Bekämpfung von Schädlingen 03.12.2019, 16:37 Uhr

Pheromone statt Insektizide

Im EU-Projekt Olefine entwickelt ein internationales Forscherteam eine biotechnische Produktionsmethode für Pheromone. Anders als Insektizide lassen diese Botenstoffe Insekten wie Hummeln und Bienen leben, die keine Schäden anrichten.

Farmer sprüht Insektizide.

Farmer sprüht Insektizide.

Foto: panthermedia.net/Tanawat Pontchour (YAYMicro)

Mit Insektiziden holen Landwirte die ganz große Keule heraus, wenn sie bestimmte Schädlinge vernichten müssen, den Maiszünsler etwa oder den Herbstheerwurm, die ganze Ernten vernichten können. Nebenbei sterben daran auch Wildbienen, Hummeln und andere nützliche Insekten, die bereits ganze Bürgerinitiativen auf den Plan rufen, um sie zu schützen.

Die ganz große Keule muss bald nicht mehr sein. Im EU-Projekt Olefine entwickelt ein internationales Forscherteam ein biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Pheromonen, die die Vermehrung der Schadinsekten gezielt verhindert. In Deutschland sind Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) in Stuttgart dabei.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Schadinsekten werden in die Irre geführt

Pheromone sind Botenstoffe, die weibliche Schadinsekte aussenden, wenn die Fortpflanzung ansteht. Bringt der Landwirt synthetische Pheromone aus, werden die männlichen Schadinsekten in die Irre geführt, sodass es zu keiner Paarung kommt und damit keine Eier produziert werden, aus denen gefräßige Larven entstehen. Die Gefahr ist gebannt, und sonst kommt keiner zu Schaden, weder nützliche Insekten noch der Landwirt selbst, weil die Botenstoffe ungiftig sind.

Pheromone könnten schon heute eingesetzt werden, wenn sie nicht zu teuer wären. Das liegt daran, dass die chemische Synthese, aus der die Botenstoffe hervorgehen, äußerst komplex und damit teuer ist. Im EU-Projekt arbeitet das Team jetzt daran, sie in Fermentern herzustellen, wie es schon bei vielen Wirkstoffen geschieht, beim Insulin etwa. Basis sind Hefezellen, die so verändert werden, dass sie genau die Pheromone herstellen, auf die die Schadinsekten „abfahren“.

Produktionstechnik liegt in dänischen Händen

Für den eigentlichen Produktionsprozess ist das Unternehmen „BioPhero“ in Dänemark zuständig. Die IBP-Forscher sind für die Ökobilanz zuständig. „Wir untersuchen beispielsweise, wie viel Material und Energie zur Herstellung nötig sind und wie sich dies auf die Umwelt auswirkt. Dabei zeigen wir auf, bei welchen Einzelschritten sich Veränderungen stark auswirken würden. Diese Informationen spielen wir an die dänischen Partner zurück, die sie dann entsprechend umsetzen, sagt Eva Knüpffer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IBP.

Auch für die Kostenrechnung ist sie zuständig. Derzeit gibt es noch keine verlässlichen Zahlen. Doch sie ist sicher, dass sie deutlich niedriger sind als bei der chemischen Herstellung. Dazu kommt, dass die Pheromone nur einmal pro Jahr während der Flugphase der Falter ausgebracht werden, Während Insektizide mehrmals pro Jahr versprüht werden. Außerdem müssen die Landwirte nicht mit ihren Traktoren über das Feld fahren, um jeden Fleck zu besprühen. Pheromone werden in biologisch abbaubaren Behältern in gewissen Abständen auf den Feldern platziert. Die unerwünschte Bodenverdichtung durch die Reifen der Traktoren entfällt und auch der Verbrauch an Treibstoff. Aufgrund all dieser Vorteile gegenüber Insektiziden sei es „durchaus denkbar, langfristig in einen ähnlichen Preisrahmen zu kommen wie bei den Insektiziden“, sagt die Forscherin.

Erste Feldtests im kommenden Jahr

Für 2020 sind erste Feldtests geplant. Dabei sollen noch offene Fragen beantwortet werden: Wie wirken sich die Pheromone auf die Biodiversität aus? Wie ist ihre Wirkung auf die Schädlinge? Verglichen wird jeweils mit den herkömmlichen Insektiziden. Ingenieur.de hält Sie auf dem Laufenden.

Lesen Sie auch:

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.