Weltumrundung geglückt 26.07.2016, 10:59 Uhr

Solarflugzeug nach 43.041 km wieder in Abu Dhabi gelandet

43.041 km lagen hinter der Solar Impulse 2, als Pilot Bertrand Piccard sie am frühen Morgen um 2.05 Uhr unserer Zeit in Abu Dhabi aufsetzte. Damit ist die erste Weltumrundung mit einem Elektroflugzeug geglückt, das allein mit Solarenergie geflogen ist. Was bedeutet das für die Zukunft des Fliegens?

Flug der Solar Impulse 2 über Abu Dhabi: Im Hintergrund ist deutlich die Große Moschee zu sehen. 

Flug der Solar Impulse 2 über Abu Dhabi: Im Hintergrund ist deutlich die Große Moschee zu sehen. 

Foto: Jean Revillard/Solar Impulse/dpa

Am 9. März 2015 hatte die Weltumrundung in Abu Dhabi begonnen. Damals flog André Borschberg von Abu Dhabi nach Oman.

Jetzt landete Bertrand Piccard wieder an gleicher Stelle – ein Jahr und vier Monate später. Damit ist die erste Weltumrundung mit einem Solarflugzeug geglückt. 43.041 km und 550 Flugstunden, die in 17 Etappen zurückgelegt wurden, liegen hinter den beiden Piloten. Sie wollten Werbung für das nachhaltige Fliegen machen. Elektromobilität am Himmel ist möglich. Gespeist aus Solarenergie.

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Die Solar Impulse 2 landete um 4.05 Uhr Ortszeit in Abu Dhabi. Das Solarflugzeug hat in einem Jahr und vier Monaten einmal die Welt umflogen und dabei 43.041 km zurückgelegt.

Die Solar Impulse 2 landete um 4.05 Uhr Ortszeit in Abu Dhabi. Das Solarflugzeug hat in einem Jahr und vier Monaten einmal die Welt umflogen und dabei 43.041 km zurückgelegt.

Quelle: Jean Revillard/Solar Impulse/dpa

Ist die Werbung auch geglückt?

Piccard und Borschberg haben mit einer riesigen Crew und Technologiepartnern wie ABB, Siemens, Sunpower, Altran, Dassault Systems, Omega und Solvay sowie potenten Sponsoren bewiesen, dass man die Welt mit einem Elektroflugzeug umrunden kann, dessen Strom von 17.248 Solarzellen auf den Tragflächen und dem Rumpf produziert wird.

Auf der Oberfläche der Solar Impulse 2 sind 17.248 Solarzellen befestigt. Angetrieben wird sie von vier Elektromotoren mit zusammen 60 PS Leistung.

Auf der Oberfläche der Solar Impulse 2 sind 17.248 Solarzellen befestigt. Angetrieben wird sie von vier Elektromotoren mit zusammen 60 PS Leistung.

Quelle: Solar Impulse

Allerdings brauchte die Solar Impulse 2 dazu ein Jahr und vier Monate! Allein neun Monate lag sie mit defekten Batterien in Hawaii fest. Der Flug von Japan nach Hawaii hatte die Hochleistungsakkus so stark erhitzt, dass sie nicht mehr genutzt werden konnten.

Durch die Verzögerung gerieten die Piloten in eine Jahreszeit mit unsicheren Wetterbedingungen, die einen so langen Flug über das offene Meer zu risikoreich machten. Denn die Energie, die das Flugzeug nachts aus den Batterien saugt, muss tagsüber in jedem Fall produziert werden. Ist das die Zukunft des Fliegens?

Durchschnittsgeschwindigkeit von 78 km/h

Auch wenn die Solar Impulse 2 in der Luft war, ging es ausgesprochen gemütlich zu. Die Durchschnittgeschwindigkeit für die 43.041 km lag bei 78 km/h. Und das gelang nur mit einem besonders leichten Spezialflugzeug aus Verbundstoffen. Die Solar Impulse übertrifft mit einer Spannweite von 72 m sogar einen Jumbo, ist aber mit 2,3 t federleicht. Das ist auch das Geheimnis dafür, dass die Solar Impulse 2 so langsam fliegen kann.

Die Solar Impulse hat eine Spannweite von 72 m, wiegt aber dank Verbundwerkstoffen nur 2,3 Tonnen.

Die Solar Impulse hat eine Spannweite von 72 m, wiegt aber dank Verbundwerkstoffen nur 2,3 Tonnen.

Quelle: Solar Impulse

Angetrieben wird sie von vier Elektromotoren mit einer Leistung von nur jeweils 15 PS. Doch die genügen, um die Solar Impulse 2 in die Luft zu heben und zu halten. Das zeigt aber auch, was möglich ist, wenn man besonders leicht baut und das Tempo drosselt: Dann genügen vier Moped-Motoren, um die Welt zu umfliegen.

Während der Weltumrundung mussten die Piloten Piccard und Borschberg allerdings unglaubliche Strapazen überstehen. Das Flugzeug verfügt über keinen Druckausgleich und keine Klimatisierung. Die Temperaturen im Cockpit schwankten je nach Flughöhe und Tageszeit zwischen 40 °C und -20 °C. Das war nur mit Spezialkleidung auszuhalten.

So sehen Selfies in der Luft aus: Pilot Bertrand Piccard fotografiert sich selbst auf der letzten Etappe von Kairo nach Abu Dhabi beim Überflug der arabischen Halbinsel über Saudi Arabien.

So sehen Selfies in der Luft aus: Pilot Bertrand Piccard fotografiert sich selbst auf der letzten Etappe von Kairo nach Abu Dhabi beim Überflug der arabischen Halbinsel über Saudi Arabien.

Quelle: Bertrand Piccard/Solar Impulse/dpa

Das langsame Tempo des Flugzeugs bedeutete zudem, dass die Piloten auf den Langstreckenflügen bis zu fünf Tage lang kaum schlafen durften. Nur kurzes Power-Napping war erlaubt. Das galt besonders für die längste Etappe der Weltumrundung von Japan nach Hawaii. Für die 8.279 km brauchte die Solar Impulse vier Tage, 21 h und 55 min. Es war der längste Nonstop-Flug mit einem Solarflugzeug in der Geschichte.

Weltumrundung kostete 170 Millionen Franken

All das zeigt: Es braucht höchsten Einsatz, um mit Solarenergie zu fliegen. Und es braucht nicht nur enormen technischen Einsatz, sondern auch viel Geld. Die Weltumrundung hat rund 170 Millionen Franken gekostet, also etwa 157 Millionen Euro.

Auf der Weltumrundung der Solar Impulse 2 gab es immer wieder phantastische Motive. Hier blickt Pilot Bertrand Piccard auf der letzten Etappe auf das Rote Meer.

Auf der Weltumrundung der Solar Impulse 2 gab es immer wieder phantastische Motive. Hier blickt Pilot Bertrand Piccard auf der letzten Etappe auf das Rote Meer.

Quelle: Bertrand Piccard/Solar Impulse/dpa

Es zeigt aber auch: Die Technik hat Potential. Daran glaubt auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Er sprach auf der letzten Etappe kurz vor der Landung in Abu Dhabi mit Pilot Piccard. „Sie beenden heute ihre Weltumrundung, aber die Reise zu einer nachhaltigeren Welt beginnt erst.“ So sieht das auch Piccard: „Die Solar Impulse ist nur der Anfang, setzt die Idee fort.“

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

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