Elektromobilität 21.06.2021, 15:55 Uhr

Porsche setzt auf die Superzelle und gründet Batteriefabrik

Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche steigt in die Entwicklung von Hochleistungs-Batteriezellen für Elektroautos ein. Im Großraum Stuttgart wird eine eigene Batteriefabrik entstehen. Porsche gibt Vollgas Richtung Elektromobilität.

Porsche gibt Gas – diesmal nicht in einem Sportwagen, sondern beim Aufbau einer Batteriefabrik. Gemeinsam mit dem Zellspezialisten Customcells plant der Sportwagenhersteller im kleinen Umfang Hochleistungs-Batteriezellen herzustellen.

Porsche Innenansicht Batteriezelle
Die Mission E hat bei Porsche begonnen.

Foto: Porsche AG

Die Batterie des Taycan Turbo S
Die Batterie des Taycan Turbo S.

Foto: Porsche AG

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Im Großraum Stuttgart soll bis 2024 die neue Batteriefabrik angesiedelt sein, wie Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, bekannt gibt. Als Grund gibt man bei Porsche an, dass die „Batteriezelle der Brennraum der Zukunft sei“. Die geplante Fabrik soll einmal eine Kapazität von 100 Megawattstunden pro Jahr erreichen. Das entspricht Batteriezellen für 1.000 Autos. Die Produktionsanlage soll in der Nähe des Porsche-Stammsitzes Stuttgart-Zuffenhausen sein und bis 2025 bis zu 80 Beschäftigte haben.

„Wir haben Customcells mit dem Ziel gegründet, kundenspezifische Batteriezellen für anspruchsvollste Anwendungen zu entwickeln, und genau das können wir jetzt gemeinsam mit Porsche realisieren. Die geplante Produktionsanlage soll eine Kapazität von mindestens 100 MWh pro Jahr erreichen. Das entspricht Hochleistungs-Batteriezellen für 1.000 Fahrzeuge“, so Torge Thönnessen, CEO Customcells.

Elektromobilität: Porsche auf der Überholspur

Für die Umsetzung des Projekts gründet die Volkswagen-Tochter mit dem Partner Customcells aus Itzehoe und Tübingen ein Joint Venture. An dem neuen Gemeinschaftsunternehmen „Cellforce Group“ halte Porsche über 83 Prozent der Anteile. Der Rest verteile sich auf die Fraunhofer-Ausgründung Customcells aus Itzehoe in Schleswig-Holstein. Porsche investiere in die neue Firma eine hohe zweistellige Millionensumme.

Porsche: Software senkt den Energieverbrauch von E-Autos

„(…) Als neue Porsche Tochtergesellschaft wird die Cellforce Group die Forschung, Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb von Hochleistungszellen maßgeblich vorantreiben“, sagt Oliver Blume. „Mit dem Joint Venture positionieren wir uns an der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle und machen sie zum Bindeglied zwischen dem unverkennbaren Porsche Fahrgefühl und der Nachhaltigkeit. So gestalten wir die Zukunft des Sportwagens.“

Schon jetzt ist klar, dass Batteriezellen für Sonderfahrzeuge – etwa im Bereich des Motorsports oder Sondermodelle hergestellt werden sollen. Porsche verfolge zudem das Ziel, sich mit dem Bau der Batteriefabrik an der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle für Elektroautos zu positionieren.

Porsche ist eine Traditionsmarke, doch auch hier wird der Antrieb emissionsfrei umgestellt. Die Zukunft würde klar in der Elektromobilität gesehen. Die Batterie werde zudem kompakter ausfallen und schneller laden als die derzeit üblichen Akkus, so der Konzern. Bei nur 15 Minuten soll die Ladezeit der Hochleistungszellen liegen. Porsche möchte sich hier an den traditionellen Tankvorgang annähern. Porsche wird wohl Silizium für eine höhere Energiedichte und eine kompaktere Batterie verwenden. Eine weitere Besonderheit der Cellforce Batteriezelle sei, dass sie hohe Temperaturen besser vertrage. Eine wichtige Komponente für den Motorsport.

Batterie voll oder leer? Dieser Trick zeigt es in Sekunden

Zum Strukturwandel in der Autobranche sagte Blume, es sei wichtig „dass Politik und Wirtschaft einen klaren Innovationspfad haben, um unser Land gemeinsam voranzubringen.“ Apropos Politik: Den offiziellen Auftakt zur Unternehmensgründung begleiteten von politischer Seite Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie Boris Palmer, Oberbürgermeister der Stadt Tübingen.

Michael Steiner, Boris Palmer, Torge Thönnessen, Winfried Kretschmann und Oliver Blume (v.l.n.r.)

Michael Steiner, Boris Palmer, Torge Thönnessen, Winfried Kretschmann und Oliver Blume (v.l.n.r.).

Foto: Porsche AG

Standort der Batteriefabrik: Tübingen in engerer Auswahl

Tübingen gilt als Universitätsstadt – Lehre und Forschung werden gelebt. Die Stadt am Neckar kommt laut Porsche in der engeren Auswahl für den Standort der Batteriefabrik, die in räumlicher Nähe zum Entwicklungszentrum Weissach und dem Stammsitz der Porsche AG in Stuttgart-Zuffenhausen angesiedelt werden soll. Die Bundesrepublik Deutschland und das Land Baden-Württemberg fördern den Bau der Batteriefabrik mit rund 60 Millionen Euro.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann äußert sich wie folgt: „Mit der heutigen Gründung von Cellforce gibt Porsche gemeinsam mit Customcells ein wichtiges Signal: Die Elektrifizierung ist eine der zentralen Säulen der Energie- und Verkehrswende und die modernen Speichertechnologien eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Wer diese Speichertechnologien beherrscht, der sichert Wohlstand und Arbeitsplätze. Baden-Württemberg versammelt alle wesentlichen Teile der Wertschöpfungskette, von einzelnen Hightech-Komponenten und Produktionstechnik für die Herstellung von Batterien bis hin zu Batteriesystemen und Recycling. Wir arbeiten daran, das weiter auszubauen – unter anderem im Strategiedialog Automobilwirtschaft BW.“

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer betont den herausragenden Forschungsstandort: „In Tübingen haben sich schon immer exzellente Forschung mit wirtschaftlicher Umsetzung und Marktreife ideal ergänzt. Wir freuen uns, dass in unserer Stadt künftig ein weiterer Baustein für mehr umweltfreundliche Mobilität entstehen soll. Die Hochleistungs-Batteriezellen passen auch ganz hervorragend zu unserem ehrgeizigem Klimaschutzprogramm, bis 2030 CO2-neutral zu werden. Nur so kann es gehen: wirtschaftliches Wachstum verknüpft mit ökologischem Fortschritt.“

Porsche hat bislang das Modell Taycan als rein elektrischer Sportwagen in seinen Reihen. Die Zellen bezieht der Autobauer bislang von dem koreanischen Unternehmen LG Chem. Der Oberklassewagen Taycan Turbo S lässt sich in circa 22 Minuten von fünf auf 80 Prozent laden. Für die weitere Gestaltung der Zukunft des Sportwagens setzt Porsche auf eine Partnerschaft mit BASF. Gemeinsam sollen Zellen für die nächste Generation der Lithium-Ionen-Batterie entwickelt werden.

Über Porsche

Die Porsche AG ist der weltweit erfolgreichste Sportwagenhersteller. Das Unternehmen wurde 1948 in Stuttgart von Ferry Porsche gegründet und ist seit 2012 Teil des Volkswagen Konzerns. Porsche beschäftigt rund 36.000 Mitarbeiter.

mit dpa

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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