Tarifverhandlungen 10.01.2022, 12:01 Uhr

Inflation: IG Metall mit deutlichem Appell an VW

Das erklärte Ziel der IG Metall: Reallohn-Zuwächse in 2022. Die Industriegewerkschaft appelliert insbesondere an Volkswagen. Warum der Konzern erneut im Fokus steht.

Der Kampf gegen die Inflation bestimmt die Tarifrunden, so Thorsten Gröger von der IG Metall.
Foto: panthermedia.net/GekaSkr (YAYMicro)

Der Kampf gegen die Inflation bestimmt die Tarifrunden, so Thorsten Gröger von der IG Metall.

Foto: panthermedia.net/GekaSkr (YAYMicro)

Verbraucherpreise steigen – so stark wie zuletzt 1993. Bundesweit hat die Inflation kürzlich 5,3 Prozent erreicht. Vor allem Lebensmittel sind deutlich teurer geworden. Dass 2020 die Mehrwertsteuer wegen der Corona-Pandemie gesenkt wurde, wird beim Amt für Statistik als Hauptgrund für die hohe Inflationsquote gesehen. 2021 galt wieder der volle Satz, sodass die Preise auch wieder stiegen. Diese Entwicklung bestimmt auch Tarifrunden. Die IG Metall formuliert als Einzelgewerkschaft eine dringende Bitte.

IG Metall fordert Lohnsteigerung trotz Inflation

Das Tarifjahr 2022 wird von einer angemessenen Lohnsteigerung trotz hoher Inflation bestimmt – dafür spricht sich die IG Metall aus. Zudem fordern Vertreter der Gewerkschaft mehr Schutz gegen ausufernde Energiepreise. Thorsten Gröger, Regionalchef in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt warnt davor, dass weiter anziehende Strom- oder Spritkosten manche Verbraucher und Firmen überlasten könnten. Besonderes Augenmerk legt er auf den Automobilkonzern VW. Zuletzt machte Volkswagen mit möglichen Stellenabbau Schlagzeilen. Im VW-Konzern genießt die Gewerkschaft gewissen Einfluss und formuliert daher deutlich, dass der Strukturwandel in der Autobranche aufgrund der Verschiebung hin zur Elektromobilität Entlohnung bei den Beschäftigten finden müsse. Auch die Politik wird angesprochen, denn diese könne mehr Vernetzung und Unterstützung anbieten. Politisch gelte es laut dem Regionalchef, vor allem den Strommarkt im Blick zu behalten. Hier nennt er die Abschaffung der EEG-Umlage, über die Kunden den Ökostrom-Ausbau mitfinanzieren.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Albtalverkehrsgesellschaft mbH (AVG)-Firmenlogo
Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) als Projektleiter*in für Funkanlagen Albtalverkehrsgesellschaft mbH (AVG)
Karlsruhe Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Software-Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik oder Technische Informatik im Bereich Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtwerke Tübingen GmbH-Firmenlogo
Meister der Elektrotechnik (m/w/d) als Bauaufsicht und Netzführung Stadtwerke Tübingen GmbH
Tübingen Zum Job 
Stadtwerke Tübingen GmbH-Firmenlogo
Elektromonteure (m/w/d) Stadtwerke Tübingen GmbH
Tübingen Zum Job 
Stadtwerke Tübingen GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Netzleitwarte Stadtwerke Tübingen GmbH
Tübingen Zum Job 
Landkreis Esslingen-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) Elektro- und Gebäudetechnik beim Amt für Kreisimmobilien und Hochbau für das Sachgebiet Allgemeiner Bau Landkreis Esslingen
Plochingen Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Facheinkäufer:in Bau (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik/ Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger (m/w/d) Fördertechnik TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) für die Produktion von Frequenzkämmen Menlo Systems GmbH
Planegg Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) Automatisierung von Kälte-Netzwerken Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 

Lesen Sie auch: Volkswagen sichert sich CO2-freies Lithium aus Deutschland

“Deutliches Plus in den Tarifen”

Nach zurückhaltenden zwei Corona-Jahren müsse nach Gröger ein “deutliches Plus” in den Tarifrunden herauskommen. “Es wäre aktuell zu früh zu sagen, dass es nicht auch noch andere Notwendigkeiten gibt. Die starken Preiserhöhungen werden aber ein Schwerpunktthema sein.”

Zudem sagt er: “Die Absicherung der Realeinkommen muss angesichts der derzeitigen Teuerung ein zentrales Ziel sein.”

Die Energiefrage dürfte nicht zur sozialen Frage werden. “Wir müssen beispielsweise darauf achten, dass sich in Zukunft nicht nur bestimmte Menschen bestimmte Formen von Mobilität noch leisten können“, meint Gröger in Bezug auf teureren Sprit für Verbrennerantriebe bei gleichzeitig relativ hohen Kosten für das Laden von E-Autos.

Thorsten Gröger von der IG Metall Porträt vor Logo

Thorsten Gröger von der IG Metall spricht sich für Tariferhöhungen aus.

Foto: Stephan Guthahn

Tarifverträge laufen aus – auch bei VW

Ende September laufen die Flächentarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie aus, zwei Monate später endet der aktuelle Haustarifvertrag bei Volkswagen und den VW-Töchtern. Ab Ende Mai gehe das gleiche Spiel in der Stahlindustrie weiter. Verhandlungen führt hier der IG-Metall-Bezirk NRW.

Nach dem jüngsten Machtkampf zwischen VW-Vorstandschef Herbert Diess und dem VW-Betriebsrat sprach sich Gröger dafür aus, die Sachthemen im größten europäischen Autokonzern wieder in den Vordergrund zu rücken.

Machtkampf bei VW: Worum ging es?

Herbert Diess leistet sich einen hartnäckigen Machtkampf mit dem Betriebsrat. Das Ergebnis: Der VW-Konzernchef bleibt im Amt, dennoch muss Diess die Verantwortung für einige wichtige Bereiche abgeben. Ralf Brandstätter, Chef der Kernmarke VW, soll zudem in den Vorstand aufrücken und ab Mitte 2022 die Verantwortung für das zuletzt schwächelnde Geschäft in China übernehmen.

Weiteres Konfliktpotenzial entstand durch die Überlegungen von Diess, einen umfangreichen Stellenabbau zu planen. IG-Metall-Bundeschef Jörg Hofmann, der im VW-Aufsichtsrat sitzt, sagte dazu: “Das ist jetzt noch mal ein letzter Versuch der Zusammenarbeit. Wir tun das in der Hoffnung, dass seine (Diess‘) erratischen Ausbrüche ein Ende finden.”

Stellenabbau: Auch Bosch hat mit Elektromobilität zu kämpfen

Zukunftstarifverträge auch für KMU

Die IG Metall nimmt neben großen Konzernen wie VW auch kleine und mittelgroße Arbeitgeber in den Blick. Diese müssten ebenso die Transformation der Branche schaffen und mit Zukunftstarifverträge Beschäftigten Sicherheit geben. Finanzierung, Qualifizierung und Technologie seien für kleine und mittelgroße Arbeitgeber schwieriger zu organisieren als für große. “Deshalb ist es besonders wichtig, dass noch mehr Unterstützung aus den Netzwerken kommt, die dazu gegründet wurden.” (mit dpa)

Lesen Sie auch: Wann gilt welcher Tarifvertrag für Ingenieure?

Viele weitere Informationen zum Thema Tarif

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.