TUMORE ATTACKIEREN 26.03.2015, 13:37 Uhr

Hoffnung auf Impfung mit Killer-T-Zellen gegen Krebs

Eine Forschergruppe des Robert-Koch-Institutes hat es geschafft, sogenannte Killer-T-Zellen im Körper gezielt gegen Tumorgewebe einzusetzen. Bisher ist das nur mit Mäusen gelungen. Aber die Forscher hoffen, dass das neue Impfverfahren auch auf den Menschen übertragbar ist.

Kampf gegen Krebs: Forscher des Robert-Koch-Institutes haben es bei Mäusen geschafft, sogenannte Killer-T-Zellen im Körper gezielt gegen Tumorgewebe einzusetzen. Sie hoffen, dass das neue Impfverfahren beim Menschen ebenfalls wirkt.

Kampf gegen Krebs: Forscher des Robert-Koch-Institutes haben es bei Mäusen geschafft, sogenannte Killer-T-Zellen im Körper gezielt gegen Tumorgewebe einzusetzen. Sie hoffen, dass das neue Impfverfahren beim Menschen ebenfalls wirkt.

Foto: dpa-Zentralbild

Bei einer Impfung wird normalerweise das Immunsystem dazu angeregt spezielle Eiweiße, sogenannte Antikörper, zu bilden, die sich an fremde Erreger haften und diese unschädlich machen. Bereits bestehendes Krebsgewebe können solche Antikörper aber nicht angreifen. Ist ein Tumor einmal entstanden, scheint die körpereigene Abwehr zu kapitulieren. Einer Forschergruppe am Robert-Koch-Institut Berlin ist es aber nun gelungen, eine andere Art von Immunzellen, die Killer-T-Zellen, so zu dirigieren, dass sie sich vermehren und Tumoren im Körper gezielt attackieren.

Killer-T-Zellen scharf machen

Auch jetzt schon gibt es bereits experimentelle Verfahren, diese Killer- oder cytotoxischen T-Zellen aus dem Blut des Patienten zu isolieren und sie im Labor zu vermehren. Die tumorspezifischen T-Zellen werden dann isoliert und dem Patienten zurückgegeben. Die Wirksamkeit dieser sehr aufwändigen Methode wird immer noch getestet. Nun scheint die Forschergruppe um Richard Kroczek aus Berlin eine Methode gefunden zu haben, die sehr effektiv die Vermehrung und Aktivierung von Killer-T-Zellen im Körper auslöst – und zwar so, dass sie auch Tumoren wirksam angreifen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 

Bekannt ist auch, dass die Killer-T-Zellen von anderen, eigens spezialisierten Zellen des Immunsystems auf den Eindringling programmiert werden. Diese sogenannten dendritischen Zellen sind Elemente des Immunsystems, die Bestandteile von eingedrungenen Erregern aufnehmen, den Killer-T-Zellen als Ziel präsentieren und sie so gewissermaßen scharf machen gegen den Erreger. Das Team von Professor Kroczek konnte nun erstmals Erregerbestandteile in dendritische Zellen von Mäusen direkt einschleusen und dadurch das Scharfschalten der Killer-T-Zellen präzise steuern.

Killer-T-Zellen auf Erreger-Bestandteile programmieren

Das Einschleusen geschieht über eine bestimmte Andockstelle an der Oberfläche der dendritischen Zellen. An diese Stelle docken kleine Moleküle aus dem Blut an, sogenannte Chemokine. Die Forscher nutzen ein solches Chemokin als Transportmittel für ihre Impfstoffe. Dockt das Chemokin mit seiner fremden Fracht an der Oberfläche der dendritischen Zelle an, wird das Impfpräparat in die dendritischen Zellen aufgenommen und den Killer-T-Zellen präsentiert. Die Killer-T-Zellen werden auf diese Weise speziell auf die Erreger-Bestandteile programmiert. Sie erkennen vom Eindringling befallene Körperzellen und eliminieren diese.

Der Impfstoff wird an das Chemokin XCL1 gekoppelt injiziert. Im Körper dockt das Chemokin an seinen Rezeptor XCR1 an und wird in die Dendritische Zelle zusammen mit dem Impfstoff aufgenommen. Die Dendritische Zelle programmiert die CD8+ T-Zellen zu Killer-T-Zellen, welche vom Erreger befallene oder vom Tumor veränderte Körperzellen abtöten können.

Der Impfstoff wird an das Chemokin XCL1 gekoppelt injiziert. Im Körper dockt das Chemokin an seinen Rezeptor XCR1 an und wird in die Dendritische Zelle zusammen mit dem Impfstoff aufgenommen. Die Dendritische Zelle programmiert die CD8+ T-Zellen zu Killer-T-Zellen, welche vom Erreger befallene oder vom Tumor veränderte Körperzellen abtöten können.

Quelle: Richard Kroczek/RKI

Im nächsten Schritt haben die Wissenschaftler das Impfverfahren so modifiziert, dass die Killer-T-Zellen danach auch Tumore attackieren. Dabei wurden die Transport-Chemokine statt mit Teilen bakterieller Erreger mit Informationen aus den Tumorzellen beladen. Als Folge griffen die Killer-T-Zellen erstmals auch Tumor-Gewebe an, das sie vorher nicht erkennen konnten. Dieser Effekt konnte sehr erfolgreich an Mäusen mit Tumoren gezeigt werden.

Verfahren auf menschliches Immunsystem übertragen

Mittlerweile kann die Arbeitsgruppe am Robert-Koch-Institut mit Hilfe bestimmter Wachstumsfaktoren bereits bis zu 50 Prozent aller Killer-T-Zellen im Körper gegen einen Tumor programmieren. Das neue Impfverfahren, so hoffen die Forscher, sei auch auf das menschliche Immunsystem übertragbar. „Im Tiermodell war das Verfahren wirklich sehr erfolgreich – es ist zum ersten Mal gelungen, das Immunsystem in diesem Ausmaß gegen Tumore zu aktivieren“, sagt Richard Kroczek. „Wir hoffen sehr, dass die weiteren Studien zeigen werden, ob die Methode beim Menschen im Kampf gegen den Krebs sicher und erfolgreich eingesetzt werden kann.“

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.