Eurobike 2015 03.09.2015, 08:51 Uhr

3D-Drucker produziert kompostierbaren Fahrradrahmen

Ein italienisches Designbüro lässt den Fahrradrahmen Aenimal Bhulk per 3D-Drucker herstellen. Druckmaterial ist ein zuckerbasierter Kunststoff. Wenn der Rahmen ausgedient hat, geht´s zum Recycling oder auf den Kompost.

Auf der Eurobike 2015 hatte das Unternehmen Eurocompositi Erfolg: Der kompostierbare Fahrradrahmen erhielt die Goldmedaille des Eurobike Award 2015. 

Auf der Eurobike 2015 hatte das Unternehmen Eurocompositi Erfolg: Der kompostierbare Fahrradrahmen erhielt die Goldmedaille des Eurobike Award 2015. 

Foto: Eurocompositi

Nach den Herstellern der Biotreibstoffe reiht sich auch das italienische Designerbüro Eurocompositi in die Reihe derer ein, die Nahrungsmittel nutzen, um Erdöl zu ersetzen. Marco Genovese, der das Studio 2011 in Padua gründete, präsentierte auf der Zweiradmesse Eurobike in Friedrichshafen mit Aenimal Bhulk einen Fahrradrahmen aus einem zuckerbasierten Kunststoff. Das Material kann recycelt werden, wenn der Rahmen ausgedient hat, oder auf dem Komposthaufen verrotten, sagen die Italiener.

Aenimal Bhulk besteht aus Polymilchsäure (PLA), die von Mikroorganismen hergestellt wird, die sich von Zuckerrohr oder aus Getreide gewonnener Stärke ernähren. PLA wird bisher vor allem für Verpackungen und medizinische Zwecke genutzt – etwa für Nägel, die Knochen zusammenhalten. Im Normalzustand ist es transparent wie Glas. Eurocompositi hat das Material zartgrün eingefärbt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Produktionsprozess ist energiesparend

Den ungewöhnlich aussehenden Rahmen stellen die Designer in Segmenten per 3D-Drucker her. Der Rohstoff, gefärbtes PLA in Granulatform, wird aufgeschmolzen und durch eine feine Düse auf eine Unterlage gespritzt. Nach dem Erkalten folgt die nächste Schicht, sodass die Rahmenteile Lage für Lage emporwachsen.

3D-Drucker bei der Arbeit: Die honigwabenähnliche Stützstruktur macht den Rahmen so stabil wie einen Metallrahmen. 

3D-Drucker bei der Arbeit: Die honigwabenähnliche Stützstruktur macht den Rahmen so stabil wie einen Metallrahmen.

Quelle: Eurocompositi

„Das wichtigste Ziel des Aenimal-Projekts ist die Herstellung eines ökologischen Fahrrads, das die Umwelt schont“, sagt Genovese. Verglichen mit Rahmen aus Metall wird bei der Herstellung eines Kunststoffrahmens weitaus weniger Energie verbraucht. Das Gewicht ist dennoch so niedrig wie das eines Rahmens aus Aluminium oder Titan. Eurocompositi will zudem den Strom, der zum Erhitzen und Spritzen des Biokunststoffes benötigt wird, aus Solarzellen beziehen.

Honigwabenstruktur sorgt für Stabilität

Dass der Rahmen so stabil ist wie einer aus Metall, liegt am Design. In den Rohren, aus denen er aufgebaut ist, befindet sich eine honigwabenähnliche Stützstruktur. Wie die Stabilität erreicht werden kann, die auch für sportliche Einsätze derartiger Fahrräder genügen soll, lernten die italienischen Designer bei der Verarbeitung konventioneller Werkstoffe wie kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe, Metall und Holz.

Aenimal Bhulk von Eurocompositi: Der Fahrradrahmen besteht als Polymilchsäure. Er kann auf dem Komposthaufen verrotten. 

Aenimal Bhulk von Eurocompositi: Der Fahrradrahmen besteht als Polymilchsäure. Er kann auf dem Komposthaufen verrotten.

Quelle: Eurocompositi

Die Jury in Friedrichshafen ließ sich von dem Konzept überzeugen und verlieh dem kompostierbaren Fahrradrahmen eine Goldmedaille. „Mit Aenimal Bhulk könnte ein neuer Trend geboren sein“, hieß es zur Begründung. Ob das Fahrrad in dieser Art jemals gebaut wird, ließen die Designer offen. Möglicherweise arbeiten sie noch daran, zu verhindern, dass der Kompostierungsprozess beginnt, bevor der Rahmen ausgedient hat.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.