InnoTrans 2016 15.09.2016, 07:29 Uhr

Superzug AeroLiner3000 bringt Flugzeugtechnik auf die Schiene

Fliegst Du noch oder fährst Du schon Zug? Eine Frage, die sich beim AeroLiner3000 stellt. Dieser doppelstöckige Hochgeschwindigkeitszug soll in Großbritannien Fahrgäste begeistern. Schwärmen darf man jetzt schon: Ein 9 m langes 1:1 Modell wird auf der InnoTrans stehen. Eine Weltpremiere. 

Doppelstöckiger Hochgeschwindigkeitszug AeroLiner3000: Ein neun Meter langes 1:1 Modell wird vom 20. bis 23. September auf der Messe InnoTrans zu sehen. Und man darf es auch begehen. 

Foto: Anfreas Vogler/DLR

Das Konzept von DLR und Andreas Vogler Studio überzeugte die Jury des Wettbewerbs "Tomorrow´s Train Design Today" und verspricht mehr Passagiere, weniger Lärm sowie geringere CO2-Emissionen.

Foto: Andreas Vogler/DLR

Der AeroLiner3000 als Modell im Kleinformat.

Foto: Andreas Vogler Studio

Schick und funktional ist das Innere des Zuges ausgestattet. 

Foto: Andreas Vogler Studio

Fast schon wohnlich wirkt der Aufgang in die zweite Etage des Hochgeschwindigkeitszuges AeroLiner3000.

Foto: Andreas Vogler Studio

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Dass der AeroLiner3000 technisch gesehen mit Flugzeugen konkurrieren kann, dafür hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gesorgt. Und dass der doppelstöckige Zug aussieht, als ob die Zukunft schon begonnen habe, geht auf das Konto des Münchner Architektur- und Designstudios Andreas Vogler. Bis zu 400 km/h schnell fährt der AeroLiner3000 – und das ganz leise.

Dafür hat der aerodynamische Kopf des Zuges ausgeprägte Strömungsflügel, die die Seitenwindeinflüsse stabilisieren. Radsätze und Wagenübergänge sind vollständig verkleidet, der Unterboden glatt: Auch das reduziert die Fahrgeräusche deutlich.

Doppelstöckig ist ein Novum für Großbritannien

„In der Luftfahrt hat Leichtbau oberste Priorität“, sagt der in München lebende Schweizer Architekt Andreas Vogler. „Mit dem AeroLiner3000 zeigen wir, dass die Leichtbauweise auch in der Welt der Schienenfahrzeuge einen Wandel anstoßen kann.“ Vorwissen dazu brachte das DLR aus seinem Projekt „Next Generation Train“ mit.

Ein doppelstöckiger Hochgeschwindigkeitszug: Das hat es in Großbritannien noch nicht gegeben, während zum Beispiel in Frankreich die dritte TGV-Generation schon mit zwei Ebenen zwischen Paris und Lyon verkehrt. Grund für die Probleme in Großbritannien sind die sehr kleinen Lichtraumprofile. Sie ließen ein solches Unterfangen bislang unmöglich erscheinen.

Deshalb gilt die neuartige Leichtbaukonstruktion des Wagenkastens als die große technische Innovation. Höhe und Breite des Doppeldeckers wurden auf diese Weise so stark reduziert, dass die vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann. Das spart enorme Investitionskosten. Trotzdem lassen sich die Innenräume der Züge flexibler gestalten. Und zwar so, dass 30 % mehr Fahrgäste Platz haben.

20 % Gewicht eingespart

Charakteristisch für den Wagenkasten ist die Wabenstruktur. Sie basiert auf durchgehend gebogenen Stahlrohren mit gleichbleibendem Durchmesser, die mit dem Laser zusammengeschweißt werden. Dadurch entsteht eine extrem leichte Konstruktion mit großzügigen Fensterflächen und schlanken diagonalen Rahmen. Das Gesamtgewicht liegt etwa 20 % unter jenem konventioneller Wagenkästen.

Edle und komfortable Innenausstattung

Elegante Formen, dezente Farben und edle Materialien: Das Wageninnere des AeroLiner3000 ist nobel ausgestattet, bietet Komfort auf kleinstem Raum. „Das elegante Reisen in viktorianischer Zeit wurde später immer mehr dem reinen Funktionalismus und der Widerstandsfähigkeit der Züge gegen Vandalismus geopfert“, sagt Andreas Vogler. „Der AeroLiner3000 zeigt allerdings, dass Fahrgäste auch in Zügen nicht auf geschmackvolle, wertige Innenraumgestaltung verzichten müssen.“ Davon können Sie sich auf der InnoTrans selbst überzeugen.

Reisende sollen sich so wohl fühlen wie in einem Business Jet. Und so fiel die Wahl bei den Oberflächenmaterialien auf eine Leder-Stoff-Kombination. Sie ist schick und strapazierfähig zugleich. Gute Luft – das Ventilationssystem wurde von modernen Flugzeugen übernommen –, ausreichend Platz (Sitzabstand 83 cm) und eine interaktive, Smartphone-basierte Fahrgastinformation ergänzen das Wohlfühlambiente.

Zudem erleichtern im AeroLiner3000 organische LEDs die Lektüre von Geschäftsunterlagen oder Magazinen sowie den Blick auf Laptops: Das Licht blendet nicht und lässt sich dimmen. Außerdem können die Fensterflächen automatisch abgedunkelt werden, je nach Sonnenstand, Tageslicht oder vor der Einfahrt in einen Tunnel.

Jeder Wagen hat einen eigenen Antrieb

Die neue Zuggeneration AeroLiner3000, die aus maximal zwei Halbzügen besteht, soll in jeder 200 m langen Zugeinheit 620 bis 700 Fahrgästen Platz bieten, mehr als im doppelstöckigen französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV. Ein Halbzug besteht aus zwei Endwagen, acht Mittelwagen und einem einstöckigen Multifunktionswagen, der beispielsweise als Restaurant oder Fahrradabteil genutzt werden kann.

Jeder Wagen hat einen eigenen Antrieb, was die Zugbildung erheblich flexibler macht. Die Züge untereinander sind virtuell gekoppelt, sie können also auch während der Fahrt getrennt oder verbunden werden und unterschiedliche Ziele anfahren. Das spart jede Menge Zeit.

Wettbewerb „Tomorrow’s Train Design Today“

Das Konzept für den AeroLiner3000 wurde beim Wettbewerb „Tomorrow’s Train Design Today“ eingereicht und zählt zu den drei Finalisten. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb vom Britischen Verkehrsministerium und dem Eisenbahnverband RSSB. Der Hintergrund: Eine neue Infrastruktur und die Modernisierung sowie der Austausch zahlreicher alter Personenfernzüge sind in Großbritannien bereits beschlossen. Bis jetzt gibt es dort nur eine Schnellfahrstrecke zwischen London und dem Eurotunnel nach Paris; weitere Hochgeschwindigkeitsverbindungen sind jedoch geplant.

Wenn Sie jetzt noch wissen möchten, welche Züge die schnellsten der Welt sind, dann klicken Sie bitte hier. Das vom DLR entwickelte Crashkonzept für Züge haben wir an dieser Stelle auch schon vorgestellt. Und über die Pläne der Deutschen Bahn, Zugfenster zum Display zu machen, erfahren Sie hier Details.

 

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

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