

Foto: Daria Scagliola & Stijn Brakkee, 06 - 236 81 324, info@scagliolabrakkee.nl

Mit dem Cuernavaca House in Mexiko-Stadt beweist das Architekturbüro Tapia McMahon, dass Beton und Holz gemeinsam eine ebenso funktionale wie urgemütliche Atmosphäre schaffen können.

Foto: Rafael Gamo

Ebenfalls in Mexiko-Stadt haben die Architekturbüros Rogers Stirk Harbour + Partners sowie Legorreta + Legorreta zusammengearbeitet. Entstanden ist dabei das Bürogebäude "BBVA Bancomer Tower" für die größte Bank des Landes. Als es 2015 fertiggestellt wurde, war es mit 235 Metern eines der höchsten Gebäude Mexikos.

Foto: Ma. Dolores Robles Martínez G

In Sydney errichtete Rogers Stirk Harbour + Partners ebenfalls ein sehenswertes Gebäude- In Zusammenarbeit mit Lippmann Partnership, Arup entstand der Bürogebäude "8 Chifley Square". Die Etagen sind an einigen Stellen durch offene Räume der Begegnung unterbrochen.

Foto: Brett Boardman Photography

Im malayischen Penang hat sich der US-amerikanischen Medizinkonzern Paramit eine "Factory in the Forest" bauen lassen. Eigentlich ist das Bürogebäude von Design Unit Sdn Bhd und Chin Kuen Cheng Architekten mehr Garten als Gebäude.

Foto: H Lin Ho

So können Maschinenbau-Hallen einmal aussehen, wenn sie zu Bürogebäuden werden: Dem neuen Joolz Hauptquartier in Amsterdam ließen die Architekten von Space Encounters zwar den Industriechic, schmückten es aber zusätzlich mit Pflanzen und Tageslicht. Arbeiten dürfte hier richtig Spaß machen.

Foto: Jordi Huisman

Ebenfalls eine Fabrik, aber eher wenig lichtdurchflutet präsentiert sich das Kannikegaarden im dänischen Ribe. Das Gebäude aus vulkanischen Tonziegeln beherbergt das wohl älteste Ziegelgebäude Dänemark, ein Kloster der Kannike. Verantwortlich dafür sind die Architekten Lundgaard & Tranberg.

Foto: Anders Sune Berg

Der Kericho Kathedrale in Kenia haben die Architekten John McAslan + Partners 2015 ein imposantes Dach übergestülpt. Die Holzkonstruktion, die auf dünnen Betonträgern ruhen, verbindet die bis zu 1.500 Kirchenbesucher zur gemeinsamen Messe.

Foto: Edmund Sumner

Das Oasia Hotel Downtown in Singapur fällt auf. Immergrüne Kletterpflanzen versuchen das leuchtende Rot der Fassade zu verdecken. Für Licht und Erholung sorgen vier offene Dachgärten.

Foto: Patrick Bingham Hall

Das begrünte Gebäude von Boeri Studio und dem Studio Borio und Gatti in Mailand ist ein Hingucker. Die Fassade scheint ein Urwald zu sein, das Gebäude heißt bezeichnenderweise "Vertical Forest". Ein Pendant dazu gibt es übrigens in China.

Foto: Paolo Rosselli

Der Königin-Elisabeth-Konzertsaal in Antwerpen erhielt bei der Renovierung "die Form eines von 500 Rammpfählen gestützten Schuhkartons", wie die Stadt Antwerpen es beschreibt. Wenn das keinen Besuch wert ist...

Foto: Karen Fuchs

Das "Captain Kelly's Cottage" war ursprünglich ein Wetterhäuschen an einem abgelegenen Strand in Australien. Das Architekturbüro John Wardle brachte die alten Strukturen bei der Erneuerung wieder zur Geltung und verlieh dem alten Gebäude neuen Glanz.

Foto: Trevor Mein

Das Beratungshaus EY hat sich in Sydney ein neues Heim gebaut. Das EY Centre von Francis-Jones Morehen Thorp besteht aus zwei runden, übereinanderliegenden Türmen, die für einen idealen Lichteinfall in sämtliche Büros sorgen.

Foto: Brett Boardman Photography

Als hätte jemand die ursprüngliche Betonfassade aufgeschnitten, präsentiert sich die Zentrale des Beratungsuntenehmens GS1 Portugal in Lissabon. Dabei war das Bürohaus, das Promontório Architects 2016 umbaute, einst schlicht und unscheinbar.

