Kreuzungsfrei Radfahren 20.02.2014, 16:36 Uhr

Eindhoven hat den ersten schwebenden Kreisverkehr für Radler

Im niederländischen Eindhoven hängt an einem 70 Meter hohen zigarrenförmigen Pylon der erste schwebende Kreisverkehr der Welt für Radfahrer. Bei Dunkelheit ist die Konstruktion prächtig beleuchtet. Ein markantes Eingangstor zur Stadt.

Der niederländische Hovenring: Seit Sommer 2012 benutzen täglich 4000 bis 5000 Radfahrer den schwebenden Kreisverkehr in Eindhoven.

Der niederländische Hovenring: Seit Sommer 2012 benutzen täglich 4000 bis 5000 Radfahrer den schwebenden Kreisverkehr in Eindhoven.

Foto: ipv Delft

Beim Radfahren sind die Niederländer den Deutschen ja bekanntlich um einiges voraus. Nicht umsonst gilt Amsterdam als die fahrradfreundlichste Stadt der Welt. Was da jetzt zwischen den Städten Eindhoven, Veldhoven und Meerhoven an einem 70 Meter hohen Pfahl hängt, vergrößert diesen Abstand noch einmal deutlich. Dort sorgt der erste schwebende Kreisverkehr der Welt für Radler für Aufmerksamkeit.

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Ein Viertel aller Fahrstrecken rund um Eindhoven werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Die Heerbaan führt von Westen aus den Vororten Veldhoven und Meerhoven in die Stadt Eindhoven und ist eine der wichtigsten Straßenverkehrsachsen der Region. Darüber hinaus bildet sie den Zugang zur Autobahn A2, der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung in den Niederlanden. Täglich passieren 25.000 Fahrzeuge die Kreuzung, an deren Stelle heute die innovative Fahrradbrücke Hovenring steht.

Pylon besteht aus 23 konischen Segmenten

Architektonisch setzt der Hovenring Akzente. Die Hängebrücke ist mit 24 Abspannseilen an einem 70 Meter hohen Pylon aufgehängt. Dieser besteht aus 23 konischen Segmenten, die von dem international agierenden Spezialisten für Biegetechnologie, Kersten Europa mit Sitz im niederländischen Wanssum, angefertigt wurden.

Die Hängebrücke ist mit 24 Abspannseilen an einem 70 Meter hohen Pylone aufgehängt. Eine gezielt inszenierte Beleuchtung verleiht dem Hovenring eine imposante Ästhetik. Bei Dunkelheit scheint der Ring in der Luft zu schweben.

Die Hängebrücke ist mit 24 Abspannseilen an einem 70 Meter hohen Pylone aufgehängt. Eine gezielt inszenierte Beleuchtung verleiht dem Hovenring eine imposante Ästhetik. Bei Dunkelheit scheint der Ring in der Luft zu schweben.

Quelle: ipv Delft

Bevor sich die Stadtverwaltung von Eindhoven zu dem mutigen Bauprojekt entschloss, befand sich an der Stelle ein großer ebenerdiger Kreisverkehr. Verkehrsprognosen für die Heerbann zeigten steil nach oben – bedingt durch die Expansion des Wohngebietes Meerhoven und durch die Verlagerung der wichtigen Autobahnausfahrt 31 der A2 um einige hundert Meter nach Süden. Die Eindhovener Verkehrsplaner suchten deshalb eine neue Lösung für einen flüssigen Rad- und Autoverkehr in der Kreuzung, die zugleich ein repräsentatives Eingangstor zur Stadt Eindhoven bieten sollte.

Fehlstart: Zunächst traten unerwartete Schwingungen auf

Im Mai 2011 wurde die kreisförmige Brückenplatte mit ihren 72 Metern Durchmesser an dem 70 Meter hohen zigarrenförmigen Pylon aufgehängt. Die Auf- und Abfahrten zum Kreisverkehr wurden mit einer geringen Steigung gestaltet, um den Radfahrern einen möglichst großen Fahrkomfort zu bieten. Schon im Dezember 2011 wurde der Hovenring eröffnet.

Nachdem jedoch unerwartete Schwingungen in den Stahlseilen auftraten, musste der schwebende Kreisverkehr kurz darauf wieder schließen. Inzwischen sorgen spezielle Dämpfer an den Enden der Trageseile dafür, dass die Schwingungen minimiert werden.

Eine gezielt inszenierte Beleuchtung verleiht dem Hovenring eine imposante Ästhetik. Bei Dunkelheit scheint der Ring in der Luft zu schweben. Elf Millionen Euro hat die Realisierung dieses ersten schwebenden Kreisverkehrs für Fahrradfahrer gekostet. 40 Prozent der Kosten trug die Stadt Eindhoven, 60 Prozent steuerte die Europäische Union als Subvention bei.

Rund 5000 Radler nutzen den Hovenring täglich

Der Hovenring ist am 29. Juni 2012 von Stadträten aus Eindhoven und Veldhoven gemeinsam feierlich eröffnet worden. Der schwebende Kreisverkehr erfreut sich seitdem großer Beliebtheit in der Region. Verkehrszählungen ergaben, dass pro Tag etwa 4000 bis 5000 Radfahrer und rund 500 bis 700 Motoroller oder Mofas den Hovenring nutzen. Befahren lässt sich der Kreisverkehr von vier Seiten auf je 16 Meter langen Rampen.

Da die Brücke schwebt, entstehen unter ihr keine Angsträume. 

Da die Brücke schwebt, entstehen unter ihr keine Angsträume. 

Quelle: ipv Delft

Ein innovatives Beleuchtungskonzept der Firma ipv Delft sorgt dafür, dass zum einen der oben schwebende Kreisverkehr hell illuminiert ist und gleichzeitig unten am Boden keine Angsträume entstehen. Der Hauptpfeiler ist mit LEDs ausgestattet und auch die 24 Tragseile sind illuminiert.

Eine in die Brüstung integrierte Beleuchtung sorgt für einen sehr hellen Fahrradweg. Auf der Unterseite des Hovenrings sorgen LEDs, die zwischen den Aluminiumpanelen angebracht sind, für eine Beleuchtung der Autokreuzung. Durch dieses Beleuchtungskonzept wird der Hovenring schon von weitem sichtbar und als markantes Eingangstor zur Stadt Eindhoven mit ihren 250.000 Einwohnern wahrgenommen.

London will jetzt einen Fahrrad-Highway bauen

Die Stadt London mit ihren gut acht Millionen Bewohnern ist sicherlich ein gutes Stück näher am Verkehrsinfarkt als Eindhoven. Londons Bürgermeister Boris Johnson hat schon vor einigen Monaten angekündigt, dass er in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in den Ausbau der Fahrradinfrastruktur ausgeben will.

Jetzt kommt Bewegung in diese Aussage: Unter der Federführung des Stararchitekten Sir Norman Foster wird der SkyCycle-Highway entwickelt, eine Art Fahrradautobahn, die auf eine Gesamtlänge von 220 Kilometern oberhalb der dicht befahrenen Straßen und den Trassen des S-Bahn-Netzes entlang führen soll. Mehr als 200 Zugänge sollen dafür sorgen, dass die Radler den Highway möglichst punktgenau verlassen und hinauf fahren können. Der SkyCycle-Highway soll bis zu 15 Meter breit sein und so Platz für rund 12.000 Fahrradfahrer pro Stunde bieten.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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