Berufsbild 21.02.2022, 10:52 Uhr

Arbeiten im Hafen: Ingenieurin zeigt, wozu Perspektivwechsel führen kann

Als Ingenieurin verantwortet Stephanie Specht Bauprojekte im Duisburger Hafen. Dabei schwebte ihr im Studium anderes vor. Wir sprachen mit ihr über Erwartungen, Perspektivwechsel und die Besonderheiten ihres Arbeitsplatzes.

Duisburg Hafen

Arbeiten am Hafen: In Duisburg hat Ingenieurin Stephanie Specht ihre berufliche Heimat gefunden.

Foto: panthermedia.net/Habicht

Zu Beginn ihres Studiums träumte Stephanie Specht davon, Brücken zu bauen. Wie viele ihrer Kommilitonen im Bauingenieurwesen. „Das war die Königsdisziplin“, erinnert sie sich. Dass sie im größten Binnenhafen der Welt ihren beruflichen Hafen finden würde, hätte sie damals nicht gedacht. Dabei fließt von ihrem Studienort Mülheim nach Duisburg nicht viel Wasser die Ruhr hinunter.

Nicht, dass Specht dieses Arbeitsumfeld für sich ausschloss. Im Lehrplan sei es lediglich nicht groß thematisiert worden: „Man kommt in Berührung mit Gebäuden, Straßen und Gleisanlagen – mit allem, was man im Alltag sieht. Andere Anwendungsbereiche sind nicht so präsent. Man lernt Statik, Mechanik oder Mathematik, bekommt Einblicke in Seitenfächer wie Baustellenmanagement oder Brandschutz. Dann spezialisiert man sich.“ Sie selbst blieb am „Spannbetonbau hängen“. „Ich wollte klassisch Statikerin werden“, erklärt die gebürtige Berlinerin. Mit dem Brückenschlag als großen Traum im Hinterkopf.

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Arbeiten im Hafen: Zufällige Begegnung mit Ingenieur

2016 stand das halbjährige Pflichtpraktikum an. Eigentlich stellte sich Stephanie Specht vor, Erfahrungen in einem Statikbüro zu sammeln. „Ich jobbte damals nebenbei als Kellnerin. Dabei lernte ich zufällig einen Ingenieur kennen, der im Duisburger Hafen tätig ist.“ Der riet ihr zu einer Bewerbung – so kam es, dass sie erstmals Hafenluft schnupperte.

Die ersten Tage ihres Praktikums im Facility Management der betreibenden Duisburger Hafen AG (kurz: duisport) fielen enttäuschend aus, wie Specht verrät: „Meine Erwartungen waren andere. Denn ich besaß eben keinen Arbeitsplatz, an dem ich Statik berechnete. Das war ja das, war mir Spaß machte.“ Doch Specht ließ sich auf das neue Ufer ein. Bald eröffnete sich ihr die Vielfalt dieses logistischen Drehkreuzes mit seiner komplexen Infrastruktur zu Wasser und an Land: „Ich habe schnell gemerkt: Ich kriege viel mehr mit, arbeite interdisziplinär und mache nicht jeden Tag das Gleiche.“

Ihre Kolleginnen und Kollegen wiederum fanden in ihr eine talentierte Nachwuchsingenieurin. Aus sechs Monaten Praktikum wurden neun – die Studentin erhielt die Gelegenheit, sowohl ihre Bachelor– als auch die Masterarbeit im Unternehmen zu schreiben. Darin identifizierte sie Lösungen zur Lärmminderung an den Andockterminals für LKW.

„Ich rate jedem, sich ein Abschlussthema mit Praxisbezug zu suchen“, sagt sie mit Blick auf die damalige Win-win-Situation.

Spechts Erkenntnisse flossen in Schallschutzkonzepte des Duisburger Hafens ein. Umgekehrt wurde ihr unternehmensseitig ein Trainee-Programm angeboten.

Porträt Stephanie Specht

Stephanie Specht ist Leiterin der Abteilung Bauen und Projekte der Duisburger Hafen AG.

Foto: duisport / dws Werbeagentur GmbH

Duisburger Hafen: Von der Praktikantin zur Projektleiterin

2018 stieg sie fest beim Duisburger Hafen ein – und zwar gleich als Projektleiterin. Als solche plant und koordiniert sie Bauvorhaben von der ersten Idee bis zur Errichtung. Seit September 2021 ist sie stellvertretende Leiterin der Abteilung Bauen und Projekte und arbeitet mit Kolleginnen und Kollegen aus Fachrichtungen wie der Vermessung oder Umwelttechnik zusammen.

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Heute mag sich Specht ein Berufsleben ohne diese Abwechslung nicht mehr vorstellen. Was sie noch an ihrem Arbeitsplatz schätzt?

„Als Projektleiterin am Duisburger Hafen besitze ich einen festen Einsatzort. Woanders müsste ich womöglich quer durch die Republik reisen.“

Auch das Paket aus Bezahlung, Arbeitsplatzsicherheit und Benefits stimme. Schließlich sei da noch der ideelle Wert ihrer Arbeit an einem bedeutenden Umschlagplatz des internationalen Handels. „Ich treibe den Wandel meiner Heimat Duisburg und damit indirekt auf der gesamten Welt voran. Wenn ich daran denke, geht mir das Herz auf.“

Beruflichen Hafen gefunden

Stephanie Specht hat ihren beruflichen Hafen gefunden. Angehende Ingenieurinnen und Ingenieure ermuntert sie deshalb, über den Rand klassischer Einsatzgebiete hinauszuschauen. Wer sich speziell für das Hafenwesen interessiere, dem empfiehlt sie: „Einfach für ein Praktikum bewerben, auch initiativ.“ Ob in Duisburg oder anderswo: Gute Leute, auch berufserfahrene, würden schließlich immer gebraucht.

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Ein Beitrag von:

  • Patrick Torma

    Patrick Torma ist freier Journalist und Autor aus dem Ruhrgebiet. Sein Herz schlägt für Texte mit Aha-Effekt. Für ingenieur.de schreibt er über Technik-, Infrastruktur- und Karrierethemen.

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