Günstige Mikrodesinfektion 14.10.2015, 15:09 Uhr

So will ein deutscher Professor für keimfreies Wasser sorgen

Ein Professor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat ein Mikrodesinfektionsverfahren entwickelt. Kernstück ist eine stromsparende Elektrolysezelle. Sie soll für keimfreies Wasser in Medizin, Pharmazie und in der Lebensmittelbranche sorgen. 

Das Mikrodesinfektionssystem könnte auch in Frischwasserbehältern von Wohnmobilen, Booten und Schiffen als Verkeimungsschutz zum Einsatz kommen. 

Das Mikrodesinfektionssystem könnte auch in Frischwasserbehältern von Wohnmobilen, Booten und Schiffen als Verkeimungsschutz zum Einsatz kommen. 

Foto: Gregor Fischer/dpa

Prof. Gerd Knupp von den Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat ein alternatives System zur Wasserentkeimung entwickelt. Es hört auf den Namen micrOzone. Herzstück ist eine zylinderförmige Elektrolysezelle, die nur einige Millimeter hoch und breit ist. Im Inneren befinden sich spezielle Materialien, die Wasser bei geringem Stromverbrauch nicht wie üblich zu Wasserstoff und Sauerstoff, sondern zu Wasserstoff, Sauerstoff und Ozon zersetzen.

Ozon sorgt für einwandfreie Wasserqualität

Ozon eignet sich hervorragend zu Desinfektion von Wasser. Das ist keine Neuigkeit. Betreiber von Wasserspeichern und Wasserverteilsystemen fügen es an zentraler Stelle hinzu, um die Verkeimung des Wassers zu bekämpfen. Die eigentliche Neuerung, die micrOzone zu bieten hat: Mit dem Mikrodesinfektionssystem können die Betreiber an jedem mikrobiologisch kritischen Punkt eines Wasserverteilsystems Ozon herstellen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Integrierter Sensor

Dank eines integrierten Sensors kann das System zudem die Produktionsmenge an Ozon dem aktuellen Bedarf selbstständig anpassen. „Durch den Einbau der Zelle in eine durchströmte Rohrleitung ergibt sich ein sehr effizienter Eintrag des Ozons in das Wasser“, schreibt der Hersteller von micrOzone, das Unternehmen Innovatec aus Rheinbach.

Einsatz in Wohnmobilen, Booten und Schiffen

Und wo soll micrOzone zum Einsatz kommen? Quasi überall dort, wo keimfreies Wasser eine große Rolle spielt – also in Medizin-, Pharmazie- und Lebensmittelunternehmen. Das Desinfektionssystem könnte aber auch nützlich sein für den Verkeimungsschutz in Frischwasserbehältern von Wohnmobilen, Booten und Schiffen sowie in Geschirr- und Industriespülmaschinen.

Gestern wurde der Innovationspreis 2015 der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg an Forscher Gerd Knupp überreicht: Hochschulpräsident Hartmut Ihne, Reiner Clement, Gerd Knupp und Udo Buschmann (v.l.)

Gestern wurde der Innovationspreis 2015 der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg an Forscher Gerd Knupp überreicht: Hochschulpräsident Hartmut Ihne, Reiner Clement, Gerd Knupp und Udo Buschmann (v.l.)

Quelle: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Bevor das System in Serienproduktion geht, sind allerdings noch Forschungsarbeiten nötig: Der Mikrobiologe Dieter Reinscheid von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg testet in nächster Zeit an einem Teststand die Desinfektionsleistung in Wasserleitungen und untersucht das Risiko der Wiederverkeimung. Sein Kollege, der Chemiker Prof. Steffen Witzleben testet die Langzeitstabilität der verwendeten Elektroden, Knupp selbst experimentiert mit dem Abbauverhalten von Wasserverunreinigungen wie Arzneimittel, Pflanzenschutzmittel und Industriechemikalien durch Ozon.

Getränkehersteller testet System vor Markteinführung

Knupp hat angeblich auch schon einen namhaften Getränkehersteller gefunden, der das Verfahren vor der Markteinführung in der Praxis testet. Mit an Bord des Projekts ist übrigens auch das Institut für Solarforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit über 800.000 €, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat es bereits mit dem Innovationspreis 2015 ausgezeichnet.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.