Prototyp arbeitet 24.06.2016, 14:19 Uhr

Schlauchsystem soll die Ozeane vom Plastikmüll befreien

Jetzt wird es spannend vor der holländischen Küste: Der junge Niederländer Boyan Slat hat den ersten Prototypen einer schwimmenden Müllbarriere in der Nordsee installiert. Ein Jahr lang wird getestet, ob die Erfindung tatsächlich in der Lage ist, die Ozeane vom Plastikmüll zu befreien.

Die neuartige Barriere "Ocean Cleanup", die jetzt in der Nordsee installiert wurde, schwimmt im Meer, ist am Grund verankert und sammelt mit der Kraft der Meeresströmungen Plastikmüll ein.  

Foto: The Ocean Cleanup

Das Schlauchsystem "Ocean Cleanup" der Niederländers Boyan Slat soll nun ein Jahr im Meer vor Scheveningen bei Den Haag erprobt werden.

Foto: Remko De Waal/dpa

Der erste Prototyp des "Ocean Cleanup" arbeitet jetzt vor der holländischen Küste. Die EU fördert die Technik, die große Mengen Plastikmüll im Meer einsammeln soll.

Foto: Remko De Waal/dpa

Boyan Slat hat sich auf Lesbos so über Plastikmüll im Meer geärgert, dass er eine Reinigungstechnik entwickelt hat.

Foto: The Ocean Cleanup

Foto: The Ocean Cleanup

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Eines darf man Boyan Slat auf jeden Fall bestätigen: Seit dem Niederländer vor fünf Jahren beim Tauchen vor Lesbos mehr Abfall als Meerestiere begegnet waren, hat ihn die Idee einer Säuberungstechnik, die Plastikmüll aus dem Meer holt, nicht mehr losgelassen. Inzwischen ist Boyan Slat 21 Jahre, hat mehrere Millionen Euro Sponsorengelder für seine Entwicklung „The Ocean Cleanup“ gesammelt und wird von der niederländischen Regierung unterstützt.

Strömung treibt den Müll in die Spitze der Barriere

Vor wenigen Tagen konnte der technikbegeisterte junge Mann nun den ersten Prototypen der von ihm entwickelten Müllsammelanlage in Scheveningen bei Den Haag in Betrieb nehmen. Ein Jahr lang soll die 100 m lange Barriere in der Nordsee, 23 km vor der holländischen Küste getestet werden.

Plastikmüll zu sammeln ist erstmal nicht die Aufgabe der Barriere. Vielmehr soll sich zeigen, ob der schwimmende Prototyp extremen Wetterbedingungen auf offener See mit Sturm und Wellen standhalten kann. Wenn die Anlage tatsächlich künftig eingesetzt werden sollte – zum Beispiel im sogenannten Great Pacific Garbage Patch, einem von fünf Meeresdriftströmungswirbeln, in denen sich der Plastikmüll ansammelt – müsste sie einiges aushalten können.

Boyan Slats zugrunde liegende Idee ist einfach. Anstatt mit Schiffen und riesigen Netzen durchs Meer zu pflügen und den schwimmenden Müll mit großem Aufwand sozusagen von Hand einzusammeln, treiben die Plastikteile in Slats Erfindung wie von selbst hinein. Das System besteht aus einer schwimmenden V-förmigen Barriere, in die der Plastikmüll durch die Strömung hineingetrieben wird und sich an der Spitze ansammelt.

Die Barriere ist an mehreren Stellen verankert, modular aufgebaut und könnte bei 100 km Länge innerhalb von zehn Jahren fast die Hälfte des Mülls im Great Pacific Garbage Patch einsammeln, so rechnet Slat vor. In diesem Müllstrudel sollen mindestens 100 Millionen Plastikteile zirkulieren, Tendenz steigend.

Im besten Falle wird der Plastikmüll recycelt

Die Barriere, bestehend aus dickem Kautschuk und Polyester, kann ein Gewicht von bis zu 80 t halten und Plastikteile ab einer Größe von einem Millimeter einfangen. Nach unten ragt eine kleine Stoffschleppe ins Wasser, unter der Meerestiere hindurchtauchen können, damit sie auf ihrem Weg nicht behindert werden. Mit Energie muss die Barriere nicht versorgt werden, denn die Sammelaktion erledigt alleine die natürliche Strömung im Wasser.

Damit der eingesammelte Müll auch weggeschafft werden kann, stellt Boyan Slat sich vor, dass die Plastikteile über eine Art Förderband in einen schwimmenden Turm hinter der Barriere gebracht werden. In diesem Zwischenspeicher warten sie auf ihre Abholung, worauf im besten Falle das sofortige Recycling folgt. Der junge Erfinder hofft sogar darauf, dass sich durch den Verkauf der recycelten Produkte irgendwann die Anlage selbst finanzieren könnte.

Boyan Slat ist nicht der einzige, der sich über den Müll im Meer ärgert. Der WWF hat gerade erst eine Egge präsentiert, mit der Plastiknetze eingesammelt werden, die eine Todesfalle für Fische sind. Auch für den restlichen Plastikmüll im Meer gibt es Entsorgungsansätze. Eine Werft in Lübeck baut beispielsweise einen Katamaran, der zur Müllabfuhr werden soll. Und Milliardär Jason Dyson will die Weltmeere mit einem riesigen Staubsauger säubern.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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