Dauernd in der Luft 11.05.2017, 07:32 Uhr

Dieses Flugzeug sorgt für Internet aus der Stratosphäre

Die Ideen, um Internet auf der gesamten Erde zu ermöglichen, werden immer ungewöhnlicher: Jetzt hat das DLR erstmals ein Solarflugzeug in die Luft geschickt, das künftig dauerhaft in der Stratosphäre fliegen soll. Das Ziel: Das Flugzeug unterstützt Satelliten beim Aufbau eines flächendeckenden Internets.

Das Solarflugzeug Elektra-2 soll künftig in Höhen von 20 km dauerhaft stationiert werden. Durch die Nähe zur Erde sind deutlich bessere Aufnahmen der Erdoberfläche möglich als durch Satelliten. Zudem kann das Flugzeug Internet auf der Erde anbieten. Jetzt hat die Elektra-2 ihren Jungfernflug erfolgreich absolviert.

Das Solarflugzeug Elektra-2 soll künftig in Höhen von 20 km dauerhaft stationiert werden. Durch die Nähe zur Erde sind deutlich bessere Aufnahmen der Erdoberfläche möglich als durch Satelliten. Zudem kann das Flugzeug Internet auf der Erde anbieten. Jetzt hat die Elektra-2 ihren Jungfernflug erfolgreich absolviert.

Foto: ElektraSolar

Das Flugzeug Elektra-2, das jetzt über Payerne unweit des Lac de Neuchâtel in der Schweiz seinen Jungfernflug absolviert hat, ist wirklich ungewöhnlich. Das Elektroflugzeug ist 8,5 m lang und hat eine Spannweite von fast 25 m.

Flugzeug fliegt allein durch Strom aus Solarzellen

Die Tragflächen sind auf 22 qm mit Solarmodulen bedeckt, um den Elektroantrieb mit Strom zu versorgen. Ganz so, wie das auch das Flugzeug Solar Impuls bei seiner Weltumrundung getan hat. Sie landete nach 17 Etappen im Sommer 2016 wieder am Ausgangspunkt in Abu Dhabi.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Der Jungfernflug der Elektra-2 mit einem Piloten an Bord gelang über der Stadt Payerne in der Schweiz. Angetrieben wird das Flugzeug allein durch den Strom, den die Solarzellen auf den Tragflächen liefern.

Der Jungfernflug der Elektra-2 mit einem Piloten an Bord gelang über der Stadt Payerne in der Schweiz. Angetrieben wird das Flugzeug allein durch den Strom, den die Solarzellen auf den Tragflächen liefern.

Quelle: Revillard/Rezo/SolarStratos/DLR

Trotz der vielen Solarzellen auf ihrer Oberfläche wiegt die Elektra-2 nur 420 kg. Und die Nutzlast ist mit 100 kg ganz erheblich – und notwendig. Denn das Flugzeug soll in rund 20 km Höhe rund um die Uhr um die Erde fliegen, um Internet und Erdbeobachtung zu ermöglichen. Also muss viel Kamera- und Sendetechnik an Bord untergebracht werden.

„Wir sind stolz auf das Erreichte“, sagt Dr. Konstantin Kondak vom Institut für Robotik und Mechatronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. Kondak ist zugleich Entwicklungschef der DLR-Ausgründung ElektraSolar in der Schweiz, die das Ultraleichtflugzeug gebaut hat. „Mit dem Erstflug der Elektra-2 haben wir einen wichtigen Schritt hin zur Anwendung von Höhenplattformen für Datenübertragung und Fernerkundung absolviert“, so Kondak.

In Zukunft übernimmt DLR-Autopilot die Steuerung

Nach Angaben des DLR ist Elektra-2 das weltweit erste solarelektrische Flugzeug, das im autonomen Betrieb bis zu 100 kg Nutzlast in rund 20 km Höhe bringen kann. In den nächsten Monaten wird das Solarflugzeug eine umfangreiche Flugerprobung durchlaufen und soll 2018 bis hinauf in die Stratosphäre fliegen. Das wäre dann ein neuer Höhenrekord für solarelektrische Flugzeuge.

Start der Elektra-2 in der Schweiz: Das Flugzeug soll 2018 erstmals bis in die Stratosphäre fliegen.

Start der Elektra-2 in der Schweiz: Das Flugzeug soll 2018 erstmals bis in die Stratosphäre fliegen.

