Windräder in tiefem Wasser 10.08.2017, 08:00 Uhr

Weltgrößter schwimmender Windpark entsteht vor Schottland in der Nordsee

Vor der Küste Schottlands baut der norwegische Energiekonzern Statoil den größten schwimmenden Windpark der Welt. Die fünf riesigen Windräder stehen auf schwimmenden Bojen im Meer und sollen künftig 20.000 Haushalte mit Strom versorgen. Ende des Jahres geht der Windpark Hywind ans Netz gehen. Die Turbinen stammen von Siemens Gamesa.

Der erste Windturm für den schwimmenden Windpark Hywind: Inzwischen ist er vor der schottischen Küste in der Nordsee installiert. Ende des Jahres geht er mit vier weiteren Windrädern ans Netz.

Foto: Roar Lindefjeld/Woldcam/Statoil

Inklusive Rotoren sind die schwimmenden Windräder fast doppelt so hoch wie der Big Ben in London.

Foto: Statoil

Das erste von insgesamt fünf schwimmenden Riesen: Von Norwegen aus hat die Firma Statoil ein schwimmendes Windrad vor die Küste Schottlands gebracht. 

Foto: Espen Rønnevik/Woldcam/Statoil

Die fünf Windtürme wurden mit Schiffen von Norwegen vor die schottische Küste gebracht. Sie stehen in Bojen, die tief ins Meer hineinragen.

Foto: Eva Sleire/Statoil

Karte der Küste vor Schottland
Der Windpark Hywind entsteht rund 25 Kilometer vor der schottischen Küste in der Nordsee.

Foto: Statoil

Boje im Wasser.

Foto: Ørjan Richardsen/Woldcam/Statoil

Die Windräder vor der Verschiffung im norwegischen Stord.

Foto: Arne Reidar Mortensen/Statoil

Windräder vor dem Transport von Norwegen nach Schottland

Foto: Arne Reidar Mortensen/Statoil

75 Meter lang sind die Rotorblätter der Windriesen. Insgesamt wiegt so ein Windrad 11.500 Tonnen. Die Turbinen liefert Siemens Gamesa.

Foto: Jan Arne Wold/ Woldcam/ Statoil

Die fünf Windräder noch im norwegischen Stord.

Foto: Odd Henning Gilje/NSG/Statoil

Zwei Bojen bei der Verschiffung nach Schottland.

Foto: Nils Petter Midtun_Woldcam

Die Bojen wurden per Schiff nach Schottland gebracht. Jede Boje, in denen die Windräder im Meer stehen, wiegt knapp 100 Tonnen.

Foto: Nils Petter Midtun/Woldcam/Statoil

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Die wuchtigen fünf Türme samt Rotorblätter sind echte Kolosse: Jeder Turm ist 175 Meter hoch und damit noch einmal 20 Meter höher als der Kölner Dom. Der Big Ben in London wirkt dagegen wie ein Türmchen. Entsprechend hoch ist das Gewicht der Türme: Jeder wiegt 11.500 Tonnen.

Das Besondere an dem Windpark: Die Windräder stehen auf riesigen, tief ins Wasser reichenden Bojen. Am Boden der Bojen wird vor Ort Roheisen eingeführt, damit die Bojen aufrecht stehen. Darüber sind die Bojen hohl, um für den notwendigen Auftrieb zu sorgen. Im Testbetrieb vor der norwegischen Küste hat sich das Verfahren schon bewährt.

Da die Bojen tief im Wasser stehen, bleibt die gesamte schwimmende Konstruktion auch bei starkem Seegang ruhig. Über Ballastwasser lässt sich zudem der Tiefgang beeinflussen. Damit die Anlagen nicht wegschwimmen, sind die fünf Windräder über Stahlseile miteinander verbunden. Außerdem reichen weitere Seile zum Meeresboden, wo sie verankert werden.

Größter schwimmender Windpark der Welt

Die fünf Riesen werden den größten schwimmenden Windpark der Welt bilden. Jetzt hat das deutsch-spanische Unternehmen Siemens Gamesa im Auftrag des norwegischen Energiekonzerns Statoil die Turbinen gut 25 Kilometer vor der schottischen Stadt Peterhead in Aberdeenshire installiert. Zuvor war der erste Windturm von Norwegen aus über das Meer zur schottischen Küste transportiert worden. Er ist der erste, der im Meer installiert wurde. Bis zum Jahresende folgen die vier weiteren Türme.

Sechs Megawatt an elektrischer Energie kann jede der fünf Turbinen liefern. Sie verteilen sich auf einer Fläche von vier Quadratkilometern. Mit einer Gesamtleistung von 30 MW sollen sie schon Ende 2017 ans Netz gehen. 20.000 Haushalter erhalten ihren Strom dann vom Meer.

Siemens: „Wir glauben an diese Nische“

Siemens Gamesa betritt mit den schwimmenden Windrädern Neuland. „Siemens Gamesa betrachtet den Markt für schwimmende Windparks genauso wie die Offshore-Anlagen in den frühen Anfängen. Es ist ein sehr interessanter Bereich, der zunächst eine Nische ist“, erläutert Michael Hannibal, CEO Offshore bei Siemens Gamesa Renewable Energy das Potenzial der Technologie. „Diese Nische kann sich im Lauf der Zeit jedoch zu einem großen Markt entwickeln.“

Das Projekt kostet etwa 212 Millionen Euro und wurde von der schottischen Regierung in Edinburgh im November 2015 genehmigt. Neben Statoil ist auch das Energieunternehmen Masdar aus Abu Dhabi daran beteiligt.

Wassertiefe von bis zu einem Kilometer

Am Hywind-Standort vor Peterhead weht laut Statoil der Wind mit einer Windgeschwindigkeit von 10 Metern pro Sekunde. Normale Offshore-Anlagen lassen sich nur bis zu einer Wassertiefe von 50 Metern am Meeresgrund verankern. 25 Kilometer vor Peterhead liegt der Meeresboden in einer Wassertiefe von bis zu 120 Metern.

Statoil glaubt, dass schwimmende Windparks bis in einer Wassertiefe von einem  Kilometer installiert werden können. Die Elektronik der Anlagen sorgt neben dem Ballast in den Bojen für die erforderliche Stabilität. Die Rotorblätter drehen sich je nach Windrichtung, Wellengang und Strömung in die stabilste und vorteilhafteste Position. Die 75 Meter langen Rotorblätter ernten so immer die volle Energieleistung.

Statoil will mit den schwimmenden Windparks  vor allem Kunden an Orten gewinnen, an denen das Wasser tief ist, die Winde aber besonders stark wehen, etwa in Japan oder an der Westküste der USA.

Das Hywind-Projekt ist die erste schwimmende Anlage dieser Art in Großbritannien. In kleinerem Maßstab wurde die Technik seit 2009 bereits in der Nordsee vor Norwegen erprobt. In Japan wurde die erste schwimmende Anlage 2013 installiert.

Übrigens können nicht nur Windparks schwimmen. Gerade erst ist auch der größte schwimmende Solarpark der Welt in Betrieb gegangen.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.