Foto: Fernando Guerra

2016 eröffnete das Museum für Kunst, Architektur und Technologie in Lissabon, mit dem sich die Architektin Amanda Levete ein Denkmal gesetzt hat. Direkt am Tejo erhebt sich der Bau wie eine Welle und bei schönem Wetter glitzert die Kachelfassade mit dem Fluss um die Wette.

Foto: EDP Foundation PRESSIMAGE

Das Mulan Weichang Besucherzentrum im Norden Chinas verbindet herkömmliche Materialien wie benutzte Holzlatten und Ratten ebenso wie alte Steine aus der Region. Geformt ist das Haus wie zwei ineinander übergehende Jurten.

Foto: Shengliang

Das Kunstmuseum im französischen Nates wurde 2017 wiedereröffnet. Innerhalb von vier Jahren hatte das Architekturbüro Stanton Williams das Gebäude nicht nur erneuert, sondern einen ganz neuen Raum in Anlehnung an die zeitgenössische Kunst geschaffen, den Cube.

Foto: Nantes Métropole - Musée des Beaux-Arts - Photographie : C. CLOS

Das Lanka Learning Center auf dem von Bürgerkrieg und Tsunami gebeutelten Sri Lanka verbindet Licht und Schatten, vorhandenes Material und modernes Design. Verantwortlich dafür ist das Architekturbüro feat.collective.

Foto: Lichtbildarena Barbara Vetter/Vincent Heiland

Die Uni Kopenhagen hat 2016 ein neues Forschungsgebäude bekommen, dessen Fassade durch hunderte Kupferlamellen in tausend Brauntönen leuchtet. Innen besticht der Maersk Towers von Møller Architekten durch klare Formen, Beton und Holz.

Foto: Adam Mörk

Die Mount Herzl Memorial Halle in Jerusalem.

Foto: Amit Geron

Das Msheireb Museum in Doha, Katar, entworfen von John McAslan + Partners.

Foto: Edmund Sumner

Der Cluny Park in Singapur, erbaut von SCDA Architects, ist ein gehobenes Wohngebäude mit öffentlich zugänglichem Pool und Grillplatz auf der obersten Etage.

Foto: Aaron Pocock Photography 2016

In Brasilien entstand das "Children Village" von Alephzero und Rosenbaum. Es soll die Verbindung der indigenen Bevölkerung mit einer sich ständig modernisierenden Welt einfangen.

Foto: photo@leonardofinotti.com

Das Museum Voorlinden in Wassenaar liegt nicht nur malerisch, es trägt die Natur auch in das Gebäude hinein. Durch sandfarbene Natursteine und eine stählerne weiße Kolonnade.

Foto: Ronald Tilleman

Das nationale Designzentrum in Singapur von SCDA Architects.

Foto: Aaron Pocock Photography 2013

Das Stavros Niarchos Stiftung Kulturzentrum in Athen wurde von Renzo Piano geplant. Es beheimatet die Nationalbücherei und die Nationaloper.

Foto: GEORGE DIMITRAKOPOULOS

Das ROKI Global Innovation Centre im japanischen Hamamatsu wurde von Tetsuo Kobori Architects erbaut.

Foto: ARAI-Takahiro

Die Sancaklar Moschee in einem Vorort von Istanbul wurde 2012 vom Architekturbüro Emre Arolat gebaut. Sie verschwindet in der Landschaft und verspricht so einen Ort der Ruhe.

Foto: Cemal Emden

Das YKK80 Gebäude in Tokio strahlt mit einer gigantischen Aluminiumfassade.

Foto: Forward Stroke

Die Suzhou Kapelle in China ist ein leuchtender weißer Quader. Die Architekten Neri&Hu haben den Beinamen der Stadt als Venedig des Ostens, in die Fassade einfließen lassen.

Foto: PEDRO PEGENAUTE

Die Sayama Forest Kapelle im japanischen Tokorozawa

Foto: Nacasa & Partners inc.

Auch mit sozialem Wohnhausbau können sich Architekten einen Namen machen. Die RIBA hat ein Projekt von Orange - Arquitectura e Gestao de Projecto und Bruno Silvestre in Lissabon nominiert.