Quelle: J. Revillard / Rezo.ch / SolarStratos/DLR

Zunächst wollten die Ingenieure mit dem Jungfernflug über Payerne beweisen, dass die Elektra-2 überhaupt fliegen kann – rein elektrisch und angetrieben mit dem Strom aus den Solarzellen. Der Test erfolgte noch mit einem Piloten an Bord, obwohl ein Autopilotsystem des DLR künftig die Steuerung übernehmen soll. Damit sollen die Flugzeuge in Zukunft voll autonom am Himmel unterwegs sein. Doch bis dahin muss die Elektra-2 noch viele Testflüge absolvieren.

Autonom gesteuert und ohne Fahrwerk

Die ersten Testflüge werden noch mit Pilot an Bord und nur 50 kg Nutzlast durchgeführt. Dabei wird das vom DLR entwickelte Steuerungssystem den Flug übernehmen, der Pilot hat vor allem kontrollierende Aufgaben. Die nächste Version der Elektra-2, die sich bereits im Aufbau befindet, soll dann ganz ohne Pilot längere Missionen in der Stratosphäre fliegen.

„Darüber hinaus planen wir mit einer leichteren fahrwerklosen Version der Elektra-2 zu fliegen“, so Entwicklungschef Kondak. „Die Steuerungstechnologie für das fahrwerklose Landen haben wir bereits 2016 erfolgreich bei Flugversuchen im Allgäu getestet.“ Dabei experimentierte das DLR mit einer großen Drohne, die ohne Fahrwerk auf einem fahrenden Autos landen musste. Das Experiment glückte.

Die Solarzellen bedecken 22 qm auf den Tragflächen der Elektra-2.

Die Solarzellen bedecken 22 qm auf den Tragflächen der Elektra-2.

Quelle: J. Revillard / Rezo.ch / SolarStratos

Der Vorteil eines Motorseglers ohne Fahrwerk liegt auf der Hand: Das Flugzeug spart Gewicht und kann mehr Zuladung aufnehmen.

Niedrige Flughöhe spart Kosten für Raketenstarts

Die große Nähe zur Erde von nur 20 km ermöglicht solchen Flugzeugen Dienste, die Satelliten in dieser Qualität nicht bieten können. Denkbar ist es, dass solche Flugzeuge Wetter- und Umweltdaten liefern, deutlich höher auflösende Aufnahmen der Erde und Kommunikationsnetze errichten. Auch im Fall von Katastrophen können die Flugzeuge den Rettungskräften hoch auflösende Aufnahmen liefern und ein lokales Kommunikationsnetz zur Verfügung stellen, wenn das lokale Netz zusammengebrochen ist.

Zum Vergleich: Am nächsten in einem Abstand zwischen 200 und 2.000 km umkreisen Spionagesatelliten, Erderkundungssatelliten und Wettersatelliten die Erde. Dagegen sind beispielsweise die GPS-Navigationssatelliten im Mittel etwa 20.000 km von der Erde entfernt, die Kommunikationssatelliten Astra und Meteosat sogar rund 42.000 km.

Die extrem leicht gebaute Elektra-2 ist als weltweit erstes solarelektrisches Flugzeug dafür konstruiert im autonomen Betrieb bis zu 100 kg Nutzlast in rund 20 km Höhe zu bringen. Dabei bringt der Ultraleichtflieger selbst nur 420 Kilogramm auf die Waage.

Die extrem leicht gebaute Elektra-2 ist als weltweit erstes solarelektrisches Flugzeug dafür konstruiert im autonomen Betrieb bis zu 100 kg Nutzlast in rund 20 km Höhe zu bringen. Dabei bringt der Ultraleichtflieger selbst nur 420 Kilogramm auf die Waage.

Quelle: ElektraSolar

Und die Höhenplattformen sparen durch ihre Nähe zur Erde und die Fähigkeit selbst zu fliegen erhebliche Kosten. Teure Raketenstarts sind nicht nötig und Defekte können problemlos am Boden repariert werden. Denn die Flugzeuge können ja zur Erde zurückkehren und nach der Reparatur wieder in die Stratosphäre zurückfliegen.

Höhenplattformen sind eine Schlüsseltechnologie

DLR-Ingenieur Kondak hält deshalb diese neuen Flugzeuge für eine Schlüsseltechnologie. „Für die derzeit besonders populäre Anwendungsperspektive des flächendeckenden Internets aus der Luft spricht, dass fliegende Höhenplattformen mit einer deutlich größeren Bandbreite gegenüber Satelliten werden aufwarten können“, so Kondak. „Für alle Anwendungen wird es zukünftig nötig sein, ausreichend große und belastbare Fluggeräte zur Verfügung zu haben, die die Sensornutzlasten tragen können. Die Entwicklung geeigneter Ultraleichtflieger wird damit zur Schlüsseltechnologie.“

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.