Bidirektionales Laden 07.12.2023, 07:00 Uhr

Volkswagen setzt mit ID-Modellen auf cleveres Laden

Ein Elektroauto ist genau dann besonders interessant, wenn es sich in eine intelligente Ladeinfrastruktur einbinden lässt. Warum? Aus zwei Gründen: Erstens kann das Auto dann automatisch aufgeladen werden, wenn der Strom gerade günstig zur Verfügung steht. Zweitens, weil das E-Auto dann Teil des großen Ganzen wird und als mobiler Energiespeicher funktioniert.

Der Stromfluss beim bidirektionalen Laden vom Auto ins Haus

Volkswagen zeigt, wie es geht: So fließt der Strom vom Auto ins Haus und wieder zurück.

Foto: Volkswagen

Diese Zukunftsvision ist schon heute Realität. Ganz aktuell hat Volkswagen ein solches Projekt in Schweden realisiert und dafür die neuen ID-Modelle sowie alle Modelle, welche schon über die ID-Software 3.5. verfügen, für dieses bidirektionale Laden freigeschaltet.

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Volkswagen nennt das bidirektionale Laden „Vehicle to Home“. Damit dies möglich wird, sind folgende Komponenten notwendig:

  • ein sogenanntes Hauskraftwerk
  • das integrierte Heim Energie Management System (HEMS)

Wie das dann im Detail funktioniert, zeigt sich anhand einer ersten Siedlung in Schweden, bei der diese Ladeinfrastruktur sowie die genannten notwendigen Komponenten installiert wurden.

Fahrzeugbatterie wird zum Speicher fürs Haus

Ein Blick ins schwedische Hudiksvall: Die Stadt mit rund 16.000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat über seinen Hafen eine Verbindung zur Ostsee. Seit etwa 350 Jahren existiert in dem Ort die Siedlung Stenberg. Nun hat der schwedischer Unternehmer Klas Boman diese Siedlung umgebaut. Seine Vision: Die Häuser für weitere 350 Jahre zukunftssicher und nachhaltig gestalten. „Stenberg ist ein Projekt, das es nur einmal im Leben gibt.  Als wir beschlossen, das weitere 350-Jahre-Projekt zu realisieren, waren Energie und Umwelt der Schlüssel. Jede Entscheidung wurde unter diesen Gesichtspunkten getroffen. Die Nutzung von elektrischen Fahrzeugen als Energiespeicher war von Anfang an angedacht. Volkswagen ist dankenswerterweise im April 2021 in das Projekt eingestiegen und wir sind jetzt startklar. Dies wird eine der größten Veränderungen auf dem Energiemarkt sein.“

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Neben dem notwendigen Hauskraftwerk und Photovoltaik-(PV)-Anlage pro Gebäude gibt es in der Siedlung ein intelligentes Ladenetz. Das ermöglicht es, den selbstproduzierten Strom optimal zu nutzen und möglichst autark zu bleiben. Die Batterie eines ID-Modells hat eine Speicherkapazität von 77 Kilowattstunden (kWh). Zum Vergleich: herkömmliche Speicher, mit denen sich eine PV-Anlage erweitern lässt, haben eine Kapazität zwischen fünf und 15 kWh. Mit dem Strom aus dem Auto lässt sich das auch problemlos mit Sonnenstrom versorgen – auch bei mehreren bewölkten Tagen. Der Vorteil: Bewohnerinnen und Bewohner entscheiden selbst, wann sie den selbst produzierten Solarstrom nutzen, wann auf den aus der Batterie des Fahrzeugs zugreifen oder Strom aus dem öffentlichen Netz zukaufen.

Bidirektionales Laden: Vorteil fürs Stromnetz

Damit das E-Auto mit möglichst viel Strom aus erneuerbaren Energien geladen wird, sind clevere Stromtarife und Algorithmen notwendig. Sie sind auch heute schon im Einsatz. Das hat für alle Akteure Vorteile: Steht viel Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung, kann dieser in den Fahrzeugen gespeichert werden. So wird der umweltfreundliche Strom gut genutzt, statt Windräder zum Beispiel abzuschalten, weil der Strom, den sie erzeugen, keine Abnehmer findet. Und da Strom sich nicht mehr in einer Einbahnstraße bewegt, sondern eher im Kreisverkehr unterwegs ist, kann er aus dem Auto ins hausinterne Stromnetz eingespeist werden. Das stabilisiert auf der einen Seite das Stromnetz und hilft den Menschen, mehr Strom aus umweltschonenden Quellen zu nutzen und gleichzeitig Kosten zu sparen.

Volkswagen hat sich schon früh mit diesen Möglichkeiten beschäftigt und öffnet nun alle neuen ID.Modelle mit einer 77 kWh Batterie für dieses bidirektionale Laden. Auch ältere Modelle sind dafür geeignet, sie benötigen die ID.Software 3.5. Das Ganze funktioniert dann praktisch wie ein aufeinander abgestimmtes, geschlossenes System. Steht das Auto mit gut gefülltem Speicher am Haus und meldet sich das Hauskraftwerk, dass zusätzliche Energie benötigt wird, aktiviert das Kraftwerk das Fahrzeug und die Energie fließt Richtung Haus. Sobald der Speicher im Gebäude gefüllt ist, beendet das Fahrzeug die Übertragung des Stroms und geht automatisch wieder in den Standby-Modus. Die Batterie des Fahrzeugs bleibt dabei immer mindestens 20 Prozent gefüllt, damit die Bewohnerinnen und Bewohner auch mobil sind. „Mit der nun verfügbaren bidirektionalen Ladefunktion haben wir ein neues Serviceangebot auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zugeschnitten. Sie können damit nicht nur Energiekosten sparen, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Energie“, sagt Imelda Labbé, Volkswagen Vorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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