Foto: do mal o menos

Im kanadischen Whistler baute Patkau Architects ein Kunstmuseum, das sich wie ein gefallener Baumriese in den umgebenden Wald einfügt.

Foto: James Dow

In Australien steht das Cabbage Tree House von Peter Stutchbury.

Foto: Michael Nicholson

Am Rande des Yellowstone Park in Montana hat das Ensamble Studio eine Skultuurenlandschaft geschaffen.

Foto: Iwan Baan

Das Wadden Sea Centre liegt im dänischen Ribe, aber auch im von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannten Wattenmeer. Die Architektin Dorte Mandrup Poulsen hat sich vom Schilf und den örtlichen Begebenheiten inspirieren lassen.

Foto: Adam Mörk

Das Büro und gleichzeitig Wohnhaus eines Architekten in Sri Lanka.

Foto: Sebastian Posingis

Die Xiao Jing Wan Universität im chinesischen Shenzhen liegt an einem Hügel mit direkten Blick aufs Meer. Ideale Ausgangsbedingungen für einen schönen Bau.

Foto: Nigel Young/Foster+Partners

Das Tatsumi Wohnhaus in Tokio.

Foto: Shinkenchikusha

Das Palästinensische Nationalmuseum in Birzeit wurde 2016 eröffnet.

Foto: Iwan Baan

Auch unterirdische Designs schaffen es ab und an in die RIBA-Liste. Zum Beispiel die neueste Metrolinie, der ungarischen Hauptstadt Budapest.

Foto: Tamas Bujnovszky

In Barcelona punktete die Linie L9.

Foto: ADRIA GOULA SARDA

Das Tirpitz Museum im dänischen Blavand liegt mitten in einer Dünenlandschaft. Seine Betonfassade ist an die des Bunkers und Hauptgebäudes nebenan angelehnt.

Foto: LAURIAN GHINITOIU

Die Toho Gakuen Musikschule in Tokio ist eine Private Universität. Die verschiedenen Unterrichtsräume werden von Lichträumen unterbrochen, die dem Betongebäude eine Wärme im Innern geben.

Foto: Harunori Noda

Das Tolsa 61 in Mexiko-Stadt wurde von Mocaa Arquitectos gebaut.

Foto: Jaime Navarro

Die Universität von Amsterdam wurde von Allford Hall Monaghan Morris umgebaut.

Foto: timothy soar

Das Welcome Center in Shanghai.

Foto: Kristien Daem

Das AP House von GGA gardini gibertini architexts.

Foto: Hasselblad H4D

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Das Königliche Institut britischer Architekten, kurz RIBA, schreibt alle zwei Jahre einen begehrten Architekturpreis aus. Bedacht werden Gebäude auf der ganzen Welt, die gerade fertiggestellt wurden. Die aktuelle RIBA-Liste weist 62 Nominierungen aus, die wir in der Bildergalerie vorstellen. Ein Gebäude steht sogar in Deutschland. Der Gewinner des Awards wird im Dezember bekannt gegeben, er wird sich einreihen dürfen in eine lange Liste von Gewinnern. Zum ersten Mal wurde der Preis im Jahr 1966 vergeben.

Ob von einem Erdbeben zerstörte Gebäude wieder errichtet oder Wohnblöcke als vertikale Grünflächen errichtet wurden, die Einreichungen zur RIBA International List sind erstaunlich. Das Wichtigste an dem Preis aber, sei, dass „die 62 Projekte den bedeutenden Einfluss und die transformative Eigenschaft offenbaren, die durchdachte Gebäudedesigns auf Gesellschaften haben, egal wo sie sich in der Welt befinden“, so RIBA-Präsident Ben Derbyshire. Er selbst ist hauptberuflich Chef eines Beratungshauses für die Bauindustrie – selbstverständlich in Designfragen. Ganz uneigennützig rief er denn auch dazu auf, sämtliche „dürftig gehandhabte Design- und Bauprojekte herauszufordern“.

Die Jurybesetzung zeigt, dass dieser Anspruch kein reiner Werbeslogan ist. Die Vorsitzende der Jury ist keine geringere als die Architektin Elizabeth Diller. Mit ihrem New Yorker Design- und Arichtekturbüro Diller Scofidio + Rentro hat sie unter anderem einen Nachbau der berühmten Palmeninsel vor Dubai realisiert. Raten Sie mal wo…

Ein Beitrag von:

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

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