Flow Hive 10.03.2015, 06:55 Uhr

Automatischer Bienenstock für tierschonende Honigproduktion

Zwei Australier haben einen Bienenstock entwickelt, der die bislang aufwendige Honigentnahme für Imker schnell und einfach machen soll. Dabei muss der Stock – anders als bislang – keinmal geöffnet werden. Für die Insekten dürfte das weniger Stress bedeuten. Das Geheimnis hinter dem System sind modifizierte künstliche Wabenzellen. 

Flow Hive: Das von den Australiern Stuart und Cedar Anderson erfundene System ermöglicht den Honigfluss per Knopfdruck – ohne dass die Bienen gestört werden.

Foto: Flow Hive

Die Flow-Hive-Erfinder: Vater und Sohn Anderson.

Foto: Flow Hive

Der Imker von morgen benötigt keinen Schutzanzug mehr, um an den Honig zu kommen. Er zapft ihn einfach. 

Foto: Flow Hive

Fleißige Bienen: Durch die Blütenbestäubung erweisen sie dem Ökosystem einen großen Dienst. Auch wirtschaftlich betrachtet.

Foto: Flow Hive

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Schwerpunkt Abfall- und Bodenmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik TransnetBW GmbH
Wendlingen am Neckar, Bruchsal Zum Job 
TransnetBW GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Asset Management (m/w/d) TransnetBW GmbH
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in (m/w/d) Versorgungstechnik im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (HLSK) Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Energiekonzepte und Energieeffizienz Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
Eproplan GmbH Beratende Ingenieure-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik (m/w/d) Schwerpunkt Elektro- und Leittechnik Eproplan GmbH Beratende Ingenieure
Stuttgart Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Projektmanagement Bereich Energietechnik / Elektrotechnik THOST Projektmanagement GmbH
Göttingen, Bremen, Lübeck, Kiel, Leipzig, Hamburg, Heide, Pforzheim Zum Job 
DNV GL SE-Firmenlogo
(Senior) Consultant for Digital System Operation (f/m/d) DNV GL SE
Dresden, Schönefeld Zum Job 
DNV GL SE-Firmenlogo
Transmission Line (Overhead line) Engineer (f/m/d) DNV GL SE
Arnhem (Niederlande), Dresden Zum Job 
DNV GL SE-Firmenlogo
Student Assistant - IES (f/m/d) DNV GL SE
Dresden Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur für Straßenplanung und -entwurf/ Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektmanager*in (m/w/d) für Industrie- und Energieprojekte THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Geologietechniker (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung - Gas/Wärme Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Köln Bonn Airport-Firmenlogo
Abteilungsleiter Umwelt (m/w/d) Köln Bonn Airport
Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen-Firmenlogo
Professur Wechselstromtechnik und elektrische Energieversorgung (W2) Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen
Gelsenkirchen Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Holding GmbH-Firmenlogo
Technischer Revisor (m/w/d) Schwerpunkt Prozessprüfung im Bereich Versorgung und ÖPNV Stadtwerke Augsburg Holding GmbH
Augsburg Zum Job 
Stadtwerke Essen-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker (gn) für Kanal- und Entwässerungsplanung Stadtwerke Essen
Stadt Goslar-Firmenlogo
Ingenieur mit Schwerpunkt Abwassertechnik (m/w/d) Stadt Goslar
FERCHAU GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik / Anlagenbau (m/w/d) FERCHAU GmbH
Dortmund Zum Job 

Was für Milchbauern einst die Erfindung der Melkmaschine bedeutete, könnte für Imker dieser automatische Bienenstock namens Flow Hive werden. Erfunden haben ihn die Australier Stuart und Cedar Anderson und werben auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo derzeit um finanzielle Unterstützung. An den Honig zu gelangen, bedeutet für Bienenzüchter viel und kleinteilige Arbeit. Die beiden Entwickler – übrigens Vater und Sohn – versprechen nun die Honigentnahme auf Knopfdruck.

Keine Umsiedelung nötig

Bislang müssen die Bienen dafür zeitweilig in einen anderen Stock umgesiedelt werden. Ist das erledigt, will der Honig aus den weichen Wachswaben gekratzt werden – eine meist langwierige Angelegenheit. Schließlich müssen die entleerten Waben auch noch von verbliebenen Honigspuren gesäubert werden.

Eine professionelle Schleuder, in die sich Waben einspannen lassen, kann zwar die Honigentnahme und -filterung übernehmen, doch gerade Hobby-Imker wollen sich das mitunter teure Gerät oft nicht leisten.

Der Trick mit den geteilten Wabenzellen

Das Prinzip hinter dem Bienenstock mit Honigzapfhahn klingt eigentlich einfach, bedurfte nach Angaben der Entwickler aber jahrelanger Tests. Dabei werden vorgefertigte Waben aus Kunststoff in den Stock eingesetzt, die die Bienen zusätzlich mit eigenem Wachs bespannen. Durch eine durchsichtige Scheibe kann der Imker von außen erkennen, wenn ausreichend Honig produziert ist.

Das Besondere: Zwar ist auch jede einzelne der künstlichen Wabenzellen sechseckig, anders als ihre natürlichen Vorbilder aber nicht rundum geschlossen. Durch die jeweils untere und obere Ecke verläuft ein winziger Spalt, der fast nicht sichtbar ist und schnell von den Bienen selbst verschlossen wird.

Diese Lücke ermöglicht ein mechanisches Verschieben der Seitenwände. Die Folge: in einer Linie untereinander liegende Wabenzellen verwandeln sich so in eine zusammenhängende Rinne. Alleine durch die Schwerkraft beginnt der Honig abzufließen. Die Entnahme des Honigs erfolgt mithilfe zapfhahnähnlicher Schläuche.

Weniger Stress für die Bienen

Die Insekten stört die Aktivierung des Abfließmechanismus nach Angaben der Entwickler nicht, jedenfalls bedeute dieses Verfahren für die Bienen weitaus weniger Stress als der gängige Prozess der Honigentnahme. Bei letzterem ist es vor allem das ständige Öffnen des Bienenstocks, das den Tieren stark zusetzt. Die Methode der beiden Australier ist sozusagen nicht-invasiv. Allerdings müsste sie sich noch unter unabhängigen Imkern etablieren. Zumindest in Deutschland gibt es bislang keine Erfahrungsberichte professioneller Bienenzüchter dazu.

Stuart und Cedar Anderson erhofften sich zu Beginn der Crowdfunding-Kampagne 75.000 US-Dollar. Bislang sind bereits über viereinhalb Millionen Dollar zusammen gekommen.

Dienstleistung Blütenbestäubung wird auf 153 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt

Offenbar werden große Hoffnungen in das System gesetzt, das inzwischen als dramatisch angesehene Bienensterben zu stoppen, welches auch Deutschland betrifft. So ist hierzulande ein Viertel aller Kolonien in den vergangenen Jahren verloren gegangen, einige Imker erlitten Verluste von bis zu 80 Prozent.

Dabei wird laut Bundesamt für Naturschutz der gesamte ökonomische Wert durch die Ökosystemdienstleistung durch die Blütenbestäubung auf 153 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.

 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.